Samstag 16.12.23

Samstag 16.12.23

Kalenderblatt Samstag, 16. Dezember 2023

 

Zitat des Tages: „Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.“ Noël Pierce Coward (1899-1973)

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16.12.1773: Tee über Bord! „Tea Party“ im Hafenbecken von BostonBürgern der amerikanischen Hafenstadt Boston bietet sich heute Nacht ein faszinierendes Schauspiel. Dort schleichen sich bei Nacht und Nebel hundert als Indianer verkleidete Kolonisten an Bord eines im Hafen liegenden Schiffes der Ostindischen Handelskompanie. Aus Zorn über die vom Mutterland England verhängte Teesteuer kippen sie kurzerhand die ganze Ladung des kostbaren indischen Getränks ins Hafenbecken.


Mehr Details:
Obwohl die rund 16.000 Bürger der amerikanischen Hafenstadt Boston vom florierenden Handel recht gut leben konnten, brachte sie die Tatsache, dass sie ans englische Mutterland Steuern zahlen mussten ohne dabei irgendein Mitspracherecht zu besitzen, ordentlich in Rage. Da kamen den verdrossenen Kolonisten drei einlaufende britische Teeschiffe der Ostindischen Handelskompanie gerade recht. Als Indianer verkleidet stürmten sie bei Nacht und Nebel das Deck und kippten die kostbare Ladung kurzerhand ins Meer.
342 Kisten bester indischer Tee, Ware im heutigen Wert von umgerechnet vier Mio. Mark, landeten im Meer. Ein körperlicher Kraftakt war es obendrein, da jede der mit Blei beschlagenen Kisten gute vier Zentner wog. Und tief in der Seele muss die Siedler die vorübergehende Verwandlung des Hafenbeckens in eine leibhaftige Teekanne geschmerzt haben, waren sie doch allesamt leidenschaftliche Teetrinker! Die Ware wäre auch gar nicht teuer gewesen, da die kurz vor dem Bankrott stehende East India Company ihre Lieferung ohnehin zu Dumpingpreisen verschleuderte. Doch jedes Pfund Tee war vom englischen Mutterland mit drei Pence besteuert worden. Zwar war das immer noch preiswerter als die unversteuerte Schmuggelware der holländischen Konkurrenz, aber den hitzköpfigen Patrioten ging es nun mal ums Prinzip!
Und so verkleideten sich die rund 100 Verschwörer als „Indianer“, mit rußgeschwärzten Gesichtern und in dunkle Umhänge mit Kapuzen gehüllt, und traten, mit Fackeln, Laternen und Äxten bewaffnet, den Weg zum Hafen an. Da gerade Ebbe war, konnten die Rebellen sicher sein, dass die Schiffe der Ostindischen Handelskompanie festsaßen. Auf ein geheimes Kommando stürmten sie die „Dartmouth“, „Eleanor“ und „Beaver“ und leisteten ganze Arbeit.
Was eigentlich ein „Dummejungenstreich“ hätte werden sollen, mündete bald darauf in einen ausgewachsenen Krieg mit dem englischen Mutterland. Nur ein einziger besonnener Bürger, der junge Rechtsanwalt Josiah Quincy jr., hatte den Verschwörertrupp vorher mit den Worten gewarnt: „Lasst uns abwägen und überlegen, bevor wir uns auf Aktionen einlassen, die den mühevollsten und härtesten Kampf nach sich ziehen werden, den dieses Land je gesehen hat.“ Doch für eine solche Einsicht war es zu diesem Zeitpunkt leider schon zu spät.
Gedenktage:
1989: In Rumänien bricht der offene Widerstand der Bevölkerung gegen das Terror-Regime von Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu aus. Während sich das Militär dem Volksaufstand anschließt, führt die rumänische Geheimpolizei „Securitate“ die blutigen Kampfhandlungen auch nach dem Sturz Ceausescus fort.
