Dr. Winfried Rathke
Im Lukas-Evangelium (Luk 24,30) wird eine Szene geschildert, wie zwei Jünger Jesu nach dessen Tod durch Kreuzigung auf dem Weg nach Emmaus waren. Plötzlich näherte sich ihn jemand, mit dem sie ins Gespräch kamen über die schrecklichen Ereignisse in Jerusalem. In Emmaus kehrten sie ein. Der Fremde setzte sich zu ihnen, brach das Brot, sprach den Segen und gab es ihnen.
Schlagartig war es den Jüngern klar, daß es Jesus war, der dann verschwand.
Christus ist jung und bartlos. Der Pilger am rechten Bildrand mit der ausladenden Gestik ist offenbar Jakobus, denn er trägt eine Jakobsmuschel. Der linke Jünger schaut Jesus erregt an. Links steht der Wirt des Lokals. Alle tragen ärmliche Kleidung, ein Merkmal der Kunst von Caravaggio. Auf dem Tisch befindet sich ein Stilleben, das mit angefaultem Obst wohl die Erbsünde symbolisiert.
Abendmahl in Emmaus
Eine Weinkanne erinnert an die Eucharistie. Im Zentrum des dramatischen Licht-Schatten-Spiels (Chiaroscuro) leuchtet das Gesicht von Jesus auf.
Er ist der Hauptdarsteller, der Auferstandene.
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