187. Oktoberfest: Zuadraht is‘!

187. Oktoberfest: Zuadraht is‘!

Oktoberfest-Bilanz 2022: Zahlen und Fakten

Oktoberfest-Schlussbericht: Die Wiesn 2022 – friedlich, fröhlich, FEUCHT…

Das Oktoberfest 2022 ist vorbei und am letzten Tag konnte man auf der OIDN und der anderen WIESN erleben, was hier losgewesen wäre, wenn sich das Wetter jeden Tag so freundlich verhalten hätte, wie am 3. Oktober! In Scharen – und trotzdem friedlich – stürmten Menschenmassen das Oktoberfest! Grad sche war’s! 
 

Zahlen und Fakten:

Das 187. Oktoberfest zog ein entspanntes, gut gelauntes, junges und jung gebliebenes Volksfestpublikum an. Trotz des fast durchgehend nass-kalten Wetters herrschte auf dem Festgelände gute Stimmung. Die Gäste steuerten – der Not gehorchend – überwiegend trockene Indoor-Betriebe an, allen voran gastronomische. Sobald sich das Wetter nur ein bisschen besserte, herrschte sofort deutlich mehr Betrieb auf den Straßen und bei den Schaustellergeschäften.

 

„Die Wiesn ist wieder da!“

Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Wiesnchef Clemens Baumgärtner, zieht eine positive Bilanz des Oktoberfests 2022: Die Wiesn ist wieder da! Gäste im siebenstelligen Bereich haben ihre Wiesn gefeiert und gezeigt, wie stark sie ihnen am Herzen liegt. Die Menschen wollen aller schlechten Nachrichten zum Trotz ihre Freiheit und ihren Spaß zurück haben. Dafür war die Wiesn eine machtvolle Demonstration.“

5,7 Millionen Besucher auf der Wiesn

Nach Schätzung der Festleitung kamen bis einschließlich Montag, 3. Oktober, 5,7 Millionen Gäste (2019: 6,3 Millionen) auf die Theresienwiese. Davon wurden auf der Oidn Wiesn rund 230.000 Besucher gezählt (2019: 500.000).

Gäste aus der ganzen Welt

Auf den Straßen des Festgeländes war viel Englisch zu hören, vor allem von Touristinnen und Touristen aus den USA, aber auch aus Schottland und England. Gäste aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Argentinien und osteuropäischen Ländern wie Kroatien oder der Ukraine bummelten ebenfalls über das Gelände, testeten die Fahrgeschäfte und natürlich das Wiesn-Bier. Eine Auswertung der Mobilfunkdaten untermauert die Zahlen der Festleitung, die die Wiesn als ein bayerisches Fest ausweisen. Ebenso bestätigt sie die Einschätzung von Behörden sowie der Beschickerinnen und Beschicker, dass das Publikum auf der Wiesn deutlich jünger geworden ist.

VeranstalteR: Zufrieden mit dem Wiesn-VerlaUF

Das Logistik des Oktoberfests, das zwei Mal wegen der Corona-Pandemie pausieren musste, wurde von Covid-19 nicht beeinträchtigt. Das Infektionsgeschehen hat nicht zu den befürchteten Personalausfällen geführt. Insgesamt sind Festleitung, Schaustellerinnen und Schausteller, Marktkaufleute sowie Wirtinnen und Wirte sehr froh, dass die Wiesn 2022 stattfinden konnte. Mit dem Verlauf des Festes sind sie zufrieden

Essen und Trinken

ostereier-0153.gif von 123gif.deDer Trend zu qualitätsvollem Genuss hielt bis zum Schluss an. Die Wirtinnen und Wirte stellten fest, dass ihre Gäste gezielt wegen der guten Küche ins Zelt kommen. Dabei legen sie Wert auf Qualität und sind bereit, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen. Bio-Food, regionale Produkte, vegetarische und vegane Spezialitäten werden immer mehr nachgefragt. Die Kässpätzle sind dabei, dem Schweinsbraten den Rang abzulaufen. Der Straßenverkauf lief nur an den nicht ganz verregneten Tagen zufriedenstellend. Besonders beliebt waren Klassiker, wie Bratwürste und gebrannte Mandeln. Wegen der kalten und nassen Witterung durfte in der zweiten Wiesn-Hälfte zum ersten Mal seit 2008 an den Eisstandln wieder Glühwein ausgeschenkt werden. Die Oktoberfest-Gäste tranken nach Angabe der Brauereien insgesamt 5,6 Millionen Maß Bier (2019: 7,3 Millionen). In den Biergärten konnten aufgrund des schlechten Wetters kaum Gäste bewirtet werden.

