Salzburger Land
mehr als 1 Reise wert!
STILLE NACHT, HEILIGE NACHT — Das wohl berühmteste Weihnachtslied der Welt, um das sich viele Wahrheiten, Mythen und Legenden ranken (eben das, was schöne Märchen schön macht 
), hat mich kürzlich ins Salzburger Land geführt, in die Geburtsregion des besinnlichen Heilig-Abend-Dauerbrenners. Der 4-Tages-Trip war als Erlebnis kulturell hochwertig, kulinarisch teils großartig, atmosphärisch liebenswert und ist insgesamt trotz Weihnachtsmarkt-Rummels und ohne Kaiserwetter eine Empfehlung für die Adventszeit wert.
Eine circa einwöchige Dezemberreise würde ich anraten, um dem heimischen Vorweihnachtsstress zu entkommen. Vielleicht mit der Begründung: „Schatz, dieses Jahr möchte ich mich mal ganz ursprünglich auf Weihnachten einstimmen, am liebsten mit Dir und der Familie, im „Stille-Nacht-Heilige-Nacht-Land“. Das wäre doch ein Weihnachtsgeschenk!
Ob allein, zu zweit oder zu mehreren… hier kann man sich zwischen den „Stille-Nacht-Heilige-Nacht“-Zentren in hübschen Hotels und Restaurants rundum verwöhnen lassen und die schöne Natur genießen. Zum Beispiel im ca. 10 km von Salzburg entfernten Elixhausen im Romantik Spa Hotel Elixhauser Wirt, das als „ältestes familienbetriebenes Hotel Österreichs mit Wurzeln im 14. Jahrhundert“ gilt.
Lassen Sie sich einfach mit ein paar von mir persönlich eingefangenen Eindrücken ins schöne Salzburger Land entführen!
(Text und Bilder Rena Sutor/PTM)
Ich bin im 4-Sterne-Hotel & Restaurant Ammerhauser in Anthering (ca. 11 km von Salzburg entfernt) abgestiegen. Das leckere und gesunde Frühstück hier ist die perfekte Basis für Exkursionen in die Stille-Nacht-Heilige-Nacht-Orte. Spätabends findet man in den guten Betten dann den nötigen, erholsamem Schlaf. Für alle Themenmuseen in den einzelnen Orten gibt es für circa 10 Euro eine Sammel-Eintrittskarte. Für die Überwindung der Wege zwischen den Orten ist ein eigenes Fahrzeug empfehlenswert, das man allerdings antizyklisch einsetzen sollte…
Für Bio-Fans — und alle auf dem Weg dorthin — empfiehlt sich ein ausgiebiger (Einkaufs-)besuch beim kürzlich eröffneten BioArt-Campus in der „Bio-Hauptstadt der EU“ Seeham, 2022 als „Best Organic City“ gekürt.
Die Backwerkstatt von Meisterkonditorin Tina Tagwercher ist nur ein Bereich, wo man die Nase so richtig voll kriegt, aber nur von gesunden Weihnachtsdüften! BioArt-Campus-Initiator Robert Rosenstatter (hier im Bild mit Bausteinen seines Etablissements) ist einer von vier Brüdern aus dem elterlichen Bio-Hotel Schießendobel. Das „Nachaltige“ wurde ihnen vermutlich schon in die Wiege gelegt.
Ein (nicht nur!) kulinarisches Highlight ist die Einkehr in Hallein-Taxach beim Hohlwegwirt Ernst Kronreif, bei dem mir die Freude am Wirtsein nicht nur aus den Augen, sondern aus allen Knopflöchern entgegengesprungen ist! 
Mit seiner Frau Biljana zaubert er Menüs und Atmosphäre, die einem den Tag noch mehr verschönen. Liebe geht nun mal immer noch durch den Magen.
Bis Salzburg sind es ca. 10 km, das Stille Nacht Museum Hallein / Keltenmuseum, die wunderschöne Altstadt und die Salzwelten auf dem Dürrnberg liegen fünf Autominuten entfernt. Den Hohlwegwirt auf keinen Fall auslassen!
