Rathkes satirische Randnotizen

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Rathkes satirische Randnotizen

DER „SCHEISS“

Ein Simultandolmetscher hat

manchmal seine Arbeit satt.

Er muß fließend zum Ergötzen

andrer Hörer übersetzen.

 

Nie kann er sich vorbereiten,

muß präzise losarbeiten

und beginnt mit seiner Pflicht,

gleich sobald ein Redner spricht.

 

Das hat kürzlich voll nach Plan

Frank Deja für uns getan.

Trump hielt eine lange Rede,

sehr bizarr, wie bisher jede.

 

Falsch sei in Amerika 

alles, was vor ihm geschah.

Bisher hätt‘ man mit Bedacht

leider lauter Mist gemacht.

 

Energiekrisen gäb’s nicht,

Fracking sei noch Bürgerpflicht.

Öl und Gas will er verkaufen,

das Geschäft muß weiterlaufen.

 

Er hat das Parisabkommen

also rasch vom Tisch genommen.

Klimaschutz und Menschenrechte ?

An solch Quatsch er niemals dächte.

 

Endlos schwätzte er so weiter,

qualvoll, aber nicht gescheiter.

Panama wollt‘ er sich nehmen,

agressiv auch weit‘re Themen.



Grönland in der Arktis sei

Teil von seiner Sakristei.

Dänemark müßt es ihm geben,

das sei selbstverständlich eben.


Mexiko liegt für ihn da

am „Golf von Amerika“.

Rücksichtslos will er regieren,

überall nur abkassieren.


Trump sei, wie er längst erkannt,

auch vom Lieben Gott gesandt,

um die Seinen zu entzücken

und die Menschheit zu beglücken.


Eine Flut von Wahnsinns-Sätzen,

mußte Frank uns übersetzen.

Doch dann platzte ihm der Kragen,

plötzlich hörte man ihn fragen:


„Wie lang“ (man kann’s wörtlich schreiben)

„wollt Ihr bei dem Scheiß noch bleiben ?“

Das ging live über den Sender,

weshalb ich den Text nicht änder.


Dieser Satz war irgendwie

ein Fauxpas von der Regie,

weil er nicht auf „stumm geschaltet“

und wohl zu leger verwaltet.


Frank gebührt für das Wort „Scheiß“

von Nobel ein Ehrenpreis.

Denn bei diesem Präsidenten

gleicht Rhetorik – Exkrementen !

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