Mascha Kaléko…

Mascha Kaléko…

Hommage an die Dichterin Masha Kaleko

Zu ihrem 50. Todestag – (1907 – 21. Januar 1975)

Sie kam einst, als ihr Lebensweg beginnt,

vom Osten zu uns als Migrantenkind.

Berlin wurde ihr glückliches Zuhause.

Zunächst gab es nur wenige Berichte.

Doch dann entstanden lustige Gedichte.

Sie lernte und studierte ohne Pause.

Die junge Frau traf bald schon Literaten.

die sie entzückt auf Bühnenbretter baten.

Ihr Oeuvre traf genau den Ton der Zeit,

klang heiter, melancholisch und ironisch,

oft witzig, auch mal ernst, doch stets harmonisch,

fast spielerisch, von jeder Last befreit.

Wie Ringelnatz und Kästner mit Satiren

begann sie ihre Umwelt zu skizzieren.

Sie schrieb: „Ich singe, wie ein Vogel singt.“

Vor Freude jauzten selbst bei Heinrich Heine

im Grab auf dem Montmartre die Gebeine,

so leicht war ihre Lyrik und beschwingt.

Um ihre Blätter rissen sich bald die Gazetten,

sie konnte sich vor Anfragen kaum retten.

Ihr „Stenogrammheft“ wurd‘ von Freunden viel studiert.

Ein „Kleines Lesebuch für Große“ amüsierte,

Chansons vertonten, was sie publizierte.

Masha Kalekos Lyrik hat elektrisiert.

Doch Rassenwahnsinn trieb sie aus dem Lande.

Verbrannte Bücher zeugten von der Schande.

New York bot auf der Flucht karges Asyl.

Die heimatlose Jüdin einsam klagte.

Ihr Leben – hin- und hergeworfen – plagte,

doch literarisch hatte sie ein Ziel.

Mascha Kaléko 1930, Wikipedia

Rosen von 123gif.de

Im Nachkriegsdeutschland fand sie wieder Freunde.

Grad in Berlin gab’s eine echte Fan-Gemeinde.

Doch schreckte manch Erinnerung zurück.

Nach Israel gewandert ist sie weiter,

mit Ehemann und Sohn, die nun Begleiter.

Sie suchte fleißig schreibend neues Glück.

Veröffentlicht hat sie noch viele Werke,

denn Wortspiele war‘n ihre große Stärke,

Verlage und Theater buchten sie.

Doch fand sie alte Leichtigkeit nie wieder.

Wir lieben ihre Bücher, ihre Lieder.

Aus ihrer Phantasie wuchs große Poesie.

Nach 68 Jahren wurd‘ sie leise.

Ein Karzinom ging mit auf ihre Lesungsreise.

Der Heimatlosen brach der Wanderstab.

Vertraut war’n ihr des Lebens Schattenseiten.

Doch ihre Kunst kannte nur Blütezeiten.

Der Tod traf sie, in Zürich ist ihr Grab.

Aus der Schatztruhe von Dr. Winfried Rathke. Infos und Bestellungen direkt beim Autor

Tags: