Rathkes Verhaltenstipps bei Gewitter
Ich hab solch Angst vor den Gewittern,
weil meine Knie dann heftig zittern
und auch mein Hemd die Flatter macht,
wenn’s draußen blitzt und furchtbar kracht.
Schon wenn der Himmel sich verdunkelt
und kaum ein Glühwurm draußen funkelt,
wird mein sonst dickes Fell porös
und meine Wampe zuckt nervös.
Geht dann auch noch ein Donnern los,
hängt mir im Hals ein dicker Kloß,
die Gänsehaut vor Schreck erbleicht,
die Ohren sausen. Und das reicht.
Für solchen Fall braucht unser Grips
entsprechende Verhaltenstipps,
die ich in Bildzeitungen las,
wodurch ich meinen Schnaps vergaß.
Man sollt in Flüssen nicht mehr baden,
weil Blitzeinschläge dabei schaden,
denn wenn so’n Ding sich in Dich bohrt,
bist Du wie’n Spanferkel verschmort.
Schon mancher wurd‘ vom Blitz verbrannt,
wenn Regenschirme aufgespannt.
Die Spanner trifft es meistens schwer,
der Spannungsabfall stört dann sehr.
Um vor Gewittern uns zu schützen,
sollt man im Kohlenkeller sitzen,
doch dort beim Zehennägelschneiden
krasses Aquaplaning meiden.
Denn häufig fallen starke Güsse.
Durch Speisekammern brodeln Flüsse,
dein Nachtstopf in der Flut versinkt
und mancher Gartenzwerg ertrinkt.
Wenn Hagelkörner plötzlich fallen,
könnt man sich an sein Sparschwein krallen,
auch unter Eselsbrücken setzen
oder in Lokus-Häuschen wetzen.
Ich leg zu Hause mein Skelett
bei Donnerschlägen unters Bett,
wo mich meine Matratze schützt,
wenn’s donnert, gießt und kracht und blitzt.
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