14.3.-11.5.14 Innenwelten des Achats

14.3.-11.5.14 Innenwelten des Achats

14.3.-11.5.14 Sonderausstellung „between layers – Innenwelten des Achats“ Staatliche Antikensammlungen München; Zeitgenössisches Kunsthandwerk im Kontext der antiken geschnittenen Steine. Prämierte Objekte des internationalen Wettbewerbs „mineralART 2014“ in der Schatzkammer der Staatlichen Antikensammlungen München. Eine Sonderausstellung in Kooperation mit dem Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein. (Trailer: Die andere Heimat“ von Edgar Reitz , Achat bei 0:50 min. siehe auch: mineral ART)
Die Innenwelten des Minerals Achat, seine besondere Lagenstruktur und Farbenvielfalt, üben schon seit Jahrtausenden eine Faszination auf die Menschen aus. Jede Achatdruse ist ein unverwechselbares Unikat, welches aufgeschnitten, die Fantasie der Betrachter anregt und Traumgebilde entstehen lässt. Zuletzt hat der Filmregisseur Edgar Reitz in „Die andere Heimat“ den Achat in besonderer Weise inszeniert: Als eines der wenigen Farbelemente durchzieht der Achat das vierstündige Epos.
Er ist „Sehnsuchtsstein“ (FAZ) aber auch Amulett gegen Krankheit und die Einsamkeit des Todes. Seit seiner Entdeckung inspiriert diese abstrakte Schönheit des Achats zahllose Künstler, Objekte als auch Schmuck aus diesem Material zu erschaffen. Darüber hinaus ermöglicht der spezielle Lagenaufbau eine konkrete Bildlichkeit: Schon im alten Ägypten war die Technik des Gemmenschneidens bekannt, bei der Reliefs aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Lagen herausgeschnitten werden.

Seine Lagen, welche den Achat aus künstlerischer Perspektive so wertvoll machen, entstanden durch Einlagerungen von Kieselsäure. Diese verband sich mit Eisen, Mangan sowie anderen Mineraloxiden und brachte die unterschiedlichen Farben der Bänderung hervor, während die Struktur der Lagen – ob konzentrisch, horizontal oder unregelmäßig – sowohl vom Ablagerungsprozess als auch von tektonischen Verschiebungen des umgebenden Gesteins geprägt wurden.
Die Geschichte des Achats in seiner Verwendung als Kunst- und Schmuckobjekt ist so vielfältig wie wechselhaft. So hat der Achat in jüngster Zeit als sogenannter Halbedelstein eine Abwertung erfahren und ist zu einem schmückenden Beiwerk in Massenproduktionen geworden. Die Gravuren hingegen orientieren sich meist an traditionellen Bildthemen, die nicht mehr den Zeitgeist und Erfahrungshorizont der Künstler widerspiegeln. Daher ist Ziel des Wettbewerbs „mineralART 2014“, den Fokus erneut auf die Einzigartigkeit des Achats zu legen sowie zeitgenössische Formen der Bearbeitung und künstlerischen Umsetzung zu finden.
Im Mittelpunkt des Wettbewerbs „mineralART 2014“ stand die Herstellung eines innovativen Schmuckstücks oder Objekts aus oder in Verbindung mit einem Achat. Für den Wettbewerb konnte sowohl der aufgeschnittene Achat als Inspiration genutzt werden, der durch konzentrische oder unregelmäßige Schichten eine eigene innere Welt offenbart, als auch der zwei- oder mehrlagige Achat mit seinen horizontalen Lagen, der traditionell für Kameen und Intaglios verwendet wird. Bei der Verwendung von Lagenachat war darauf zu achten, dass sich das Schmuckstück oder Objekt von der klassischen Tradition des Gemmenschneidens abhebt und die Arbeit einen eigenen, innovativen Umgang mit diesem traditionellen Schmuckstein aufweist. Ausrichter des Wettbewerbs ist das Deutsche Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein.
Die Preisverleihung erfolgt am Donnerstag, 13. März 2014, 19.00 Uhr, in den Staatlichen Antikensammlungen München. Hier sind die ausgezeichneten Wettbewerbsarbeiten und weitere herausragende Stücke während der Messe „SCHMUCK 2014“ und bis zum 11. Mai 2014 ausgestellt. Im Anschluss findet eine weitere Ausstellung im Deutschen Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein 24. Mai bis zum 2. November 2014 statt.
Der Wettbewerb „mineralART“ hat sich aus einer eher mineralogisch orientierten Veranstaltung für die Bearbeitung von in der Region Idar-Oberstein vorkommenden Mineralien in einen alle zwei Jahre ausgelobten, international beachteten Wettbewerb für innovative Gestaltung von Edelsteinen entwickelt. Aus den 275 eingereichten Arbeiten von 161 Teilnehmern  vergab die Jury  drei Hauptpreise und fünf Belobigungen und stellte eine Auswahl von 50 Arbeiten zusammen, die mit den berühmten Schmuck- und Gemmensammlungen der Staatlichen Antikensammlungen München korrespondieren sollen. Zum zweiten Mal sind die Antikensammlungen Gastgeber von zeitgenössischem Schmuck und Objekten während der von der Handwerkskammer für München und Oberbayern organisierten Sonderschau „SCHMUCK“ auf der Internationalen Handwerksmesse. Eins der wichtigsten Ereignisse in der zeitgenössischen Schmuckszene, welches jedes Jahr Schmuckmachende aus aller Welt nach München bringt.
Mitglieder der Jury 2014 sind international bekannte Schmuckkünstler, Gemmenschneider und Kunsthistoriker: Jiro Kamata (Japan), Helena Lehtinen (Finland), Estela Saez Vilanova (Spanien), Gerhard Schmidt (Deutschland) und Dr. Marjan Unger (Niederlande).

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