Cordoba – „Das Mekka des Westens“
Über die Römerbrücke kommend, steht man vor Cordobas größter Attraktion. Es ist die „Mezquita,“ und diese Moschee war fast 800 Jahre lang das Gebetshaus der muslimischen Bevölkerung. Mehrere Zugangstore sind heute verschlossen, lassen aber einiges von der früheren Pracht erahnen.
Im Jahr 750 waren die Omayaden-Khalifen in Damaskus gestürzt worden. Abbassiden aus Bagdad hatten sie ermordet. Nur Abd-er-Rahman I. konnte entkommen, zog gen Westen, setzte nach Spanien über und gründete in Cordoba 756 ein Emirat, das 929 sogar den Rang eines Khalifats annahm.
Von 785 bis 1009 wurde an der Mezquita gebaut, 3 mal wurde sie vergrößert.
Nach Eroberung durch die Christen verlangte das Domkapitel den Einbau einer
Kathedrale. Diese „architektonische Warze“, gewissermaßen ein „Bastardbau“ hat sich in die Moschee hineingedrängt.
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Zwei übereinanderliegende Bogenreihen tragen das hölzerne Dach. Man findet auch Kleeblatt- und Zackenbögen, die mit feinem Stuckdekor gefüllt sind. Die ehemals vergoldeten Kapitelle wandeln die korinthische Form leicht ab.
Im Mihrab-Trakt gibt es 3 der Gebetsnische vorgelagerte „Maqsura“-Räume mit reichen Bogensystemen und sich überkreuzenden Rippen-Quadraten.
Die viertgrößte Moschee der Welt bedeckt eine Fläche von 175 x 134 m und umfaßt 19 Schiffe mit verbliebenen 800 Säulen.
Der Säulenwald aus hochgestelzten 10 m hohen Hufeisenbögen mit roten Ziegeln und weißen Keilsteinen vermittelt den Eindruck eines gigantischen schwerelosen Gitters und die Illusion der Endlosigkeit.
Byzantinische Mosaik-Meister hatte man ausgeliehen zum Bau dieses Dekors. 320 Zentner Mosaiksteine hatte Kaiser Nikephoros Phokas dem Herrscher von Cordoba als Geschenk zukommen lassen.
Von größter Pracht ist die Kuppel im Gebetsraum selbst. Auch hier Arabesken, vegetabile Ornamentstreifen und kufische Schriftbänder, umrankt von einem Netz aus Spitzbögen.