Häufig plagen am Montmartre
Fliegenschwärme von Herrn Sartre.
Falls man Mittel braucht dagegen:
Eine Klatsche bringt viel Segen.
Sartres „Fliegen“
Sehr einfallsreich spannend und wirklich gediegen
erschienen mir anfangs von Sartre „Die Fliegen“.


Ich dachte entzückt, der Stoff sei ganz neu,
und hielt es für Weizen, keineswegs Spreu.
Doch Sartre klaute den Stoff irgendwie
aus Aischylos‘ Drama „Die Orestie“
Wäre nur Sartre, der so durchtrieben,
bei seinen „Schmutzigen Händen“ geblieben,
hätt‘ ich gesagt ihm unmißverständlich:
“Alter Pariser, wasch sie doch endlich !“
Die Orestie aber, näher belichtet,
hatte der Aischylos besser gedichtet.
Außerdem gab sich beim Schreiben viel Müh‘ er,
dichtete griechisch, auch sehr viel früher.
Was also tun, und zwar außergerichtlich,
wenn geistiger Diebstahl so offensichtlich ?
Da sprangen recht hilfreich mir in die Bresche
von Aristophanes, quakend, „Die Frösche“.
Die Frösche verschlangen, geübt in Intrigen,
ohne zu fackeln von Sartre die Fliegen.


Wären die Frösche in Urlaub gewesen,
etwa auf Sylt, oder in den Vogesen,
hätten sie Hitchcocks Vögel vernascht,
was einen Leser nicht überrascht


Winfried Rathke







Stets aktuelle Bücher aus Dr. Rathkes Schatz-Kiste









