Festliches Jubiläums-Eröffnungskonzert ist Carl Orffs weltberühmtes Carmina Burana mit den populären Liedern über Wein, Weib und die Liebe. Der große Festivalchor Gut Immling ist hier voll in seinem Element: Die 24 lateinischen, mittelhochdeutschen und altfranzösischen Lieder werden eingerahmt vom mächtigen Chor zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna. Alles dreht sich unter ihrem „Rad des Lebens“ um Liebe und Tod, Glück und Unglück, Werden und Vergehen, derb-ausgelassene Trinklieder und werbende Liebeslieder. Außerdem: Konzert für Klavier und Orchester von Pyotr Ilyich Tschaikovsky.
Besonderes Highlight: eine Aida unter der Leitung von Verena von Kerssenbrock. Sie hebt die stillen Momente hervor und lässt die Handlung im kulturellen Niemandsland zwischen Innigkeit und brutaler Macht aufblühen. Elefanten würden in diesem kulturellen Porzellanladen wohl eher stören. Der Kanadier Mario Zhang übernimmt die Rolle des Radames. Er hatte bereits Engagements u.a. in der Königlichen Oper Kopenhagen, der Cleveland Opera, der Semperoper Dresden sowie in Wien und Berlin. Rossana Cardia als Aida ist Stammgast an vielen Opernhäusern Italiens und Gewinnerin zahlreicher Opernwettbewerbe. Yvonne Fontane sang bereits an vielen europäischen Opernhäusern, außerdem in der Royal Albert Hall in London, und der Queensland Opera in Australien. In Aida wird sie den Part der Amneris singen. Prof. Dr. Claus Hipp, der Immling als Herausforderung empfindet: „Kein Vorhang und trotzdem Spannung“, gestaltet heuer die Kulisse. „Aida bringt immer gedanklich nach Ägypten. Form ist das Dreieck. Reduktion auf das Notwendige: Fuß einer Pyramide, die im Bau ist. Etliche Dreiecke, Würfel – Raum mit gewisser Intimität. Triumphmarsch – große Figuren, über 2 m usw. Von den Dekorateuren ist große, preiswerte Kreativität gefragt. Dabei dürfen sie alles einbringen was neu ist. Der Name Hipp „dafür stehe ich mit meinem Namen“ ist weltbekannt für Babykost. Claus Hipp, der Mann dahinter, ist aber nicht nur Unternehmer, sondern seit zehn Jahren auch Professor für Malerei in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Ein Mal im Jahr nimmt er sich Zeit, um ein besonderes Kunstwerk zu schaffen: das Bühnenbild für eine große Oper beim Opernfestival Gut Immling.
Der Chefdirigent der Münchner Symphoniker, die längst immlinger Hausorchester sind, leitet Don Giovanni, von dem man sich zwar immer gut vorstellen konnte, dass er sich bei seinen Liebesexzessen auch mal in eine Reithalle verirrt. Wie glänzend er dabei wegkommen wird, kann man sich auf Gut Immling anschauen. Adam Kim als Don Giovanni ist seit 2006 an der Staatsoper Stuttgart engagiert. Ivi Anne Hellesen Karnezi wird als Donna Anna eine der vielen Geliebten des Frauenhelden übernehmen. Sie hat an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berin studiert und ist auf dem besten Weg zu einer großen internationalen Karriere.
Die von Isabel Ostermann inszenierte turbulente Liebeswahn-Oper: Orlando Furioso von Antonio Vivaldi ist auf eigenem Immlinger Kunstmist gewachsen und wird von einem jungen engagierten Barockensemble gesungen. Orlando liebt Angelica, die aber Medoro heiraten möchte. Seine zurückgewiesene Liebe treibt Orlando in den Wahnsinn. Die Zauberin Alcina wiederum will Ruggiero erobern, der aber Bradamante liebt. Als Orlando schließlich in wütender Raserei Alcinas Macht bricht, erkennt er, dass wahre Liebe nur zu erreichen ist, wenn man dem Liebeswahn entsagt – ja mei… Die jungen Sänger, rekrutiert aus Gesangswettbewerben werden nicht nur dem Ohr schmeicheln, sondern auch das Auge erfreuen, was von so manchem Nachteil nicht vorhandener großer Technik noch zusätzlich ablenkt.
Auf Gut Immling, da wo sich Fuchs und Has gut Nacht sagen, lauschen sogar Esel von umliegenden Höfen einem Opernevent, der inzwischen zu den meist besuchten Deutschlands zählt. (Foto: Gut Immling).
Wie jedes Jahr findet eine große Kunstausstellung statt, heuer gestaltet von Bildhauer Andreas Kuhnlein, der in Unterwössen lebt. Er bereitet das Thema Sein und Schein künstlerisch mit der Motorsäge auf – auch ein Möglichkeit, an das Thema heranzugehen. Auf alle Fälle ist er bereits in fünf Großstädten präsent.
Da bekanntermaßen ohne Moos nichts los ist, nutzte Ludwig Baumann auch die Gelegenheit, den Sponsoren generell (siehe Pressemappe) und einigen individuell unter den Gästen der Pressekonferenz zu danken: z.B. Bayerischer Rundfunk, E.ON Energie, Unikredit HypoVB, Rothenfußer Stiftung, Oberfeld Druckerzeugnisse, und WTS.
Alle wichtigen Details Pressemappe_Mai2011. Medienkontakt: Unsere Oper e.V., Barbara Pömsl