Turmschreiber definieren sich neu

Turmschreiber definieren sich neu

Konstantin WeckerFriedrich AniDie Pressekonferenz der Münchner Turmschreiber, an ihrem Gründungsort: im Turmstüberl vom Valentin-Karlstadt-Musäum, war eine der wenigen, die ich mit Zopfgefühl am Sterz betrat und mit Kopfgefühl im Herz verließ. Erwartungsgemäß ging’s kuscheleng zu. Nicht nur weil das gemütliche Kaffee unterm Dach im Isartor klein ist, sondern vor allem weil der Andrang groß war. Von bekannten bayerischen Autoren wie z.B. Friedrich Ani (re) einmal abgesehen wurden auch prominente Turmschreiber und Dauerzugpferde wie Konstantin Wecker (li) und Ottfried Fischer erwartet. Letzterer war dann leider verhindert, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat, dafür war Konstantin Wecker so munter wie man ihn kennt und die anderen auch durchwegs sympathisch.
Die fast schon legendäre aber im Bild der Öffentlichkeit immer etwas angestaubte Poetenvereinigung Münchner Turmschreiber, stellt sich neu auf – mit frischem Wind und neuen Gesichtern. 15 an der Zahl wurden auf der PK als neue Mitglieder präsentiert (siehe unten, einzeln aufgeführt), wobei sich alle: von A wie Ani bis W wie Wendt recht launig selber vorstellten oder in Abwesenheit vorgestellt wurden. Inzwischen sind Frauen in großer Zahl bei den Turmschreibern vertreten, die ja „politisch korrekt“ jetzt wohl TurmschreiberInnen heißen müssten. Aber das muss dann doch nicht sein: auch wenn sich die früher als Erzkonsis geltenden jetzt zu Frauenverstehern gemausert haben sollten.
Jetzt wollen sich die Turmschreiber jedenfalls noch mehr öffnen. Nicht nur Literaten und Autoren sind mit an Bord, sondern z.B. auch Kabarettisten.
Ein loser Zusammenschluss halt, mit Freude an der Kommunikation.
Auch neu ist, dass man inzwischen über die Stadtmauern geblickt und ganz Bayern entdeckt hat.
Seit 50 Jahren gibt es die Turmschreiber schon. 87 Mitglieder zählen sie aktuell – 30 davon im Jenseits. Wie heißt es so schön: Wer schreibt bleibt… (RS)
Pressekontakt Dr. Carsten Gerhard, Kulturmarketing München
Gründung und Entwicklung der Gruppe
Der Gründungstag der Münchner Turmschreiber war der 14. Oktober 1959. Die damals anwesenden acht Autoren benannten sich nach dem Gründungsort, dem linken Isartorturm in München, in dem kurz vorher das Valentin-Musäum eingerichtet worden war, worauf die Presse Karl Valentin zumEhrenprotektor der Turmschreiber erhob. Die selbst gestellte Aufgabe der Gruppe lautete, „süddeutsche Denk- und Lebensart und das bayerische Wesen in schriftstellerischen Arbeiten zugestalten und zu dokumentieren“. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde zählten Ernst Hoferichter und Eugen Roth. Hanns Vogel, der Gründer, leitete die Vereinigung bis 1979. Ihm folgte der bekannteRegisseur und Autor Kurt Wilhelm. Relativ früh erreichte der Kreis der Turmschreiber einen großenBekanntheitsgrad, wie auch deren Leseveranstaltungen zeigten, die zahlreiches Publikum anzogen. Als Kurt Wilhelm zur Jahrtausendwende die Leitung niederlegte, übernahm 2000 ein Dreierteam –Norbert Göttler, Erich Jooß und Alfons Schweiggert – die Verantwortung. Die Absicht nebenBewährtem durch Reformen eine Weiterentwicklung der Autorengruppe zu forcieren ist bis heute Programm.
Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft
Um eine Mitgliedschaft in der Vereinigung der Turmschreiber kann man sich nicht bewerben. Die Einladung erfolgt nach Beschluss der Mitglieder an ausgewählte, Literatur schaffendePersönlichkeiten. Voraussetzung ist also stets, dass sich die betreffende Person bereits literarischeVerdienste erworben hat. Nie wurde jemand zuerst Turmschreiber und dann im Nachgang, sozusagen infolge seiner Zugehörigkeit zu dieser Gruppe, ein Autor, dem man Beachtung schenkt. „Die Turmschreiber“, so das Urteil des Journalisten Karl Ude, „haben durch ihr Wirken die literarische Szene hierzulande nicht nur verändert, sondern angereichert … Es bleibt auch ihr Verdienst, dass es noch Ende des 20. Jahrhunderts eine respektable bayerisch geprägte Literatur gibt.“ Selbst mit der„Gruppe 47“ wurde diese süddeutsche Literaten-Vereinigung in der Presse in einem Atemzug genannt. Und der Publizist Hannes S. Macher bezeichnete die Turmschreiber als „den renommiertesten und publikumanziehendsten Literatenkreis nicht nur Münchens und Bayerns, sondern wahrscheinlich ganz Deutschlands.“ Diese Anerkennung ist den Turmschreibern Auftrag undVerpflichtung, sich um bayerische Literatur und Literatur in Bayern zu bemühen.
Der Bayerische Poetentaler
Seit 1961 verleihen die Turmschreiber jährlich den „Bayerischen Poetentaler“. Der Preis heißt so, weiler von der Schriftstellergruppe an Persönlichkeiten oder Institutionen vergeben wird, die sich um Kultur in Bayern herausragende Verdienste erworben haben. So erhielten diese Ehrung, die sogar als „Pour le Mérite“ und als „Bayerischer Nobelpreis“ bezeichnet wird, unter anderen Schriftsteller wie Richard Billinger, Marieluise Fleißer, Eugen Roth und Gerd Heidenreich, Kinder- und Jugendbuchautoren wie Otfried Preußler, Michael Ende und Janosch, Wissenschaftler wie der Nobelpreisträger Prof. Otto Ernst Fischer, Musiker wie Wolfgang Sawallisch, Konstantin Wecker, Haindling und die Spider Murphy Gang, Komponisten wie Carl Orff, Werner Egk und Wilfried Hiller,Kabarettisten wie Dieter Hildebrandt, Bruno Jonas, Gerhard Polt, die Biermösl-Blosn und Frank M. Barwasser (Pelzig), Filmregisseure wie Werner Herzog und Jo Baier, Schauspieler wie Jörg Hube, Michl Lang, Fritz Strassner und Gustl Bayrhammer, Karikaturisten, Zeichner und Maler wie FranziskaBilek und Ernst Maria Lang, Künstler wie Reiner Zimnik und Rudi Seitz. Inzwischen wurden mehr als 200 Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet – eine ganz eigenständige (und widerständige)Art bayerischer Kulturpolitik. Diesjährige Poetentaler-Preisträger, dessen Verleihung am 4. November im Münchner Künstlerhaus stattfindet, sind: Markus Wasmeier, Jo Baier, Helmut Eckl und die Münchner Saitentratzer.

Die neuen Turmschreiber

Friedrich Ani: Geboren 1959, lebt in München. Von 1981 bis 1989 arbeitete er als Reporter und Hörfunkautor. Er schreibt Kriminalromane, Jugendbücher, Gedichte, Hörspiele und Kurzgeschichten. Seine Bücher wurden u.a. ins Spanische, Französische, Niederländische und Chinesische übersetzt. Sein Roman „Idylle der Hyänen“ wurde mit dem Buchpreis der Stadt München – dem Tukan-Preis – ausgezeichnet als bester Roman des Jahres. Als bisher einziger Autor erhielt er den Deutschen Krimipreis in einem Jahr für drei Romane gleichzeitig.
