März 2024
(14.3.24, erschienen im Rheingau-Echo)
Jetzt sind wir mittendrin im März
und weiter geht es sommerwärts.
Schneeballschlachten sind vorbei.
Der Weihnachtsmann hat ein Jahr frei.
Die Kaltmamsel braucht nicht zu frieren,
weil Frostbeulen nicht mehr passieren.
Die meisten Frühlingsblumen blühen,
Bullen flirten mit den Kühen.
Hasen rammeln auf der Wiese.
Die Nachtigall singt: „An Elise !“
Linde Lüfte sind erwacht,
und zwar schneller als gedacht.
Wir essen unsre Lieblingsspeisen,
und buchen weite Urlaubsreisen.
Fröhlich werden wir dann wandern
von einem Badestrand zum andern.
Das fördert Beine und den Bauch,
die Wellness und die Wollust auch.
Doch leider gibt es, wie man hört,
auch Krieg, der unsern Frieden stört.
Es toben Kämpfe, Menschen sterben,
ein ganzes Land stürzt ins Verderben.
Während wir feiern, singen, dichten,
darf Putin Kritiker vernichten.
Er möchte Zar sein, imponieren,
darf Konkurrenten liquidieren.
Die Propaganda läßt er lügen,
daß sich die Kreml-Balken biegen.
In Arbeitslager wird gesteckt,
wer gegen seinen Stachel löckt.
Zuweilen werden auch Genossen
von den Geheimdiensten erschossen.
Dort wird man nicht vom Arzt geliftet,
sondern mit Novitschok vergiftet.
Was könnte man dagegen machen?
Es wäre sinnvoll aufzuwachen !
Sind wir verteidigungsbereit
und gegen Aggression gefeit ?
Nein, das sind wir leider nicht !
denn Ruhe ist uns Bürgerpflicht.
Verteidigung ist kaum noch möglich,
der Zustand unsrer Truppen kläglich.
Die Wehrpflicht wurde abgeschafft,
geschwächt ist unsre Abwehrkraft.
Es gibt zu wenig Munition
und kaum noch Waffenproduktion.
Unsre Rüstung traf es hart,
sie wurd‘ schon lang kaput gespart.
Wird man zum Friedensaktivist,
wenn man die weisse Flagge hißt ?
Tyrannen würden es genießen,
wenn falsche Hoffnungen jetzt sprießen.
Ein Frühlingshauch weht zwischen Bäumen.
Doch wiegt der Mensch sich gern in Träumen.