1967: An der kalifornischen Stanford Universität gelingt erstmals die künstliche Herstellung der Desoxyribonukleinsäure (DNS). Von dieser genetischen Grundsubstanz erhoffen sich die Wissenschaftler die Entwicklung „maßgeschneiderter“ Gene zur Bekämpfung von Krankheiten.
1964: Um den Konsumenten Richtwerte zum Preis-Leistungsverhältnis von Produkten des täglichen Lebens an die Hand zu geben, wird auf Initiative der Bundesregierung die „Stiftung Warentest“ aus der Taufe gehoben. Das Institut mit Sitz in Berlin soll mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.
1941: In der Hansestadt Hamburg wird Kurt Hoffmanns Filmkomödie „Quax, der Bruchpilot“ uraufgeführt. In der Hauptrolle glänzt der Schauspieler Heinz Rühmann; der 39-Jährige, ein begeisterter Hobbyflieger, meistert alle Flugszenen ohne jegliches Double.
1808: Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. entlässt den bei Napoleon in Ungnade gefallenen Minister Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein. Der Politiker, der aus seiner Abneigung gegen den französischen Imperator nie einen Hehl gemacht hatte, machte sich während seiner knapp 14 Monate währenden Amtszeit mit vielerlei Reformen (Bauernbefreiung, Selbstverwaltung der Städte und Modernisierung des preußischen Staatswesens) verdient.
Geburtstage:
1939: Liv Ullmann; norwegische Schauspielerin, Regisseurin und UNICEF-Sonderbotschafterin. Die Repräsentantin des skandinavischen Films beeindruckte seit Jahren mit Charakterrollen in Werken des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman (u.a. „Szenen einer Ehe“ und „Schreie und Flüstern“). Mit ihm verband die Künstlerin mehr als nur die gemeinsame Arbeit, ihrer Beziehung entstammt die 1967 geborene Tochter Linn.
1899: (Sir) Noël Pierce Coward († 26.3.1973); englischer Dramatiker, Schauspieler und Regisseur. Der 1970 von der britischen Queen geadelte Künstler schrieb eine Reihe geistreicher Bühnenstücke, darunter auch die 1945 verfilmte „Geisterkomödie“, die wiederum die Vorlage zum Musical „High Spirits“ (1964) bildete. Neben dem Schreiben von populären Boulevard-Komödien widmete sich der Brite auch musikalischen Kompositionen.
1863: George de Santayana († 26.9.1952); US-amerikanischer Philosoph und Dichter. Der Feder des gebürtigen Spaniers, der seit 1882 in den USA lebte und dort an der Harvard-Universität im Bundesstaat Massachusetts dozierte, entstammen Werke, die vom ästhetisch-moralischen Denken seiner Zeit geprägt sind, u.a. der Roman „Der letzte Puritaner“ (1935), der die Konflikte des Kalvinismus in den Neuengland-Staaten darstellt.
1775: Jane Austen († 18.7.1817); englische Schriftstellerin. Das Alltagsleben ihrer Zeitgenossen, insbesondere der oberen Mittelklasse und des englischen Landadels, schilderte die Pfarrerstochter aus Hampshire in realistischer und dennoch liebevoll-ironischer Weise. Etliche ihrer zwischen 1811 und 1817 verfassten Romane wurden vom Film neu entdeckt (u.a. „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Emma“).
1742: Gebhard Leberecht Blücher († 12.9.1819); preußischer Fürst und Generalfeldmarschall. Einen ausgezeichneten Ruf erwarb sich der Stratege in den napoleonischen Freiheitskriegen, in der Leipziger Völkerschlacht ebenso wie in Waterloo. Auf den von den russischen Truppen als „Marschall Vorwärts“ betitelten Preußen geht hierzulande auch ein bekanntes Sprichwort („der geht ran wie Blücher“) zurück.
Copyright Rosmarie Elsner

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