Die Sirenen – Prophylaxe des Odysseus
Odysseus segelte auf Meeren,
um nach den Schlachten heimzukehren,
die Griechen einst so heftig fochten,
als sie sich Troja unterjochten.
Als er den Endsieg einst errungen,
hat er sich gleich ins Boot geschwungen
und wollt zu seinem Eheglück
direkt nach Ithaka zurück.
Doch immer wieder, welch ein Grauen
wurd’ er gekapert von den Frauen,
von Zauberinnen und Sirenen,
die heftig heulten bei Migränen,
von Nymphomaninnen und Nixen,
die wollten mit Odysseus fixen.
Was er auch tat bei dem Transfer,
ein Weib lag immer vor ihm quer.
So zog’s ihn oft zu deren Brüsten
besonders an Italiens Küsten.
Sehr merkwürdig, was dann geschah,
wenn er den Damen hauteng nah.
Zuerst hat Circe ihn entkleidet
und sexuell fast ausgeweidet.
Dann hat, was einem Mann leicht schadet,
Calypso ihn zu heiß gebadet.
Kaum war er wieder auf dem Wege,
schon kam ein Weib ihm in’s Gehege,
sodaß er oft zu seinem Fruste
vor Freudenhäusern ankern musste.
Als ihm infolge der Strapaze
schon Haarausfall auf seiner Glatze
und durch bizarre Angebote
ein Schlaganfall im Kleinhirn drohte,
ergriff man die Initiative
zu einer Gegenoffensive.
Hört, was die Seeleute nun machten,
wenn die Sirenen schaurig lachten:
Sobald ein Weib am Ufer kreischte
und unverblümt nach Unzucht heischte,
mit gutturalen Lauten lockte,
dass ihm vor Lust der Atem stockte,
ließ er sich an den Mastbaum binden,
umtost von scharfen kühlen Winden,
und seine erogenen Zonen
wurden gepeitscht von Meerschaumkronen.
Dann stopften ihm seine Matrosen,
um zu beenden die Neurosen,
die beiden Ohren voller Wachs,
und so entstand das Ohropax.