Schaustellerei

Das miserable Wetter trübte die Wiesn-Bilanz der Schaustellerinnen und Schausteller, auch wenn sie glücklich waren, wieder auf der Wiesn stehen zu können. Sobald sich allerdings das Wetter ein bisschen besserte, zog auch sofort das Geschäft an und es kamen viele Familien, auch mit kleinen Kindern, auf die Wiesn. Die drei Jahrgänge Jugendlicher, die zum ersten Mal ohne Eltern auf dem Festgelände unterwegs waren, hatten sehr viel Spaß daran, die wilden Fahrgeschäfte auszuprobieren.

Souvenirs, Souvenirs

Bei den Souvenirs zeigt sich, ähnlich wie beim Essen, dass die Wiesn- Gäste auf hochwertige Qualität Wert legen und auch bereit sind, dafür mehr Geld auszugeben. Sowohl der offizielle Sammlerkrug mit dem diesjährigen Plakatmotiv als auch der Maßkrug mit dem neuen Wiesn- Logo wurden sehr gut verkauft. Ansonsten fand vor allem Wärmendes wie Schals, Hoodies oder Socken großen Anklang.

HER MIT DEN KRÜGEN

Aber nicht alle „Souvenirs“ wurden den Gästen auch gerne überlassen: Gstoihn is gstoihn und koa Souvenir net! 

 

Das aufmerksame Ordnerpersonal nahm Andenkenjägern 112.551 Bierkrüge (2019: 96.912) an den Ausgängen der Zelte sowie des Festgeländes ab.

Hotels und Reisebranche

Während der gesamten Wiesn-Zeit gab es genügend Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet in allen Preislagen und Kategorien. Ein Ausweichen ins Umland, erst recht ins weiter entfernte Umland, wie noch 2019, war nicht notwendig. Dies hängt auch mit dem gewachsenen Angebot an Hotelzimmern gegenüber früheren Wiesn-Jahren zusammen. Insgesamt lag die Zimmerauslastung mit knapp 79 Prozent zirka zehn Prozent über der Zimmerauslastung in der ersten Septemberhälfte. An den Tourist Informationen und im Call Center von München Tourismus drehten sich die meisten Fragen um das Oktoberfest. Auch die Außenstelle auf dem Oktoberfest, die 2022 erstmals eingerichtet wurde vor allem von ausländischen Gästen gut frequentiert. Die Reisebranche war sehr erfreut über den Oktoberfest-Restart. Dennoch war die Buchungssituation der internationalen Anbieterinnen und Anbieter von Reisen zum Oktoberfest wegen der Planungsunsicherheiten (Covid, Ukraine-Krieg, Flugverkehr) noch deutlich verhaltener als 2019.

Aus dem Servicezentrum

Sicherheit ist ein klares Qualitätsmerkmal der Wiesn. Polizei, Feuerwehr, Sanitätsstation und alle weiteren beteiligten Behörden lobten die hervorragende Zusammenarbeit und die Sicherheitspartnerschaft mit den privaten Bewachungsunternehmen sowie der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen & Frauen“, die den „Safe Space“ im Servicezentrum anbietet.

 

ruhige wiesn für polizei, feuerwehr, sanitäter

feuerwehr-0023.gif von 123gif.deMit vergleichendem Blick auf die Zahlen der Einsätze zur Wiesn 2019, sind die Einsatzzahlen die Polizei in diesem Jahr um ca. 9 % rückläufig und damit auf dem Niveau von 2018. Im Berichtszeitraum wurden 1819 Einsätze abgearbeitet. Neben den geringeren Besucherzahlen dürfe hier vor allem das meist regnerische und kühle Wetter ursächlich dafür sein. Der Tag mit der stärksten Einsatzbelastung war der sog. mittlere Wiesn-Samstag mit insgesamt 209 polizeilichen Einsatzlagen, gefolgt vom sog. letzten Wiesn-Samstag mit 181 Einsätzen.

Die Gesamtzahl der Straftaten blieb mit 967 Anzeigen im Vergleich zu 2019 mit 959 etwa gleich. Ein Rückgang bei der Anzahl der Festnahmen auf 376 (-21,3%, 2019: 478) und einen Rückgang der Gewahrsamnahmen auf 266 (2019: 380) konnte festgestellt werden.

Die Aicher-Sanitätsstation hatte auf dem Oktoberfest 2022 im Vergleich zu 2019 27% weniger Patienten. Allerdings fielen die ärztlichen Versorgungen nur um 4% und die Einsätze auf dem Gelände nur um 6,6%. Erfreulich ist, dass durch den täglichen Einsatz von 450 Aicher-Rettungssanitätern und 50 Aicher-Ärzten die Abtransportrate von 10% auf nur 6% gesenkt werden konnte. Nach 16 Tagen Wiesn (Stand 3.10.2022 6:00 Uhr) hatten wir 355 Übernachtungspatienten im sogenannten „Hotel Aicher“ hier auf der Wiesn. Die Aicher-Rettungssanitäter legten 1400 km zurück. Dies entspricht in etwa der Entfernung von München nach Glasgow in Schottland. Im Durchschnitt waren die Aicher Rettungssanitäter in 3:55 Minuten am Einsatzort auf dem Oktoberfest. Dies ist ungefähr so lange wie einmal „Ein Stern“ singen. „Alle unsere Neuerungen vom 24 Stundenbetrieb, über den virtuellen Klinikclown FrédARico, dem Einsatz des Telemedizin System IRIS bis hin zum CT wurden erfolgreich eingesetzt.“, so Peter Aicher Geschäftsführer der Aicher Ambulanz Union. Eine genaue Auswertung wird dann nach dem Oktoberfest stattfinden.

