
Willkommen zu Dr. Rathkes Oster-Menue
Wir feiern z.Zt. das jüdische PESSACH-Fest. (griechisch Pas-cha, italienisch pasqua, Vorname Paquale). Es ist die „Nacht des schonenden Vorübergehens“ vor dem EXODUS, als die Juden sich aus der ägyptischen Knechtschaft befreiten, in die sie zu Zeiten Joesefs und seiner Brüder geraten waren. Am SEDER-Abend aßen sie ungesäuerte Brote, MATZEN, das „Brot des Elends“. (Die Flucht war so überstürzt, daß die letzten Brote nicht gesäuert werden konnten und der Teig nicht aufging.) Dann verließen sie Ägypten und zogen in das „Gelobte Land“ Kanaan, das ihnen ihr Gott Jahwe verheißen hatte. Dort wurden sie seßhaft. Das Pessach-Fest wird noch heute in Israel gefeiert und dauert 1 Woche, in der ungesäuertes Brot gegessen wird und dazu spezielle Gerichte, mit Bitterkraut versetzt. Am Sederabend gibt’s Familientreffs und Lesungen aus der Haggada.
Auch Jesus wollte das Pessach-Fest feiern. Er ritt Palmsonntag nach Jerusalem und nahm das Pessach-Mahl ein („Letztes Abendmahl“). Im Jeru-salemer Tempel wurden hierfür Opfer-Tiere geschlachtet (Lamm Gottes, „trägt die Sünden der Welt“, auch Christus wurde später zum„Opferlamm“ erklärt). Jesus wurde verhaftet und gekreuzigt. Das war ein Wendepunkt, die „Passionswoche“ begann.
Für die ersten Christen (die allesamt Juden waren) wurde aus dem Pessach-Fest in Westen die „Heili-ge Woche“. In Spanien wird die „Semana Santa“ mit großen Prozessionen begangen. In Deutschland entstand der Begriff „Karwoche“,von altsächsisch KARA (Sorge,Klage). Englisch CARE, wie Care-Pa-ket). In Italien heißt der Karfreitag „Venerdi Santo“.
Am Gründonnerstag (der nur in Deutschland so genannt wird) fand das Letzte Abendmahl Jesu (Ultima Cena) statt, Brot und Wein wurden zu „Leib und Blut Christi“ erklärt (Eucharistie). Am Karfreitag folgte die Kreuzigung. Vom Samstag auf Sonntag wurde die ANASTASIS (Auferstehung) gefeiert (daher der Name Anastasia), denn das Grab war leer. Die Auferstehung Christi dokumentierte die Heilszusage Gottes. Damit wurde das Christentum gegründet. Der Tod sei die „Pforte zum neuen Leben“. Niemand gehe mehr zugrunde, er werde „gerettet“. Das Gesetz der Tora hatte für die Jünger Jesu keine Heilsfunktion mehr. Das Christentum löste sich von der Jüdischen Lehre. Es wurde nun für alle Menschen zugänglich. Die Kirche sei der „Leib Christi“. Ostern wird am 1. Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert. 40 Tage nach Ostern folgt die „Himmelfahrt Christi“ (Ascensio, Analypsis)
Nach Östlichem Ritus begab sich Jesus nach der Auferstehung direkt in die „Vorhölle“, zerbrach die Pforten der Unterwelt, stieg „zu den Schatten hinab“. Er befreite Adam und Eva, auch die Gestalten des Alten Bundes, David und Salomon.
Im keltisch-germanischen Raum wurde einst ein Frühlingsfest gefeiert, vielleicht eine Göttin OSTARA (daher deutsch Ostern, englisch Eastern) verehrt. Das Ei galt als Symbol der Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Zuerst wurde es nur ROT gefärbt (Symbol von Blut und Sonne). Von Oster-Eiern hört man erst ab dem 13. Jhdt. Die Fruchtbarkeit vom Hasen ist bekannt. Von „eierbringenden“ Hasen wird seit dem 16. Jahrhundert phantasiert. Osterfeuer leuchten schön. Osterverkehr verursacht tolle Staus. Goethe ging mit Faust zu Ostern oft spazieren. Danach aßen sie Osterstriezel.
Bei Osterwanderungen in Griechenland sollte jeder Gruß lauten: Christos anesti ! (Christ ist auferstanden!) Antwort: Alissos anesti (er ist wahrhaftig auferstanden!)
Frohe Ostern, Happy Eastern, Buona Pasqua, Feliz Pascua ! Joyeuses Pâques !
Gruß von Winfried Rathke





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