Apropos Keltenmuseum: unter anderem hier, findet man die beeindruckende, der absoluten Wahrheit verschriebene Wissenschaftlerin Dr. Anna Holzner, der man nicht mit Fake News kommen sollte! Nur Klares ist Wahres! Wer also ausschließlich an eindeutig Bewiesenem, sprich an schieren Fakten zur „Stille-Nacht-Heilige-Nacht“-Geschichte Interesse hat, ist bei ihr an der richtigen Adresse. Aber Vorsicht! Sie könnte nicht nur die Illusion vieler „Grubers“, die sich für Verwandte des Franz-Xaver Gruber aus dem Innviertel halten, zerstören, sondern auch manche andere Illusion…
Besagter Gruber, hat am 24. Dezember 1818 in Arnsdorf ein Gedicht aus der Feder seines Freundes Joseph Mohr vertont und das klangvolle Ergebnis noch am selben (Heiligen) Abend nach der Christmette gesungen: die Uraufführung von „Stille Nacht, Heilige Nacht!“ wurde von Mohr auf der Gitarre begleitet… Angeblich waren wesentliche Teile der Kirchenorgel von einer Maus angefressen… Just jene Maus wird heute vielerorts in Schokolade und als sonstige Spezerei verkauft…
Die Anfänge der Popularität seiner Weihnachtsmelodie hat Franz Xaver Gruber noch erlebt, den Weltruhm erst seine Nachkommen… also echte Grubers…, nicht all die Grubers, denen Frau Dr. Holzner den Zahn, sie seien mit Franz Xaver Gruber verwandt, immer wieder ziehen muss.
Ein weiteres Highlight war die
HOLY NIGHT am 25.11.22 in der Wallfahrtskirche Maria Mösl in Arnsdorf (Foto oben). Lange hat man auf die covidbedingt immer wieder verschobene Veranstaltung warten müssen. An der Original-Orgel in dieser Kirche hat Gruber, wie es heißt, von 1807 bis 29 Organisten-Dienst geleistet.
Als Glockenspiel tönt von der Kirche die Stille-Nacht-Melodie.
Am 25.11., beim Holy-Night-Event sang Kordula Moder geistliche und weltliche Lieder (und am Ende „Holy Night“) und Susanne Czepl-Zrost las passende Texte dazu. Elmar Obelt streichelte die Tasten.
Musikalische Highlights gibt es zur Weihnachtszeit allerorten in Salzburg und im Umland. Ich hatte u.a. die Chance, die Wiener Sängerknaben mit ihren glockenreinen Stimmen in der (sehr nüchternen) Oberndorfer Stadthalle zu genießen.
Seit 2019 ist der knapp dreißigjährige Manuel Huber Leiter des Mozartchors der Wiener Sängerknaben. Es sieht so aus, als hätte er Spaß mit seinen Jungs, die er spielerisch auf der Bühne ‚herumdirigiert‘.
Er sagt, „Die intensive Zusammenarbeit und die absolute Begeisterung der Kinder für die Musik bereiten mir große Freude. Neben meiner musikalischen Arbeit ist mir auch die Begleitung der Kinder auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden ein großes Anliegen.“…
Derzeit singen Knaben aus Österreich, Japan, Korea, Kroatien, Mongolei Rumänien, Schweiz und Tschechien im Chor.
Die Stadt Salzburg hat so einiges im Programm und ist einen eigenen Artikel wert! Ich konnte das ebenso beliebte wie berühmte und inhaltlich jedes Jahr wechselnde Adventsingen (heuer: „Schnee in Bethlehem“) im großen Festspielhaus miterleben. Sehr schöne Dekoration und der ruhige Fluss der Handlung, in den vorübergehend richtig Bewegung kam, als die Gruppe der Youngsters auftrat und vom Feinsten spielte und sang.
„Fürchte Dich nicht“ heißt das Thema nächstes Jahr… was manche nachdenklich werden lässt…
Der Schauspieler Heimo Thiel ist seit einiger Zeit in die ‚Person‘ von Franz Xaver Gruber geschlüpft und spielt dessen Lebensgeschichte sehr überzeugend, von Martina Mathur virtuos auf einer Gitarre begleitet, die der Originalgitarre nachgebaut wurde.
Zu Franz-Xaver Grubers Geburtstag am 25. November (1787), der auf meinen Besuchstag im Halleiner Museum fällt, bekommt Heimo Thiel von Eveline Bimminger, Salzburger Land eine (echte) Torte überreicht. Ob er sie behalten und Martina Mathur mitschnabulieren durfte, entzieht sich meiner Kenntnis…
