Orpheus und Eurydike

Orpheus und Eurydike

Dr. Winfried Rathke

Orpheus und Eurydike

Orpheus, ein Sohn der Muse Kalliope, bekam von Apoll eine Lyra geschenkt. Er musizierte und sang so schön, daß alle Menschen begeistert waren. Wilde Tiere umlagerten ihn. Selbst Felsen weinten gerührt. Die Künstler bildeten ihn als „Guten Hirten“ ab. Er symbolisierte die friedensstiftende Kraft der Kunst.

Doch seine Frau Eurydike wurde von einer Giftschlange gebissen und starb.

Hermes begleitete sie in das Totenreich. Orpheus war untröstlich. Dann aber verschaffte er sich selbst Eintritt im „Jenseits“. Er spielte und sang dort so hinreißend, daß sogar Totengott Hades applaudierte ihm seine Eurydike ausnahmsweise zurückgab.

Orpheus mußte aber Hades fest versprechen, sich auf dem Rückweg nicht nach Eurydike umzusehen. Er tat es doch. Prompt war Hades eingeschnappt und Eurydike mußte wieder in die Hölle zurück, diesmal für immer.

Orpheus überlebte die Katastrophe nicht. Er wurde von wilden Gefährtinnen des Weingotts zerrissen. Die „rasenden Mänaden“ verstanden keinen Spaß. Sein Kopf mitsamt Lyra wurde von Nymphen im Wasser treibend gefunden.

Aus Ovids Metamorphosen machte Claudio Monteverdi die Oper „L’Orfeo“.

Christoph Willibald Gluck folgte mit einer weiteren Oper. Rainer Maria Rilke schrieb „Sonette an Orpheus“. Jacques Offenbach schuf in Paris die Musik für das Theater der burlesken Bouffes Parisiens und nahm mit „Orpheus in der Unterwelt“ die antike Welt auf die Schippe, aber machte sich damit auch über das Regime von Napoleon III. lustig.

Dieser aktuelle Orpheus endete mit einem „Galop infernal“, dem berühmten Höllen-Can Can im Moulin Rouge. Aber auch ein Kinofilm mit Jean Cocteau wirbelte die alte Legende auf. Der junge Orpheus saß diesmal in einem Pariser Dichter-Café und lernte einen modernen Todesengel kennen. Dann zeigte der Film „Orfeu Negro“, wie Orpheus auch noch in den Karneval von Rio geriet.

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Römisches Fußbodenmosaik - Orpheus
Rubens: Orpheus holt Eurydike aus der Unterwelt
Giovanni Antonio Burrini (1656-1727): Orpheus schaut zurück
John William Waterhouse: Nymphen finden den Kopf von Orpheus im Meer treibend
Offenbachs „Can Can“ im Moulin Rouge

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