Tipp: Lesung am 23.3.2025, 11.30h
KOMÖDIE Im Bayerischen Hof München
im Rahmen des Krimifestival München
Moderation: René Heinersdorff
Musikalische Begleitung: Julian Schwarz (Akkordeon)
Wolfgang Maria Bauer, geboren 1963 in München, ist als Schauspieler seit 1990 an den großen Bühnen engagiert: Residenztheater München, Burgtheater Wien, Berliner Ensemble, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Salzburger Festspiele. Er spielte zudem zahlreiche Rollen in TV und Kino, so auch fünf Jahre lang Hauptkommissar »SISKA« in der gleichnamigen ZDF-Krimiserie.
Er wurde u.a. mit dem Preis der deutschen Inten-danten und dem Goethe-Preis der Stadt Mülheim ausgezeichnet, war Schauspieler des Jahres (»Theater heute«) und erhielt als Theater- und Hör-spielautor den Preis des Landes Bayern.
Bauer arbeitet als Regisseur und Schauspieldirek-tor und lebt am Starnberger See. »Kaltblut« ist sein Romandebüt.

Rena Sutor findet: EIN GEDICHT!
KALTBLUT
Konzentriert mit dem Autor springen.
Ins Kopfkino seiner Gedanken dringen.
Verstohlen anhalten, auf neuer Spur.
Nicht untergehen, im Strudel der Natur.
Dustere Bergwelt. Abgründe, Sünde Bergler, engstirnig wie ihre Pfründe
Steiler Felswände deutliche Sprache
Dunkelste Geheimnisse: Privatsache
Im Sog von Liebe, Hass, Gehässigkeit,
Schmerz, Sehnsucht, Nachlässigkeit,
später Selbsterkenntnis, Lebensfrust
Moralvorstellungen und Lust auf Lust.
Bis, vom Gipfel, die Explosion erschallt
und das Echo im tiefsten Tal widerhallt…
Wer bringt hier wen um? Ja und warum?
Unterstellungen und Verdacht gehn um.
Todessehnsucht… Der Abgrund summt.
bis das schlechte Gewissen verstummt.
Liegt die Erlösung jetzt in der Schlucht,
Letztendlich gefunden, immer gesucht?
KALTBLUT-Konsumenten kriegen‘s raus
Ich mach das Buch zu! Aus die Maus!
Gehet hin zur Lesung, macht Euch auf!
Der Wolfgang Maria Bauer hat’s drauf!
Schon immer hat Stubber, der wortkarge Einzelgänger, mit seinem Heimatort in den Bergen gehadert.
Doch seit er sein Kind dort oben zurückließ und für Jahre verschwand, hadert der Ort auch mit ihm.
Ein »kaltes Mensch« sei dieser Mann, dieser rätselhafte Sprengmeister. Als bei einer nächtlichen Explosion in einer Hütte elf Männer zu Tode kommen, gibt man ihm die Schuld – eine Schuld, die ihn nun durch die Bergwelt treibt.
Während man im Tal nach dem wahren Täter sucht, wächst in Stubber mit jedem Schritt über Almen und Hänge die Sehnsucht nach »Alaska«, der Frau mit den seltsam wässrig-blauen Augen.
In seinem so atmosphärischen wie spannenden
Debüt erzählt Wolfgang Maria Bauer von der Liebe zweier Außenseiter und der zermürbenden Kraft eines kleinen Ortes in den Bergen. Ein mitreißendes literarisches Leseerlebnis voller Wucht und lakonischer Schönheit.