Dr. Winfried Rathke
Chora – Kirche in Konstantinopel (heute Istanbul)
Diese Kirche entstand im 11. Jh. Zu Anbauten kam es in der letzten Blüte der byzantinischen Kunst et-wa 1320. Sie wird von Kuppeln gekrönt und ist im Inneren mit Mosaiken und Fresken geschmückt.


Eine Besonderheit bietet eine Seitenkapelle, das Parekklesion. In der Apsis entdeckt man ein Fresko von der Auferstehung Christi. Sie beginnt mit seinem Besuch in der unterirdischen „Vorhölle“, wo er Adam und Eva, die Könige David und Salomon, sowie die Gerechten des alten Bundes, Patriarchen und Propheten befreien möchte. Hier packt er Adam und Eva an den Handgelenken
und zieht sie aus Sarkophagen heraus. Für die Ostkirche gilt der österliche Abstieg von Christus in das Totenreich (Katabasis) als zentrales Heilsereignis !

In der Vorhölle, auch Limbus genannt, befanden sich nach mittelalterlichen Vorstellungen Seelen, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel und der ewigen Anschauung Gottes ausgeschlossen waren. Dort vermutete man auch die Seelen ungetauft gestorbener Kinder. Es handelte sich jedoch um theologische Spekulationen, die nichts mit der Bibel zu tun hatten. Seit dem II. Vatikanum (1965) gelten die „Limbus-Theorien“ als überholt.
Bücher aus Dr. Rathkes Schatz-Kiste