Monika Bittl: Geboren 1963 im Altmühltal, eroberte von ihrem 500-Einwohner-Dorf aus die „literarischeWelt“: Tageszeitungsvolontariat in Ingolstadt, Germanistik-und Psychologiestudium in München, Lyrik in Sizilien, Jahresstipendium der Filmhochschule München. Seit 1993 freie Schriftstellerin und mit ihrer Familie sesshaft im Münchner Westend. Sie schrieb rund 30Drehbücher (unter anderem „Pumuckl“, „Lindenstraße“ und „Sau sticht“, das mit demBayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde). Ihre bisherigen drei Romane („Irrwetter“,2006; „Bergwehen“, 2008; „Die Expedition“, 2010) verfolgen die bayerisch-anarchischenSpuren, derzeit macht sie auch Ausflüge ins Sachbuch („Alleinerziehend mit Mann“, 2011).
Ottfried Fischer: Geboren 1953 im niederbayerischen Ornatsöd, wo er auf dem Bauernhof seines Vaters bei Untergriesbach (Bayerischer Wald) aufwuchs. Nach dem Abitur im Maristengymnasium in Fürstenzell bei Passau begann er an der LMU München das Studium derRechtswissenschaften, das er nach wenigen Semestern abbrach. 1980 gründete er mit Freunden das Münchner „Hinterhoftheater“, wo er selbst als Kabarettist und Schauspielerauftrat. Seinen ersten Soloauftritt hatte er 1989 mit dem Programm „Schwer ist leicht was“.Seit dieser Zeit verfasste Fischer nicht nur viele Kabarettprogramme, sondern auch etliche Bücher. Von 1985 an arbeitete er in zahlreichen Fernsehspielen, Filmen und Fernsehserienverstärkt als Schauspieler, so z.B. in der Serie „Irgendwie und Sowieso“. 1995 begann sein größter Erfolg in der bis heute populären Serie „Der Bulle von Tölz“. Seit April 2003 spielt erdie Hauptrolle in der ARD-Reihe „Pfarrer Braun“. Außerdem moderiert er im Bayerischen Fernsehen seit über 100 Sendungen „Ottis Schlachthof“. Für seine Arbeit wurde Fischer mitzahlreichen Kabarett-, Film- und Fernsehpreisen ausgezeichnet.
Karl Forster: Der 1950 im niederbayerischen Vilsbiburg geborene Journalist war nach gymnasialen Aufenthalten in Schäftlarn, Landshut, Traunstein und dem Abgang während der 12. Klassevon 1969 bis 1971 Berufsmusiker in Bars and Hotels. Nach dem Militärdienst wirkte er in Münchner Krankenhäusern als Krankenpfleger und als Taxifahrer in München. Sein erster Artikel wurde im Juli 1977 im Feuilleton der SZ veröffentlicht. Daraufhin entschied sich Forster für die Arbeit als freier Autor. Nach dem Besuch der Deutschen Journalistenschulearbeitete er als Redakteur und Reporter der Münchner AZ und seit 1987 bei der SZ imLokalteil. Seit 2001 ist er stellvertretender Leiter der SZ-Lokalredaktion. Musikalisch ist Forster seit 2007 Chef der Band „Deadline“.
Gerald Huber: 1962 in Landshut geboren, wo er mit elf Jahren bereits seine erste Zeitung herausbrachte – komplett mit selbstgeschriebenem Fortsetzungsroman. Nach Humanistischem Gymnasium, dem Magister in Geschichte und Sprachwissenschaften und zahlreichen weiterenjournalistischen und literarischen Fingerübungen kam er zum Bayerischen Rundfunk, wo erunter anderem Autor der „Kleinen Bairischen Wortkunde“ ist. Daneben hat er eine Reihe von Beiträgen und Büchern zu Geschichte, Sprache und Kultur in Bayern veröffentlicht und tritt mit Lesungen auf. Ausgezeichnet wurde er mit dem Journalistenpreis der Stiftung Aventinum und der Tassilomedaille.
Michaela Karl: Geboren 1971 in Niederbayern, was sich bis heute in einem gewissen Hang zum Wald, zur Donau und zur Renitenz niederschlägt. Gehegt und gepflegt von einer wunderbaren Mutter. Nach dem Besuch einer Klosterschule Politologie-, Geschichte- und Psychologiestudium in Berlin, München und Passau. 2001 Promotion an der FU Berlin über Rudi Dutschke. Danachfolgerichtig die publizistische Hinwendung zu den rebellischen Figuren in der Bayerischen Geschichte: Räubern („Sozialrebellen in Bayern“), Frauen („Bayerische Amazonen“) und Räterepublikanern („Die Münchener Räterepublik“). Lehrbeauftragte für Politische Theorie ander Hochschule für Politik in München. 2009 Frauenförderpreis der Niederbayern SPD. Hat größte Sympathien für alles, was gegen den Strom schwimmt, und schreibt mit Vorliebe über streitbare Frauen.
