Essen – Sünde oder was?

Essen – Sünde oder was?

essen-suende9. Februar 2015 Brandstätter Wien
Hanni Rützler, Wolfgang Reiter

Muss denn 

Essen 

Sünde sein?

Orientierung im Dschungel der Ernährungsideologien
192 Seiten. 19,90 €, 28,50 sFr. Format 13,5 x 21 cm. Hardcover. ISBN 978-3-85033-857-8 (E-Book: 978-3-85033-904-9

Muss denn Essen Sünde sein?
Hierzu klar und deutlich NEIN
Sagen Rützler und auch Reiter
Fundamental und sogar heiter
 
Ernährungszwangs-Ideologien
Sind in diesem Buch verschrien
Essmythen, was soll man sagen
Schlagen eh nur auf den Magen
 
Lustvoll den Genuss aufbauen
Nicht jedem Ratgeber vertrauen
Die Summe aller Essprognosen
Führt zu Stoffwechselneurosen
 
Dereinst verfolgten uns Diäten
Heute sind’s andere Qualitäten
Eier, Fleisch, Gluten, Laktose
Zermürben uns wie Gürtelrose 

Richtig Essen ist nicht Thema
Es geht mehr um Lebensschema
Gesundheit, Fitness, Top Figur
Wird zur Randerscheinung nur

 

Lebensansicht immer schneller
Liegt mit auf dem Speiseteller
Der Genuss kommt viel zu kurz
Bis hin zum allerletzten Furz

 

Ernährungsfundamentalismus
Ist etwas, wo keiner mit muss
Auf geht’s an die Essensfront
Kontrovers und nicht geschont

 

Wird Gelassenheit beim Essen
Propagiert. Ja nicht vergessen!
PTM/Gedichteschmiede

drakula-0006.jpg von 123gif.deEin Buch gegen die herrschende Verbotskultur und die Mythen der gesunden Ernährung. Ein Leitfaden für einen entspannten Umgang mit dem Essen. Wie man den Genuss wiederentdeckt!
Was früher die Diäten waren, sind heute die zum korrekten Lebensstil erklärten Essmarotten. Ob vegan, laktose- oder glutenfrei – radikale Ernährungsweisen sind Dauerthema in Zeitschriften, Ratgebern und Talkshows. Anders als bei den meisten Diäten geht es bei diesen Ernährungsweisen aber nicht nur um persönliche Gesundheit oder Fitness. Sondern um das „richtige Leben“. Essen wird damit zu einem Schlachtfeld weltanschaulicher Auseinandersetzungen, die vor allem eines bewirken: Dass wir zu genießen verlernen.
Neben dem Veganismus finden auch andere Spielarten des Ernährungsfundamentalismus zunehmend Verbreitung: Von den überzeugten Free Froms, die Laktose und Gluten wie künstliche Zusatzstoffe meiden, bis zu sektenhaft agierenden Kulinarikern, die in Glutamat ein Elixier des Teufels sehen und in jedem neuen Convenience-Produkt ein Indiz für den Untergang des Abendlandes.
Bei aller Kritik am weitgehend industrialisierten Ernährungssystem: Alarmismus und Hysterie werden daran nichts ändern. Ein kritischer und zugleich gelassener Umgang mit dem Essen eröffnet dagegen neue Wege in eine bessere kulinarische Zukunft.
Die bekannte Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendexpertin Hanni Rützler und der Kulturwissenschaftler Wolfgang Reiter analysieren in diesem Buch die auf unterschiedlichsten Fronten geführten ideologischen Debatten um das „richtige Essen“, die – im Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft – auch stellvertretend für Kontroversen über das „richtige Leben“ stehen.
Ihr Plädoyer für mehr Gelassenheit beim Essen bietet zugleich auch praktische Orientierungshilfen abseits fundamentalistischer Konzepte. Und es macht deutlich, dass Genuss nicht das Gegenteil von Gesundheit ist, sondern der Schlüssel dafür, um nicht nur gesund, sondern auch gut zu leben.
Hanni Rützler ist Ernährungswissenschaftlerin, Gesundheitspsychologin und eine renommierte Foodtrendexpertin. Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Autorin zahlreicher Bücher über Esskultur und die Zukunft unserer Ernährung (u.a. Food Change – 7 Leitideen für eine neue Esskultur) durch die weltweit erste Verkostung eines In-Vitro-Burgers 2013 in London.
Wolfgang Reiter ist Kulturwissenschafter. Er arbeitete lange auch als Kulturredakteur (u.a. für profil und die Neue Zürcher Zeitung) und Theatermacher (als künstlerischer Leiter am Theater Neumarkt in Zürich) und publizierte u.a. gemeinsam mit Hanni Rützler die erste interdisziplinäre Studie zur Esskultur in Österreich.

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