Die Kiffer
Ein neuer Klassiker
Wer kifft so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Der Vater nimmt schon Joints seit Jahren
und säuft dazu oft einen Klaren.
Der Sohn hat kürzlich angefangen.
Groß ist bei ihm auch das Verlangen.
Sie lungern rum, sind zugedröhnt
und ihren Stoff total gewöhnt.
„Mein Sohn, was birgst Du so bang dein Gesicht?“
„Siehst Vater, Du, den Heiner nicht ?
Den Lauterbach mit Hanf und Schweif?“
„Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif!
Du liebes Kind, hör bloß nicht auf,
pack noch ‘ne weitre Dosis drauf,
dann kannst Du toll halluziniern,
du mußt es unbedingt probiern.“
„Mein Vater, mein Vater, und hörst du nicht,
was Mutter in der Küche spricht ?
Sie brüllt dauernd: Schmeiß weg den Mist,
bevor du in der Klapse bist!“
Dem Vater graust es, er macht in die Hose,
greift trotzdem zur Cannabis-Dose,
kifft fest entschlossen immer weiter.
Aus seinem Harnleiter tropft Eiter.
Was dann passiert ist wirklich schlimm.
Die arme Mutter, nun voll Grimm,
haut dem Vater voll in die Fresse,
schleppt beide in die Heilige Messe.
Sie müßten den Konsum jetzt beichten,
weil all die Drogen wirklich reichten.
Die Lage wird immer fataler,
weil das Kiffen jetzt legaler.
Der Geistliche den Sohn mißbraucht
und dabei auch Cannabis raucht.
Die Mutter mit dem Besen droht.
Dann haut sie einen Dealer tot.
Man hört die Osterglocken läuten,
sieht Erlkönig vorüberreiten.
Der rülpst ganz laut und ruft: „Juchhuu!“
und grinst der Mutter blöde zu:
„Gnädiges Fräulein, darf ich’s wagen,
Euch ein Pflänzchen anzutragen?“
Da wiehert selbst der Gaul im Stall
und denkt: Der hatt‘ sie nicht mehr all!
Die Spülung geht auf, die Spülung geht nieder.
Wer einmal kifft, kifft immer wieder!
(Dr. Winfried Rathke)