Jürgen Kirner: Geboren 1960 im oberpfälzischen Hemau, lebt in München. Er ist Gründer und Autor der Couplet-AG, eine der erfolgreichsten Musikkabarettformationen Süddeutschlands – ausgezeichnet u.a. mit dem Bayerischen Kabarettpreis und dem Bayerischen Poetentaler. In seinen Texten und Couplets beleuchtet er das subversive Innere der bayerischen Volksseele und begleitet auf ganz eigene Art und Weise das Leben der Politprotagonisten. Bisher sind acht CDs und zwei DVDs erschienen. Neben zahlreichen regelmäßigen Rundfunk- und Fernsehauftritten gibt es große Tourneen und Konzerte. Mit der Couplet-AG gelang es ihm nicht nur die totgesagte Tradition der Volkssänger wieder aufzugreifen und der Liedform des Couplets zu einer Renaissance zu verhelfen, sondern diese musikalisch-kulturelle Nische inabsoluter Eigenständigkeit erfolgreich neu zu besetzen. Satirisch bissige Texte und Couplet-AG-Klassiker wie, „Geh peitsch mi“, „A Glaserl Eigenurin“ und „Ich werd nur erregt, wenn ein Mann a Jogginghosn trägt“ sind mittlerweile nicht nur in zahlreichen Publikationen und Liederbüchern verewigt, sie werden landauf und -ab von zahllosen begeisterten Fans öffentlich aufgeführt. In Verbindung mit immer wieder neuen aktuellen Ideen und Textenbilden diese Couplets und Szenen ein ideales Transportmittel für beißende Satire undHinterfotzigkeiten – anknüpfend an die große Tradition der Münchner Volkssänger.
Anton G. Leitner: Geboren 1961 in München, ist examinierter Jurist. Er lebt als Lyriker, Herausgeber und Verleger in Weßling. Seit 1993 editiert er die Zeitschrift „Das Gedicht“, deren „Erotik-Special“ auf die Focus-Bestenliste gelangte (2000). Von ihm erschienen sechs Lyrikbände, u. a. „Im Glas tickt der Sand. Echtzeitgedichte 1980-2005“ (edition lichtung). Außerdem publizierte er eine Erzählung, ein Kinderbuch sowie mehrere CDs, u. a. „Herzenspoesie“ zusammen mit Anna Thalbach und Alexander Khuon (Eichborn). Er gab über 30 Anthologien heraus, darunter Poesiebestseller wie „SMS-Lyrik“ (dtv/Hanser), „Feuer, Wasser, Luft & Erde“(Reclam) sowie die Lyrik-Trilogie „power“, „relax“ und „smile“ (dtv). Leitner wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „V. O. Stomps-Preis“ der Stadt Mainz.

Karin Michalke: Geboren 1976 in Altomünster. Das ist tiefes Dachauer Hinterland. Aufgewachsen in Tandern, einem kleinen Dorf, glücklich mit Tieren, Blumenwiesen, Wald und Baumhäusern. Plötzlich mit Fernweh nach ,mehrʻ konfrontiert. Das hat zu einigen Ausbrüchen geführt, von denen die meisten gescheitert sind. Wollte schon mit Jahren 14 Schriftstellerin werden, oderTierärztin, oder Bergsteigerin. Oder alles auf einmal. Nach Studium an der Filmhochschule und Drehbuchwerkstatt (bis 2005) noch einige Jahre auf der Suche. Lebt jetzt in Elbach bei Fischbachau als freie Autorin.
