SIE brennen für Bayern…

SIE brennen für Bayern…

EdelbrändeSie brennen für Bayern – auf die ganz edle Art. 
„Sie können ganz einfach mithelfen, diese bayerische Kulturlandschaft zu erhalten: Kaufen Sie bewusst Obstbrände von regionalen Klein- und Obstbrennereien. Damit sichern Sie den Erhalt der wunderschönen Streuobstwiesen in Bayern…“
So z.B. werben Edelobstbrenner aus Bayern für ihre raren Produkte. Ich als „Selten-Schnapslerin“ finde zwar die Idee gut, machte mir aber keinen Kopf, die Edelbrände durch mehr Konsum zu unterstützen. Nachdem ich allerdings – anlässlich der Pressevorstellung limitierter Edelbrände von bayerischen Streuobstwiesen, Ende Juli, in der Panther Bar in München diverse Tröpfchen verkostet habe, muss ich meine Einstellung neu überdenken…
Es geht schon damit los, dass ich nach dieser Verkostung, begleitet von Edelbrandsommelier Benedikt Pointner, gar nicht mehr auf die Idee käme, solche Raritäten einfach nur „Schnaps“ zu nennen, wie jeden drittklassigen Fusel auch, denn das wäre sträflich! Was die anwesenden Brenner (FrankenLindauSüdostbayern) an Spezialitäten & Raritäten auf der geführten Degustation anboten, nämlich prämierte Edelobstbrände, die mit handwerklichem Können in Kleinstauflage produziert und bisher nur regional angeboten werden, ist kulinarisch kaum zu toppen. Das kann ich mit meinen wenig verschnapsten und somit diesbezüglich ziemlich jungfräulichen Edelbrand-Geschmacksknospen sagen, ohne dabei rot zu werden. Zum Beispiel würde ich (fast) nicht zögern, den Elstar-Apfelbrand aus dem Eichenfass, die unglaubliche Himbeere oder auch die Butterbirne schon zum Frühstück anzubieten. Aber natürlich nur ganz besonderen Gästen… Die Vogelbeere ist nicht mein Fall („man liebt sie oder man hasst sie“ – sagt der Erzeuger) und auch im edlen Holunder würde ich meine Kehle nicht baden wollen. Beide sind mir persönlich zu herb. Aber Kenner haben sich auf der Verkostung schier überschlagen, um noch ein Tröpfchen mehr ins Glas zu bekommen…
Freilich hat es schon immer ein bisschen mehr gekostet, einen guten Geschmack zu haben. Deshalb muss man für die köstlichen Raritäten schon einiges hinlegen. Details dazu auf der Homepage von Bayern-Brand bzw. auf Anfrage.
Vom 2.-4. August 2013 haben interessierte Feinschmecker auf dem Bayerischen Genussfestival in München Gelegenheit, sowohl im Zelt der bayerischen Edelobstbrenner als auch im Seminarzelt  viel Wissenswertes rund um das Brennen von edlen Destillaten und deren Genuss zu erfahren. Schmeichelnd in der Nase, mild und fruchtig am Gaumen – perfekt als Digestif zu bayerischem Käse oder zu Kaffee und Schokolade. Probieren Sie’s einfach aus. Vielleicht werden Sie auch bekehrt, so wie ich. Rena Sutor/PTM
 

Hintergrundinformation: Fact SheetVerkostungsliste
Bayerische Streuobstwiesen – besonders in der Blütezeit schön anzuschauen. Doch leider sind diese für die Artenvielfalt und den Erhalt alter Obstsorten so wichtigen Biotope vom Aussterben bedroht. Glücklicherweise pflegen Landwirte und Obstbauern diese Wiesen mit Obstbaumbestand kontinuierlich, so dass Insekten, Amphibien, kleine Reptilien und Säugetiere weiter eine Heimat bei uns haben. Sie können ganz einfach mithelfen, diese bayerische Kulturlandschaft zu erhalten: Kaufen Sie bewusst Obstbrände von regionalen Klein- und Obstbrennereien. Damit sichern Sie den Erhalt der wunderschönen Streuobstwiesen in Bayern.
Heimat im Glas
Juli 2013 – zum Erhalt der Streuobstwiesen starten bayerische Brenner die Kampagne „Bayern Brand – Wir brennen für Bayern!“. Denn Obstwiesen sind nicht nur schön anzuschauen, sie sind ökologisch von großer Bedeutung. Ob am Bodensee, in Franken oder im Südosten Bayerns, seit Jahrhunderten prägen die von Bauern angelegten Streuobstwiesen die Landschaft. Seither pflegen Landwirte und (Abfindungs-) Brenner dieser Regionen die Streuobstwiesen und Obstgärten.
Der Lohn ihrer Arbeit sind die in feiner Handwerkskunst destillierten Edelobstbrände und Geiste sowie die daraus hergestellten Liköre. Bisher werden die Produkte der Brenner überwiegend direkt ab Hof oder in der regionalen Gastronomie verkauft. Doch bis zum Fall des Branntweinmonopols, Stichtag 01. Januar 2018, wollen sich die bayerischen Brenner auch überregionale Absatzmärkte erschließen. Gelingt das nicht, werden viele Abfindungsbrenner ihr Handwerk aufgeben und die auf der Roten Liste stehenden Flächen der bewirtschafteten Streuobstwiesen gehen noch weiter zurück.
Gutes weitertragen und den ländlichen Raum bewahren
Die hohe Qualität, die die bayerischen Brenner in die Flasche bringen, wird auch weiterhin regional erhältlich sein, doch im ersten Schritt der Kampagne soll vor allem die Top-Gastronomie von der Weiterverbreitung der bayerischen Edelobstbrände profitieren. „Mit unseren Bränden bieten wir Sternehäusern und der gehobenen Gastronomie ein Alleinstellungsmerkmal, denn unsere Produkte sind im Lebensmitteleinzelhandel so nicht erhältlich“, sagt Andrea Bätz, Sprecherin der bayerischen Edelobstbrenner.
Die Motivation, diese Kampagne anzustoßen und auch mit Leben zu füllen, was zusätzliche Arbeit bedeutet, kommt aus der Liebe zur Natur und auch aus der Leidenschaft, hochwertige, überregional angesehene und vielfach prämierte Produkte herzustellen. So unterschiedlich die Brenner in ihren Biografien auch sind, sie lieben ihr Handwerk und sind sich einig, dass das gefährdete Biotop Streuobstwiese erhalten bleiben muss. Schließlich sichern die Streuobstwiesen den Erhalt alter Obstsorten (Biodiversität), deren schädlings- und krankheitsresistente Erbanlagen auch bei der Züchtung neuer Sorten große Bedeutung haben. Außerdem bieten Streuobstwiesen Lebensraum für rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten, die ihrerseits schützenswert sind. Heimat soll auch künftig nicht nur im Glas zu schmecken sein, sondern für Einheimische, Ausflügler und Urlauber erlebbar bleiben.
Pressekontakt: Michaela Horn Culinarium Bavaricum

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