Montag 30.9.24

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Kalenderblatt Samstag, 30. September 2023

 

Licht von 123gif.deZitat des Tages: „Im Festglanz erscheint die Welt denen, die sie wunschlos betrachten.“ Elie Wiesel (1928)


30.9.1955: James Dean: Tragischer Unfalltod eines Filmidols
Nur 24 Jahre alt ist der amerikanische Filmstar James Dean, als er am 30. September 1955 bei einem Autounfall in Salinas/Kalifornien tödlich verunglückt. Unwillkürlich fühlt sich der Kinogänger bei diesem tragischen Ende an eine Szene aus seinem Film „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ erinnert. Auf der Leinwand nahm diese für „Jimmy“ einen guten Ausgang, im wirklichen Leben durfte der talentierte Schauspieler nur ein kurzes Gastspiel geben.

Mehr Details:
Im kalifornischen Salinas endete nicht nur eine eben begonnene Bilderbuchkarriere, dort wird nach dem Unfalltod des Schauspielers auch der „Mythos“ James Dean geboren. Nur drei Filmrollen machten den Blondschopf mit dem verletzlichen Blick zum Idol der amerikanischen Jugend: in drei Filmklassikern, die allesamt zu Kultstatus gelangten. „Giganten“, sein drittes und letztes Werk kam erst nach Deans Tod in die Kinos.
Eigentlich sollte der 1931 in Fairmont/Indiana geborene James Byron Dean Rechtsanwalt werden; stattdessen brach er sein Jurastudium ab und nahm in New York bei Lee Strasberg und Elia Kazan Schauspielunterricht. Regisseur Kazan war es auch, der den begabten „Jimmy“ unter seine Fittiche nahm und ihn in dem Film „Jenseits von Eden“ vor die erste große Filmaufgabe stellte, die er bravourös meisterte. Die Rolle des innerlich ebenso zerrissenen wie aufsässigen Helden Cal schien Dean auf den Leib geschneidert und wie sein Part des Jim Stark in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ symbolisch für die Konflikte einer ganzen Generation zu stehen. Die Debüt-Rolle in „Jenseits von Eden“ brachte Dean 1955 die erste Oscar-Nominierung ein.
Wie kein anderer hat James Dean eine ganze Generation Jugendlicher in der ganzen Welt nachhaltig geprägt. Gaben bis dahin auf der Leinwand eher die kantigen, männlichen Helden (Rebellen wie Marlon Brando) den Ton an, kam mit dem „einsamen Rebellen“ eine bislang unbekannte emotionale Variante in die Kinos. Dass ein nach außen knallharter Junge mit speckiger Lederjacke und abgewetzten Blue Jeans, der sich zu Hause unverstanden fühlt, seinen Kummer (in den Armen von Filmpartnerin Natalie Wood) auch einmal hemmungslos ausweinen darf, war neu und beeindruckte insbesondere das weibliche Publikum. Schnelle Flitzer, flapsiges Auftreten, lockere Sprüche und Aufmüpfigkeit gegen Eltern und Vorgesetzte glichen dieses Softie-Image bei den männlichen Fans wieder aus.
Im dritten und letzten Spielfilm („Giganten“) des Regisseurs George Stevens lief James Dean zu seiner Hochform auf. Auch hier kam ihm der Part des sensiblen Außenseiters zu, der in seiner Unverstandenheit und Verletztheit wild um sich schlägt. Die Premiere des Films und die Oscar-Nominierung für seine Rolle des Öl-Giganten durfte der 24-Jährige nicht mehr erleben.
Gedenktage:
1989: Auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag verkündet Außenminister Hans-Dietrich Genscher die Ausreiseerlaubnis für die DDR-Flüchtlinge, die sich in den deutschen Botschaften in Prag und Warschau aufhalten. Genschers Worte gehen im grenzenlosen Jubel der Menge unter.
1979: Der österreichische Rennfahrer Niki Lauda gibt seinen Rücktritt vom Motorsport bekannt. Als Grund gibt der Formel-1-Pilot an, er habe es satt, im Kreis herumzufahren. Schon drei Jahre später wird er diese Entscheidung revidieren und erneut im Formel-1-Zirkus mitmischen.
1960: Die Bundesrepublik kündigt heute das mit der DDR geschlossene „Berlin-Abkommen“, das den Interzonenverkehr regelt, zum Jahresende. Auslöser dazu waren zunehmende Differenzen im Reise- und Güterverkehr, u.a. waren die Reisepässe von Besuchern aus West-Berlin nicht anerkannt worden. Die DDR-Führung reagiert darauf erst im Dezember mit einer so genannten „Störfreimachung“.
1953: Bei Neapel tauchen der Physiker Auguste Piccard (70) und Sohn Jacques (31) erstmals in eine Tiefe von rund 3.150 m. Der Vorstoß in die Meerestiefe geschieht mit einer vom Schweizer Physikprofessor entwickelten Taucherkugel, einem sog. Bathyskaph. Den bisherigen Tiefenrekord hielten bislang zwei französische Offiziere der Unterwasser-Versuchsanstalt Toulon mit 2.100 m.
1791: In Wien wird „Die Zauberflöte“ des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart uraufgeführt. Die Resonanz des Publikums auf das Singspiel, das zwei Jahrhunderte später zu seinen meist gespielten Werken zählen wird, ist jedoch relativ verhalten.
Geburtstage:
1937: Jurek Becker († 14.3.1997); deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Am bekanntesten dürften wohl sein Roman „Jakob der Lügner“ und die mit seinem Freund Manfred Krug in der Hauptrolle besetzte TV-Serie „Liebling Kreuzberg“ sein, zu der er das Drehbuch schrieb. Weitere Werke: „Schlaflose Tage“ (1979) und „Amanda herzlos“ (1992).
1934: Udo Jürgens, eigentlich U. Jürgen Bockelmann; österreichischer Musiker. Kaum zu glauben, dass der vielseitige und vitale Künstler (Sänger, Pianist und Komponist) heute seinen 74. Geburtstag feiert. Seine stets ausverkauften Konzerte beweisen, dass er im Musikgeschäft nach wie vor erfolgreich ist. Hier nur zwei aus der langen Liste seiner Hits: „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ (1965) und „Griechischer Wein“ (1974).
1928: Elie Wiesel; amerikanischer Schriftsteller jüdischer Abstammung. Sein persönliches Schicksal als Überlebender des Holocaust (Wiesel wurde mit seiner Familie 1944 in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald deportiert) schrieb er im Buch „Die Nacht zu begraben“ nieder. Sein unermüdlicher Einsatz um Frieden und gegen Rassenhass wurde 1987 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt.
1908: David Oistrach († 24.10.1974); sowjetischer Musiker. Der international anerkannte Violinist und Dirigent war darüber hinaus als Professor am Konservatorium in Moskau tätig. Sein 1931 geborener Sohn Igor trat ebenfalls in die Fußstapfen des berühmten Vaters. Das Gespann Vater und Sohn stand mitunter auch gemeinsam auf der Bühne.
1887: Lil Dagover, eigentlich Martha Seubert († 23.1.1980); deutsche Schauspielerin. Die „große Dame“ des deutschen Films wirkte in zahlreichen Kinoproduktionen mit („Das Cabinet des Dr. Caligari“, 1920), aber auch auf den Bühnenbrettern (u.a. als „Schönheit“ im Salzburger „Jedermann“). Regisseur Michael Curtiz holte sie 1931 für den Film „Die Frau aus Monte Carlo“ nach Hollywood.
Copyright Rosmarie Elsner

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