Maria Peschek: Jahrgang ’53, Schauspielerin (Otto-Falckenberg-Schule), Kabarettistin, zwei erwachseneKinder. Lebt mit Ehemann, dem Schauspieler Helmut Dauner, auf dem Land in Bayern. Nach diversen Theaterengagements 1985 erster Kabarettauftritt als Paula Pirschl beim Scharfrichterbeilwettbewerb in Passau. Erstes Soloprogramm 1986 „Ja wo samma denn“ im Münchner Fraunhofertheater. Danach gemeinsame Programme mit den Wellküren und mit Michael Skasa, sechs Solo-Programme, ist Seerosianerin, schreibt seit 2004 Theaterstückefür das Münchner TamS-Theater, von 2000 bis 2007 wöchentliche Glosse beim BR als Paula Pirschl. 2008 Premiere des neuen Solo-Programms „Und wer is schuld?“.
Wilhelm Raabe: Geboren 1947 in München, Songpoet und Maler. Mit 21 Jahren übernahm er als Metzgermeister die elterliche Metzgerei, holte aber im Alter von 27 Jahren das Abitur nach, studierte danach Sozialpädagogik und ist noch heute als Sozialpädagoge tätig. 1968 beganner seine musikalisch-kabarettistische Karriere mit dem „Isele Rock“. Sein erstes Konzert als Tiger Willi gab er 1994. 1995 präsentierte er sein Programm „’s Leben ist a Schindermatz“. Bisher sind vier CDs entstanden, zuletzt 2006 die CD „Papageil“. Seit 1998 tritt er regelmäßig auf Bühnen in ganz Bayern auf, bei Musikfestivals wie dem „Sängerkrieg“ auf der Wartburg in Thüringen, bei Stadtteilfesten und vor allem auf Kabarettbühnen wie dem Fraunhofer in München und Raabes Wirtshausbrettl in Steinebach. 1996 verlieh ihm die Münchner TZ die Auszeichnung „Rose der Woche“. 1998 widmete ihm das BayerischeFernsehen einen „Lebenslinien“-Film und 2006 entstand ein weiterer Film über sein künstlerisches Schaffen. Die SZ bezeichnete ihn „mit seinen existentiell verdunkelten Liedernals Nachfolger Franz Schuberts“.
Christian Springer: Geboren 1964 in München. Studium semitischer Sprachen, Philologie des christlichen Orients und Bayerischer Literaturgeschichte in München. Hat als Autor und Kabarettist mitgewirkt am „Starkbieranstich am Nockherberg“ sowie in unzähligen Comedy- und Satiresendungen des Bayerischen Fernsehens wie „Kanal fatal“, „Ottis Schlachthof“, „Die Komiker“, „Spezlwirtschaft“. Ein Schwerpunkt seiner satirischen Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt München. Herausragend war die Doku-Satire „Was Weiß Ferdl“ zum 50. Todestag des umstrittenen Volkssängers. Aus dem Kabarettprogramm entstanden eine Fernseh- und eine Hörfunksendung, eine CD und dieeinzig verfügbare Biographie über Weiß Ferdl. Über die Stadtgrenzen hinaus machten ihn seine Auftritte als „Fonsi, der Wiesngrantler“ während des Münchner Oktoberfests bekannt. Bisher sind zwei Bücher erschienen: „Wer mag denn schon dWiesn…“ und „Wer mag denn scho dPromis…“. Er bekam verschiedene Kabarett-Preise verliehen und ist Träger des Sigi-Sommer-Talers.
