VIA AUGSBURG ÜBER MADRID NACH CHINA
Allgäuer Kulturerbe
Die Welttourismusorganisation „UN Tourism“ ehrt das Oberallgäuer Bad Hindelang – Ideen, Fotos und Publikationen aus Augsburg trugen maßgeblich zur Auszeichnung ‚Best Tourism Village‘ bei.
(Augsburg/Bad Hindelang) Bad Hindelang ist jetzt im Rahmen eines weltweiten Wettbewerbs in Huzhou (China) als einer von 52 Orten mit dem Prädikat „Best Tourism Villages by UN Tourism 2025“ ausgezeich-net worden. Insgesamt tragen nun 237 Orte weltweit diese Auszeichnung – bis 2025 hatten sich nahezu 1000 Gemeinden aus aller Welt darum beworben.
Bad Hindelang und Schiltach im Schwarzwald sind die ersten Ausgezeichneten aus Deutschland. Ein wichtiges Kriterium bei der Evaluierung der Oberallgäuer Kommune war die „Hochalpine Allgäuer Alpwirt-schaftskultur in Bad Hindelang“, die 2016 nach einer Bewerbung aus Bad Hindelang von der Deutschen UNESCO-Kommission als Gutes Praxisbeispiel in das Bundesweite Verzeichnis Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden war. An diesem Erfolg der Allgäuer Marktgemeinde waren maßgeblich die Kultur-erbe-Idee, Publikationen und tausende Fotografien aus der UNESCO-Welterbe-Stadt Augsburg beteiligt. Sogar der verantwortliche Bad Hindelanger Tourismuschef ist ein gebürtiger Augsburger.
Bad Hindelang hatte sich auf Anregung des Bundeswirtschaftsministeriums, der Allgäu GmbH und der Bayern Tourismus Marketing GmbH beworben: Erstmals wurden deutsche Orte im Wettbewerb „Best Tourism Villages“ nominiert.
Die „United Nations World Tourism Organization“ (UN Tourism) ist eine Einrichtung der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid, die unter anderem Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit im Tourismus för-dern will. Bad Hindelang überzeugte die Jury nicht zuletzt durch sein kulturelles Erbe und die Traditionen der hochalpinen Alpwirtschaft.
Dr. Sabine Rödel, 1. Bürgermeisterin von Bad Hindelang, nahm in der chine-sischen Drei-Millionen-Einwohner-Metropole Huzhou die Auszeichnung „Best Tourism Villages by UN Tourism“ entgegen, die von Gao Zheng (Chinas stellvertretender Minister für Kultur und Tourismus) sowie dem Georgier Zurab Pololikashvili (Generalsekretär UN Tourism) überreicht wurde. Die Oberallgäuer Marktgemeinde zählt damit zu den weltweit erst 237 Tourismusorten, die seit 2021 mit dem begehrten Titel ausgezeichnet wurden. Bewertet wurden neun Kriterien, darunter der Schutz der natürlichen Ressourcen, die Einbindung der Bevölkerung, die kulturelle Identität sowie die Ausrichtung auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Der Bad Hindelanger Türöffner zum Festakt in China wurde maßgeblich in Augsburg erarbeitet. Ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu dieser Auszeichnung war, dass die hochalpine Alpwirtschaft in Bad Hindelang schon 2014 in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufge-nommen worden war. Angestoßen wurde diese Bewerbung vom Augsburger context verlag, wo auch der Antrag erstellt wurde, den die Kommune – mit 46 Alpen eine der alpflächenreichsten Gemeinden Deutsch-lands – 2013 bei der Kultusministerkonferenz (KMK) eingereicht hatte. Die Bewerbung hatte ihr Ideenge-ber, der Augsburger Verleger Martin Kluger, gestaltet. Unterstützt wurde diese Bewerbung seinerzeit von den früheren bayerischen Staatsministern Dr. Marcel Huber und Josef Miller. Entscheidenden Anteil bei der Aufnahme auf die Liste des Immaterielles Kulturerbes hatte Bad Hindelangs Tourismuschef Max Hillmeier. Auch er stammt aus Augsburg: Sein Vater Adolf Hillmeier ist dort kein Unbekannter. Der Arch-itekt und Bauingenieur war von 1968 bis 1972 als Mitarbeiter der Olympia-Baugesellschaft maßgeblich an der Entstehung des olympischen Eiskanals am Hochablass beteiligt gewesen.
Diese Kanuslalomstrecke ist heute übrigens eines der 22 Objekte des UNESCO-Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“. In beiden Bewerbungsverfahren für das Immaterielle Kulturerbe – dem landes- wie dem bundesweiten – und für begleitende Publikationen waren etliche tausend Fotografien von Wolfgang B. Kleiner zur Hand. Für das im context verlag erschienene Buch „Kühe. Menschen. Berge. Die 46 Alpen von Bad Hindelang im Allgäu. Immaterielles Kulturerbe in Bayern“ hatte der Fotograf das harte Leben der Älpler am Berg dokumentiert, wo sich Alpweiden bis auf hochalpine Gipfel von mehr als 2000 Metern erstrecken.
Aktuell spielen mehr als 200 Fotografien Kleiners erneut eine Rolle. Im Augsburger context verlag erscheinen sie Anfang 2026 in dem Buch „Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaftskultur in Bad Hindelang. Immaterielles Kulturerbe in Deutschland“. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder steuert dafür ein Vorwort bei. Ein Nachwort schrieb der Bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger. Beiträge für das voraussichtlich rund 240 Seiten starke Werk verfassten unter anderem Michaela Kaniber, die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Ex-Landwirtschaftsminister Josef Miller sowie weitere Experten aus der Schweiz, Frankreich und natürlich aus Deutschland – vom Allgäuer Biolandwirt über den Filmproduzenten Leo Hiemer bis hin zu Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär a.D. und Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. Einer der Autoren, der „Alpenpapst“ Prof. Dr. Werner Bätzing, gilt als einer der renommiertesten Alpenforscher ganz Europas: Der Professor für Kulturgeographie an der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt sich seit fast 50 Jahren mit den Alpen.
https://b2b.allgaeu.de/presse/pressetexte/welttourismusorganisation-un-tourism-ehrt-bad-hindelang-allgaeuer-ferienort-wird-best-tourism-village
https://www.badhindelang.de/mobilitaet-nachhaltigkeit/unesco-kulturerbe-alpwirtschaft
https://www.badhindelang.de/un-tourism-auszeichnung
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