KRIEGSLICHT … Ich krieg’s nicht
auf die Reihe. Ob ich mir verzeihe,
Helden für Vaterland zu ignorieren
Die, für was eigentlich? spionieren
Für die (eigene) Freiheit? Den Sieg
Für (Aus)Flucht? Gegen den Krieg
Für grenzenlose Lust am Abenteuer
Für das ewige Spiel mit dem Feuer
Kinder opfern auf dem Kriegsaltar
Dem Feld der Ehre, Kriegs-Avatar
Der Wahnvorstellung vom Frieden
Kindheit geraubt, Alltag gemieden
Mit Kindheitstraumata umgehen…
Daran wachsen? Zugrunde gehen
an fiktiven Menschen, Situationen
In sich oder nie mehr wo wohnen
Zwangsaufenthalt in Zwielichtwelt
Die, was sie verspricht, auch hält
Identitätsstärkung? Totalverlust?
Persönlichkeitsschub? Dauerfrust?
Fake-Überseekoffer als Kellerfund
Schließt die Herzen und den Mund
Aus Täuschung wird Enttäuschung
Aus Stagnation eventuell Schwung
KRIEGSLICHT… EIN GEDICHT!
Grandioser geht’s fast nicht
© RS/PTM
1945, kurze nach dem Zweiten Weltkrieg, lassen die Eltern des 14-jährigen Nathaniel ihn zusammen mit seiner Schwester Rachel allein in London zurück. Die Kinder bleiben in der Obhut eines mysteriösen Mannes. Sie vermuten, dass er ein Schmuggler sein könnte, doch sie geben ihre Vorbehalte auf, als sie seine exzentrischen Freunde kennenlernen. Es sind Männer und Frauen, die im Krieg an verschiedenen Missionen teilgenommen hatten. Sie werden zur Ersatzfamilie für Nathanael und Rachel. Ihre Erziehung ist dabei fürsorglich wie unkonventionell. Doch sind diese Menschen in Wahrheit auch jene, für sie sich geben?
Ebenso eigenartig ist die Rückkehr der Mutter der beiden, ohne den Vater, ohne irgendeine Erklärung zu geben und ohne sich zu entschuldigen. Zwölf Jahre später beginnt Nathaniel all das aufzudecken, was er in jener Zeit nicht wissen und nicht verstehen konnte – und dieses Unternehmen erzählt Ondaatje anhand von Fakten, Erinnerungen und Phantasie in einem seiner schönsten Romane.