Dr. Rathkes Neujahrsmorgen
Die letzten Tage war‘n so schön.
Das Alte Jahr durfte vergehn.
Man wünschte mir, was wunderbar,
ein Gesundes Neues Jahr.
Ich fing noch einmal an zu hoffen,
hab Vorrichtungen all getroffen,
oft leise vor mich hin gebetet,
doch viel zu kurz und wohl verspätet.
Dann ist das Neue Jahr erschienen
mit Schampus, Wodka und
Pralinen.
Da draußen hat es viel geknallt.
Ein Hirsch röhrte nervös im Wald.
Nun sitz ich da, ich blöder Hund,
im Neuen Jahr, doch nicht gesund.
Der Kalk rieselt aus Hosenbeinen,
und die Katheter spür ich weinen.
Mir ist genauso, wie vorher,
die Denke funktioniert nicht mehr,
sie ist schon länger nicht bei Trost.
Doch darauf trinke ich jetzt, Prost!
Nun bad‘ ich erstmal unsre Katze,
die hat noch Glühwein an der Tatze.
Das Leben geht wie früher weiter,
das ist auch wesentlich gescheiter.