Dienstag 5.9.23

Dienstag 5.9.23

Kalenderblatt Dienstag, 5. September 2023
aerzte-0013.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Penizillin heilt wohl die Lebenden, doch Sherry lässt die Toten auferstehen.“ Alexander Fleming (1881-1955)

5.9.1972: München: „Schwarzer September“ im Olympischen Dorf
Am 11. Tag der XX. Olympischen Spiele in München, die sich als Devise „die heiteren Spiele“ auf die Fahne geschrieben haben, zerstört ein Terrorakt die sportliche Idylle. In den frühen Morgenstunden des 5. September dringen acht palästinensische Terroristen in das Olympische Dorf ein: In der Unterkunft der israelischen Mannschaft bringen sie zunächst neun Geiseln in ihre Gewalt und erschießen den Trainer, der sich dem Terrorkommando entgegenstellt.

Mehr Details:
Als die Terroristen kurz vor fünf Uhr morgens über den Zaun ins Olympische Dorf stiegen, wo Athleten aus aller Welt für die Zeit der Wettkämpfe einquartiert worden waren, hielten zwei Monteure der Post sie zunächst für heimkehrende Sportler. Doch bereits kurze Zeit später hallten Schüsse durch das Haus Conollystraße 31, in dem die israelische Mannschaft ihr Quartier bezogen hatte.
Als Mosche Weinberg, der Trainer der Israelis, die vermummten Gestalten vor der Wohnungstüre auftauchen sieht, versucht er noch, sich gegen die Türe zu stemmen – und wird von den arabischen Freischärlern, die der Terrorgruppe „Schwarzer September“ angehören, ebenso erschossen wie ein ihm zu Hilfe eilender Sportler. Einige Athleten, die im Parterre untergebracht sind, können sich gerade noch durch die Flucht aus dem Fenster retten. Für neun Sportler aber gibt es kein Entkommen. Sie werden von den Entführern als Geiseln genommen; im Austausch für deren Freilassung fordern sie in einem Ultimatum die Entlassung von 200 in Israel inhaftierten Palästinensern.
Bereits wenige Stunden nach dem Überfall postieren sich Scharfschützen der Polizei in den gegenüberliegenden Häusern. Während sich der Staat Israel den Forderungen der Geiselnehmer verweigert, versuchen Bundesregierung, Münchens Polizeipräsident Schreiber und das IOC, mit den Terroristen in Kontakt zu treten. Zwar wird die zunächst bis 12 Uhr mittags gestellte Frist zweimal verlängert, doch schlagen sämtliche Verhandlungsversuche fehl. Schließlich wird den Entführern am Abend auf dem Militärflughafen in Fürstenfeldbruck eine Maschine zur Verfügung gestellt; gegen 22.00 Uhr treffen zwei Hubschrauber mit den Geiseln und Geiselnehmern dort ein. Der Versuch der Polizei, die israelischen Athleten am Flugplatz aus der Gewalt der Terrorgruppe zu befreien, endet in einem entsetzlichen Blutbad. Nach einer beinahe einstündigen Schießerei, die sich Polizei und Entführungskommando liefern, sprengen die Terroristen mit Handgranaten das Flugzeug mit den israelischen Insassen. Erst gegen halb zwei Uhr morgens wird das Schießen eingestellt. Traurige Bilanz: Alle Geiseln sind tot, ebenso fünf Terroristen. Drei weitere Entführer konnten überwältigt werden.
Gedenktage:
1997: Mutter Teresa, die katholische Ordensschwester und Gründerin der Kongregation „Missionarinnen der Nächstenliebe“ stirbt im Alter von 86 Jahren in Kalkutta. Seit 1949 betreute sie die Ärmsten der Armen in den Slums indischer Großstädte. Für ihre Verdienste wurde ihr 1979 der Nobelpreis verliehen.
1995: Kurz vor Mitternacht detoniert unter dem Mururoa-Atoll im Südpazifik die angekündigte Atombombe. Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac hatte ungeachtet des Protestes der Einwohner Französisch-Polynesiens sowie der weltweiten Kritik den 193. französischen Atomtest durchgesetzt.
1990: In einer spektakulären Aktion besetzen Angehörige von DDR-Bürgerrechtsbewegungen den Vorraum der ehemaligen Staatssicherheitszentrale („Stasi“) in Ost-Berlin. Unter der Devise „Die Akten gehören uns“ wollen sie mit einem Hungerstreik die Verlagerung der Akten erzwingen.
1946: Im amerikanischen Sektor von Berlin nimmt nach dem Berliner Rundfunk (1945) heute der Sender RIAS (= Rundfunk im amerikanischen Sektor) seinen Betrieb auf. Die Sendeanstalt geht auf die Initiative der US-Militärverwaltung zurück, wird aber von einem deutschen Intendanten geleitet. Das Programm (flotte Musik, Reportagen und Information) kommt bei den Berlinern gut an.
1928: Ein Zufall kommt dem britischen Bakteriologen Alexander Fleming heute bei einer der bahnbrechendsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts zu Hilfe: Im St. Mary’s Hospital in London beobachtet er, wie ein Schimmelpilz (Penicillium notatum) eine von ihm angelegte Bakterienkultur zerstört; damit wird der Grundstein zur Entdeckung des Antibiotikums Penicillin gelegt.
Geburtstage:
1940: Raquel Welch eigentlich R. Tejada; US-amerikanische Schauspielerin bolivianischer Herkunft. Das Sexsymbol der 70er-Jahre trat überwiegend in Rollen auf, die das Image des Kurvenstars noch betonten (z.B. als spärlich bekleidete Urbewohnerin der Erde im Film „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“), weshalb der Sprung ins Charakterfach in den 80ern einfach nicht glücken wollte.
1935: Dieter Hallervorden; deutscher Schauspieler und Kabarettist. „Didi“ brilliert nicht nur im Fernsehen mit anspruchsvoller Comedy, wie dem Dauerbrenner „Hallervordens SPOTT-Light“, sondern agiert darüber hinaus als Theaterleiter des politischen Kabaretts „Die Wühlmäuse“ in Berlin.
1872: Carl Friedrich von Siemens († 9.9.1941); deutscher Industrieller. 1919 übernahm der Sohn des Firmengründers Werner von Siemens die Leitung des Elektrokonzerns und führte ihn zum heutigen Weltunternehmen.
1774: Caspar David Friedrich († 7.5.1840); deutscher Maler. Nach den Studienjahren in Kopenhagen unterrichtete der gebürtige Greifswalder an der Akademie Dresden und avancierte zu einem der bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler der Romantik. Neben Gemälden wie „Mönch am Meer“ und „Kreidefelsen auf Rügen“ schuf er auch Selbstbildnisse und Porträts.
1638: Ludwig XIV. († 1.9.1715); König von Frankreich. Als bedeutendster Repräsentant des Absolutismus führte der „roi du soleil“ (Sonnenkönig) die Monarchie in Frankreich auf den Gipfel ihrer Macht.
Copyright Rosmarie Elsner

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