 

Jugendschutzbüro

Im Jugendschutzbüro ergaben sich nur wenige Betreuungen von Minderjährigen auf der Wiesn: zehn Kinder (0-13 Jahre) und zehn Jugendliche (14-17 Jahre). Darüber hinaus wurden mehrere junge Erwachsene (18-21 Uhr) betreut. Es kam zu keiner Inobhutnahme durch das Jugendamt. Viele Jugendliche kamen ins Jugendschutzbüro, um ihr Handy aufzuladen und konnten dadurch oftmals ihre Freundinnen und Freunde wiederfinden. Das Jugendschutzbüro wurde über die Mittagszeit rege zum Wickeln, Stillen und Aufwärmen genutzt. (Rückfragen: Pressestelle Sozialreferat, Tel. 233-48211).

 

Lebensmittelüberwachung

Die Lebensmittelüberwachung des Kreisverwaltungsreferates (KVR) führte 932 Lebensmittel- und Hygienekontrollen durch, einschließlich der Frühkontrollen. Der ständigen Überwachung unterlagen 330 Bierzelte, Cafés und Lebensmittelbetriebe sowie 187 Bauchläden und Betriebe mit Andenkenverkauf. Die Lebensmittelbetriebe wurden mehrmals täglich im Hinblick auf die einwandfreie Betriebs-, Produkt- und Personalhygiene sowie Kennzeichnung kontrolliert. Ebenso werden Frühkontrollen hinsichtlich der ordnungsgemäßen Warenanlieferung (funktionsfähige Kühlung, Sauberkeit) durchgeführt.Insgesamt entnahm die Lebensmittelüberwachung 87 Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, darunter auch Bier und fertige Speisen, als Verdachtsproben und Planproben, gemäß der Anforderung des Bayerischen Landeamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

 

Fundstücke

Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 3.500 Fundstücke, darunter 930 Ausweise, 380 Kleidungsstücke, 570 Geldbörsen, 630 Bankkarten, 420 Smartphones und Handys, 180 Schlüssel, 150 Brillen, 70 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 80 Regenschirme, 70 Schmuckstücke. Auch in der zweiten Wiesn-Woche regten einige Fundstücke zu Spekulationen an. Hat der Wiesn-Fan, der das Buch, „Glück gefunden“; der Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts verloren hat, vielleicht sein Glück auf der Wiesn gefunden und kein Bedarf mehr für die Lektüre? Wollte die Trägerin der abgegebenen Badeschlappen im Regen eigentlich die neuen Trachtenschuhe schonen? Wann ist wohl dem zahnlosen Wiesn-Gast aufgefallen, dass er nicht mehr beißen kann, weil sein Gebiss fehlt?

 

Energie und Wasser

Wie 2019 wurde das Oktoberfest zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Die Anzahl der Kundinnen und Kunden, die zusätzlich M-Ökostrom aktiv bezogen, hat sich auf dem hohen Niveau von 65 Prozent gehalten. Der Stromverbrauch von drei Millionen Kilowattstunden lag um circa 1,5 Prozent unter dem Verbrauch der Wiesn von 2019. Der Wasserverbrauch von zirka 97.000 Kubikmetern ging im Vergleich zu 2019 um 17 Prozent zurück. 40 Gasanlagen aus dem Versorgungsnetz der Theresienwiese wurden mit Erdgas versorgt. Dabei handelte es sich um alle großen Küchen und Grillanlagen. Der Gasverbrauch war mit 133.000 Kubikmetern um 36 Prozent geringer als 2019. Da dieses Jahr keine Gartenheizungen mit Erdgas betrieben wurden, fiel dieser Verbrauch von ca. 20.000 Kubikmetern komplett weg. Ebenso gab es beim Kochgas einen spürbaren Rückgang. Das Oktoberfest verbrauchte im Schnitt der letzten Jahre:

  • 4 GWh Strom, gemessen am Gesamtverbrauch Münchens von 6.200 GWh (2021) entspricht dies 0,6 Promille.
  • 2 GWh Erdgas, gemessen am Gesamtverbrauch Münchens von 14.200 GWh entspricht dies 0,1 Promille.

Wieder einmal konnte das größte Volksfest der Welt störungsfrei von den Energiespezialisten der Stadtwerke München (SWM) abgewickelt werden.

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