Fensterln bei Ernst Dautel
Da lugt er ganz ungeniert zum Fenster herein!
Sitzt unten am Fenster, ganz klitzeklein!
Eben noch flatterte er oben,
Neugierig, fast der Schwerkraft enthoben,
Nun ruht er kurz da unten,
Nur für ein paar Sekunden,
Fragt sich, was hinter dem Fenster sei?
Oder ist ihm das gänzlich einerlei?
Geschäftig fliegt er rasch weiter:
Er hat dringend andres zu tun,
Als sich hier müßig auszuruhn:
Das stimmt den Betrachter heiter…

Winfried Rathke mischt mit
Ich hoff, es wird Dir nicht zur Last,
daß Du da einen Vogel hast,
er fliegt bestimmt gleich wieder weg,
denn Vögel kommen leicht vom Fleck.
Was sagte er Dir? War es: „Piep“?
Dann hat er Dich bestimmt ganz lieb
und setzt sich vielleicht morgen wieder
auf Deine Fensterbänke nieder.
Er will bestimmt nur tote Mücken
als Vorspeise von Scheiben pflücken.
Läßt Du ihn mal in Dein Gehäuse,
gib ihm auch Wanzen, Flöhe, Läuse.
Dann kann er nämlich besser segeln,
piepsen, zwitschern und auch vögeln.
Wenn ich nochmal ein Vöglein wär,
dann flög ich sicher zu Dir her.
Dr. Winfried Rathke und Ernst Dautel haben viele Gedichtbände verfasst. Erkundigen Sie sich per Email!











