Rathkes satirische Randnotizen

Rathkes satirische Randnotizen

Julio Romero de Torres: „Naranjas“


Mit Orangen vor der Brust
ist das Leben eine Lust.


Wasser läuft im Maul zusammen,
alle Sinne stehn in Flammen,
wenn man die Senora sieht.
Ja, das Bild ist exquisit.


Die Orangen sind leibhaftig
reif und obendrein noch saftig.

Museo Julio Romero de Torres

Winfried Rathke

SCHATZKAMMER SIZILIEN

Wanderungen durch die Geschichte

 

Soeben erschienen, 190 S., reich bebildert, 15,80€

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Auf Sizilien, der größten Mittelmeerinsel, haben

3000 Jahre lang Menschen der unterschiedlichsten

Volksgruppen gesiedelt und so eine bunte kulturelle

Mischung geschaffen, die den Besucher heute noch verblüfft. Phönizier aus Vorderasien kamen als Karthager ins Land und rivalisierten mit griechischen Kolonisten, die in Syrakus, Selinunt und Agrigent großartige Tempelbauten hinterließen.

 

Ein reicher Römer ließ sich die Fußböden seiner

prächtigen Villa bei Piazza Armerina mit phantasie-

vollen Mosaiken schmücken. Araber eroberten die

Insel und viele Architekturmerkmale weisen auf

die islamische Baukunst hin. Normannen kamen

aus Frankreich und ließen sich von byzantischen

Spezialisten Kathedralen mit goldenen Wand- und

Deckenmosaiken schmücken. Zwei Deutsche Kaiser, Heinrich VI. und Friedrich II folgten. In Aachen wurden sie gekrönt, in Palermo ruhen sie in Porphyr. Französische Anjou und Spanier führten Sizilien durch das Mittelalter. Barocke Skulpturen schmücken viele Kirchen. Erst Garibaldi befreite die Sizilianer von der Fremdherrschaft. Seitdem gehört es zu Italien…. 

Verdis Oper Sizilianische Vesper spielt in Palermo. Aus Catania stammt Bellini, der mit seinen Belcanto-Opern Mailand und Paris eroberte. Der Marsala-Wein ist weltbekannt. Archimedes fand in Syrakus das Prinzip des spezifischen Gewichts. Sizilien ist eine Insel der Literaten. Platon und Goethe waren hier zu Besuch, Theokrit, Lampedusa, Pirandello, Verga und Sciascia sogar zu Hause. Nach Sizilien locken Strände, bunte
Fischerhäfen und die Mandelblüte. Doch der Ätna, Europas aktivster Vulkan, will auch respektiert sein. Er hat viele verheerende Erdbeben verursacht.

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