Rathkes satirische Randnotizen
Alles neu!
Alles neu macht der Mai.
Kippt jetzt weg den alten Brei.
Neu ist unsere Regierung,
die jetzt aufbricht zur Sanierung.
Merz gewann zwar seine Wahl,
aber erst beim zweiten Mal.
Anfangs ein paar Stimmen fehlten,
weil Bekloppte ihn nicht wählten.
Er vergaß den ganzen Knies
und flog sofort nach Paris.
In dem Elysee-Palais
trank er mit Macron mal Tee.
Anschließend flog er nach Polen,
um Versäumtes nachzuholen.
Überall wurd‘ viel geredet,
weil Europas Glanz verödet.
Ja, wir kennen die Beschwerden,
einig müsst man endlich werden
und an gleichen Strängen ziehen,
wenigstens sich drum bemühen.
Unser neues Kabinett
scheint ganz kompetent und nett.
Sehr viel Arbeit ist zu leisten,
doch das wissen ja die meisten.
Neu ist Klingbeils Position.
Nun ist er der Vize schon.
Saskia musste aber weg,
von dem Promenadendeck.
Auch der Papst ist jetzt ein Neuer.
Beim Konklave gab es Feuer.
Oben stieg nach altem Brauch
aus dem Schornstein weißer Rauch.
Auf den Petersplatz in Rom
floss als Dank ein Tränenstrom.
Alle winkten freudetrunken.
Leo scheint ein Hoffnungsfunken.
Er ist echt Amerikaner,
aber auch ein Peruaner,
kennt genau die Welt der Armen,
fordert für sie mehr Erbarmen.
Doch was brauchen wir jetzt endlich,
was bislang noch nicht erkenntlich?
Frieden müsst es dringend geben,
darauf woll’n wir einen heben.
Maifeiern sind also wichtig,
Maibowlen ganz folgerichtig.
Maiglöckchen zu unsern Füßen,
auch der Spargel lässt Euch grüßen!
Bücher aus Dr. Rathkes Schatz-Kiste