Michael Stephan: Geboren 1954, Studium der Germanistik und Geschichte in München; Archivdirektor bei der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns; ab 1. Dezember 2008 Leiter des Stadtarchivs München. – Mitarbeit an vielen Ausstellungen; zahlreiche archivfachliche und wissenschaftliche Publikationen (v.a zur bayerischen Behörden-, Parteien- und Literaturgeschichte). – Herausgeber der Werke des bayerischen Journalisten, Schriftstellersund Volkskundlers Georg Queri: „Lesebuch“ (München Verlag, 2002), verschiedene Einzelausgaben in der Reihe „edition monacensia“ (Allitera Verlag, 2003–2005), Hör-CDEdition (zusammen mit Bernhard Butz, Verlag Dölling & Galitz, seit 2006). – Mitarbeit an derFranz-von-Pocci-Werkausgabe im Allitera-Verlag: „Der Staatshämorrhoidarius“ (2007). –Vorstandsmitglied des Kulturforums der Sozialdemokratie in München; Mitglied derDeutschen Schillergesellschaft und der Franz-Graf-von-Pocci-Gesellschaft
Konstantin Wecker: Geboren 1947 in München, studierte an der Musikhochschule sowie Philosophie und Psychologie. Am Flügel und Mikrofon singt er seit vierzig Jahren gegen die Mächtigen und die Machtverhältnisse in der Welt an. Zu sehr drängen sich die aktuellen Themen auf, wollen die Missstände in der Gesellschaft angeprangert werden. Die LP „Genug ist nicht genug“ mitder Ballade vom „Willy“ (1977) machte den Komponisten, Musiker und Autor bekannt. Zahlreiche Tourneen und Konzerte, Filmrollen, Filmmusiken und Musicals folgten. Weckerverfasste auch viele Bücher, darunter Lyrikbände, Romane und autobiographische Aufzeichnungen. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderen mitdem Kurt-Tucholsky-Preis, dem Bayerische Filmpreis, dem Erich Fromm-Preis, dem ErnstHoferichter Preis und dem Bayerischen Poetentaler. Wecker lebt mit seiner Frau und den beiden Söhnen in München.
Gunna Wendt: Geboren 1953 in Jeinsen, studierte Soziologie und Psychologie in Hannover und lebt seit1981 als freie Schriftstellerin und Ausstellungsmacherin in München. Neben ihren Arbeiten für Theater und Rundfunk veröffentlichte sie Kurzgeschichten, Essays und Biografien, u.a.über Liesl Karlstadt, Helmut Qualtinger, Maria Callas, Clara Rilke-Westhoff, Paula Modersohn-Becker, Franziska zu Reventlow. Zuletzt erschienen ihre Bücher über die Furtwängler-Frauen und die „amour fou“ zwischen Lou Andreas-Salomé und Rilke

Alle aktiven Turmschreiber

Leopold Ahlsen, Friedrich Ani, Werner Asam, Gustl Bauer, Monika Bittl, Helmut Eckl, Josef Fendl, Ottfried Fischer, Walter Flemmer, Karl Forster, Franz Freisleder, Günter Goepfert, Hans Göttler, Norbert Göttler, Michael Groißmeier, Margret Hölle, Gerd Holzheimer, Gerald Huber, Erich Jooß, Michaela Karl, Tanja Kinkel, Jürgen Kirner, Fitzgerald Kusz, Anton G. Leitner, Gerhard Loew, Georg Lohmeier, Jutta Makowsky, Karin Michalke, Petra Morsbach, Robert Naegele, Hans F. Nöhbauer, Wolfgang Oppler, Monika Pauderer, Maria Peschek, Willy Purucker, Wilhelm Raabe, Anatol Regnier, P. Walter Rupp, Martha Schad, Hardy Scharf, Asta Scheib, Herbert Schneider, Godehard Schramm, Alfons Schweiggert, Helmut Seitz, Christian Springer, Josef Steidle, Michael Stephan, Bernhard Ücker, Konstantin Wecker, Gunna Wendt, Josef Wittmann.

Verstorbene Turmschreiber

Manfred Bacher, Wolfgang J. Bekh, Hans Breinlinger, Franz X. Breitenfellner, Hans Fischach, Hedi Heres, Ernst Hoferichter, Ludwig Hollweck, Hans Hösl, Benno Hubensteiner, Leopold Kammerer, Hannes König, Martin Lankes, Joseph Maria Lutz, Fritz Meingast, Hans Pletzer, Hans Prähofer, Carl Oskar Renner, Wugg Retzer, Franz Ringseis, Eugen Roth, Herbert Spindler, Werner Schlierf, Ludwig Schrott, Rudi Seitz, Karl Spengler, Emil Vierlinger, Hanns Vogel, Anton Wandinger, Oskar Weber, Alois J. Weichslgartner, Werner A. Widmann, Kurt Wilhelm

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