Rathkes satirische Randnotizen
Sahara-Staub
Der Sahara-Staub begrüßte
uns jetzt plötzlich aus der Wüste,
flog über das Mittelmeer
und die Alpen zu uns her.
Ein Kamel hat wohl derart
heftig dort im Sand gescharrt,
daß der Dreck bis Deutschland flog
und auch in den Rheingau zog.
Sand hat man nun auf den Zungen,
der verstopft uns Hals und Lungen,
selbst die Blähung der Kamele
pustet nun in unsre Kehle.
Achselschweiß von Wüstenfüchsen
dringt in unsre Puderbüchsen.
Das entdeckten jetzt mit Grausen
Zoologen in Aulhausen.
Auch Urin von Antilopen,
stammt aus Schauern von den Tropen,
der uns auf die Köpfe fließt,
wenn es draußen einmal gießt.
Speichel von erkrankten Affen
macht uns außerdem zu schaffen.
Der schwirrt im Saharastaub
zwischen Wiesbaden und Kaub.
Autos braucht man kaum zu waschen,
voll mit Staub sind Einkaufstaschen.
Das Geschirr der Gastronomen
schmeckt nach Mistkäfer-Aromen.
Bin vor lauter Staub am Fluchen,
wie soll ich den Hausarzt suchen,
damit er die Pest vertreibt
und mir saubre Luft verschreibt.
Hat man nicht genügend Sorgen ?
Hoffentlich wird’s besser morgen !
Ich bete zur Heil‘gen Clara:
„Blas den Staub weg der Sahara !“