05.09.13 Saalfelden-Leogang Heimische Erzeugnisse setzen sich durch
Herbstbräuche, die Natur, die Kultur, die Kochkunst und Gastfreundschaft. Die Salzburger Region mit den schroffen Steinbergen im Norden und sanften Grasbergen im Süden hat in allen Punkten im Herbst eine besondere Vielfalt zu bieten.
❏ Innovation und Tradition: Für seine ausgeprägte und ideenreiche Hotel- struktur ist Saalfelden Leogang bekannt: Gäste können im ersten Voll- holzhotel Österreichs, sowie in einem Châlet-Bergdorf oder im ersten Lebensfeuerhotel der Welt und ausgezeichneten Familien-, Design- und Spa-Hotels nächtigen. Vom Bauernhof bis zum Viersternesuperiorhotel werden Regionalität und Nachhaltigkeit hochgehalten.
❏ Leoganger Herbst Schnuraln: Von Mitte September bis Ende Oktober gibt es dieses Programm mit einem Kochkurs auf der Abergalm, einer „fünfgängigen“ Menüwanderung, einer Tafelrunde im Bergwerksmuseum, einer Loigom Roas zu Bauernhöfen und vielem mehr …
❏ Steinberge und Grasberge: Seit vergangenem Sommer bietet Saalfelden Leogang 120 Kilometer Lauf- und Nordic-Walking-Strecken. Das Radwegenetz misst bereits 720 Kilometer, Saalfelden Leogang gehört zur größten E-Bike-Region der Welt. Tipp: 5. Asitz-Gipfelberglauf (15.09.13)
Auf dem Zieferhof in Leogang bei Saalfelden ist ein kleines Wirtschaftswunder ausgebrochen. Aus dem anfänglichen Direktvertrieb von Landmilch an Privathaushalte und Hotels hat sich mit „Mei Muich“ nun auch eine neue Joghurtmarke etabliert – innerhalb von nur zehn Wochen. Bernhard Perwein wirkt in seiner ruhigen Art nicht gerade wie ein Draufgänger. Aber dass der 26-Jährige es faustdick hinter den Ohren hat, merkt man schnell. Ein Besuch auf dem Zieferhof in Leogang, den er zusammen mit seinen Eltern betreibt, macht jedes Dorfklischee zunichte. Das 400 Jahre alte Bauernhaus hat die Familie gerade generalüberholt und mit zwei Ferienwohnungen versehen. „Das war teilweise richtig abenteuerlich“, erinnert sich der Juniorlandwirt. „Bei so einem alten Haus mit meterdicken Mauern weiß man manchmal nicht, was dahinterliegt, wenn man Böden oder Wände renoviert.“ Aber das Wagnis hat sich gelohnt. Der imposante Bau bietet nun modernen Komfort und hat sich doch den Charme eines alten Gemäuers bewahrt. Feriengäste kommen zudem in den Genuss, echte Landmilch zum Frühstück trinken zu können. Auch selbst produziertes Brot und den Sonntagsbraten liefern die Perweins für ihre Gäste. Dabei geht das Ziel noch weiter. „Wir wollen nicht nur unsere Feriengäste mit heimischen Erzeugnissen versorgen, sondern auch die Hoteliers dazu bewegen, Milch- und Fleischprodukte von Bauern aus der Umgebung zu beziehen“, verdeutlicht Bernhard Perwein, der sich zusammen mit seinem Vater, dem Ortsbauern von Leogang, in einer Initiative dafür stark macht. Der „Vermarktungsverein Saalachtaler Bauernprodukte“ vereint gut 100 Mitglieder aus Landwirtschaft und Gastronomie sowie drei lokale Metzgereien als Partner für Frischfleisch und betreibt ein eigenes Geschäft in Saalfelden – den „Saalachtaler Bauernladen“. Das Ziel ist die engere Verzahnung von Tourismusgewerbe und heimischer Landwirtschaft, sodass letztlich beide Seiten voneinander profitieren. Auch soll der Direktabsatz von Bauernprodukten gefördert werden.
Höchster Komfort für die Milchkühe
Letzteres läuft auf dem Zieferhof äußerst gut. „Einmal die Woche liefere ich in der Region Saalfelden Leogang Milch, Brot und neuerdings auch Joghurt an einige Privathaushalte und Hotels“, so Perwein. „Das wird inzwischen sehr gut angenommen.“ Schließlich kommt nicht nur der lokale Aspekt gut an, sondern auch die äußerst tierfreundliche Milchviehhaltung. Die 30 Milchkühe des Zieferhofs, der sich als „Rinderzuchtgemeinschaft“ mit dem Nachbarhof zusammengeschlossen hat, residieren geradezu auf einer großen Weide und einem modernen Stall, der so etwas wie eine Viersterneunterkunft für Kühe darstellt. Bei schönem Wetter lassen sich die Wände öffnen, sodass die Tiere viel Licht und Frischluft bekommen, und jedes Tier hat sehr viel Platz und Auslauf. Für Besucher gibt es regelmäßig Führungen und Verkostungen, denn wie wichtig Transparenz ist, das weiß Perwein nur zu gut: „Die Leute sollen sehen, wie wir wirtschaften und dass wir hier nicht hinterm Mond leben und das Gras noch mit der Sense mähen. Wir arbeiten zwar ökologisch und nachhaltig, aber trotzdem sind wir ein moderner Betrieb, bei dem die Kühe auch maschinell gemolken werden. Das ist kein Widerspruch.“
Durchschlagender Erfolg mit Joghurt
Den „Vogel abgeschossen“ hat Bernhard Perwein unlängst mit dem Einstieg ins Joghurtgeschäft. Nach einer kurzen Experimentierphase mit verschiedenen Kulturen in einer eigenen Anlage auf dem Hof, startete die erste Produktion im Juni diesen Jahres. Die 300-Gramm-Becher mit Naturjoghurt oder verschiedenen Fruchtsorten von Himbeere bis Mango-Vanille bot Perwein zunächst seinen Milchkunden an, später auch den Hotels. „Gerechnet hatte ich erstmal nur mit einem Absatz von um die 100 Becher pro Monat“, erklärt der mutige Jungunternehmer, der übrigens deutlich weniger Zucker als üblich für seine Joghurts verwendet. „Da hatte ich allerdings den Markt stark unterschätzt, denn schon zwei Monate später lag der Absatz bei 2.000 Bechern – das ist unfassbar!“
Im Leoganger Geschäft „Lagerhaus“ können Besucher den Joghurt unter dem Label „Mei Muich“ kaufen, aber es lohnt sich auch ein Besuch direkt beim Erzeuger. In jedem Fall müssen die Perweins die Produktionskapazitäten nun verdoppeln, um der wachsenden Nachfrage Herr zu werden.
Bauernherbst 2013
Wer sich für Brauchtum, Kunsthandwerk und heimische Bauern interessiert, kommt mit dem „Bauernherbst 2013“ voll auf seine Kosten. Zwischen August und Oktober finden mehr als 2.000 Veranstaltungen im Land Salzburg statt. Auch in der Region Saalfelden Leogang gibt’s ein reichhaltiges Programm vom „Dirndlgwandlsonntagtanzl“ bis zum traditionellen Schafabrieb.
Detaillierte Informationen auf der Website von Saalfelden-Leogang,
Saalfelden Leogang
Mittergasse 21a, Postfach 29
5760 Saalfelden
Telefon: +43/(0)6582/706 60
Fax: +43/(0)6582/753 98