Brandstätter Verlag
Wolfgang Till & Gerhard Trumler
STARNBERGER SEE
Prachtband über Münchens „Badewanne“
> Kulturgeschichte & Naturschönheiten,
Architektur & Biografisches
> Historische Bilddokumente
und bisher unveröffentlichte Fotografien
224 S., 49,90 €. 24 x 30 cm, 200 Abb.. ISBN 978-3-85033-829-5.
Ein Gedicht!
Willkommen, volle Kanne!
In Münchens Badewanne
Wo wir so gern flanieren
Und baden und pausieren
Ein See, der fasziniert
Hier feinstens präsentiert
Ein Münchner und ein Wiener
Machten den Ehrendiener
Beschrieben ihn mit Stil
Naturschönheitendichte
Feinste Kulturgeschichte
Lebensläufe, Dokumente
aus alter Zeit: ‚al dente‘
Mit diesem See befassen
Sich Bürger aller Klassen
Der Wittelsbacher Klan
Nahm sich des Ortes an
Auf Prunkschiff Bucentaur
Wurde das Bier nicht sauer
Feuerwerk & Wassermusi
Betörten manches Gspusi
Maler malten hier zu gern
Rottmann oder Morgenstern
und andere sahen ihrerseits
Des Sees besonderen Reiz
Da’s Ufergründe selten gibt
Sind als Bauland sie beliebt
Prachtvillen sind entstanden
Einige noch vorhanden
Prominente, die man kennt
Waren dereinst hier präsent
‚Kasperlgraf‘ von Pocci, Franz
Verlieh auch ein wenig Glanz
V. Max, v. Lenbach, v. Miller
Achternbusch – kein Stiller
Die Kaiserin von Österreich
Sissi – keine kam ihr gleich
Märchenkönig Ludwig II
Der im See ertrunken sei
Dieses Buch ist ein Gedicht
Versäumen Sie es nicht!
© RS/PTM
DER STARNBERGER SEE ist Münchens „Badewanne“, und die Nähe zur bayerischen Landeshauptstadt war und ist seit jeher Fluch und Segen zugleich. Wittelsbachische Kurfürsten haben es auf einem Nachbau des venezianischen Prunkschiffes Bucentaur bei Wassermusik und Feuerwerk richtig und barock krachen lassen. Später kamen Scharen von Malern, allen voran Georg von Dillis, Christian Morgenstern und Carl Rottmann. Sie erst öffneten mit ihren Bildern anderen die Augen für die bislang unerkannten Reize dieser Landschaft.
Und sie sind die Vorhut für eine ums Jahr 1850 einsetzende Besiedlung durch burg- und schlossähnliche Villen und Landhäuser im rustikalen Stil. Auf beiden Ufern entstand so ein einmaliges Architekturensemble, das zwar heute immer noch erkennbar, aber in den letzten Jahrzehnten massiv dezimiert worden ist. Viele prominente Namen tauchen auf: Franz von Pocci, der „Kasperlgraf“ von Ammerland, Sisi von Possenhofen und spätere Kaiserin von Österreich, die Maler Franz von Lenbach und Gabriel von Max, der Erzgießer Ferdinand von Miller oder die Schriftsteller Oskar Maria Graf und Herbert Achternbusch. Unbestrittener Höhepunkt ist allerdings der bayerische König Ludwig II. Der ertrinkt 1886 im See, ganz in der Nähe seines Schlosses Berg.
Der Band vereint viele seltene und zum Teil unbekannte Bilddokumente mit aktuellen Aufnahmen des Wiener Fotografen Gerhard Trumler.
Wolfgang Till war von 1987 bis 2009 Direktor des Münchner Stadtmuseums, wo er zahlreiche Ausstellungen zu kunst- und zivilisationsgeschichtlichen Themen initiierte. Zuletzt bei Brandstätter erschienen: Ludwig II. König von Bayern. Mythos und Wahrheit (2010).