Wenn warme Winde wehen…
Fön oder Föhn? Das ist oft die Frage.
Einerseits geht’s um die Wetterlage,
Südwind, der von Italien ausgehend
über die Alpen nach Norden wehend,
hinter den Bergen just wieder abfällt
und Migränebayern den Tag vergällt.
Der Föhn wirkt auch als Lupenbauch
Kalifornier nennen’s „Teufelshauch“.
Mitunter scheinen die Berge so nah,
dass Münchner denken: „Ja hoppala,
seh’ ich jetzt noch den Olympiaturm
oder schon Auerbachs Tatzelwurm?“
Der zweite Fön, der ohne ‚h‘ blieb
ist Langhaar-Wesen besonders lieb.
Hier sucht die nasse Lockenpracht,
eine Gerätschaft, die trocken macht.
Mit Pustestufen und Wärmegraden
darf das Haar im Windhauch baden.
Bis 1996 waren beide Föns ‚h’ohne,
was ich der Ordnung halber betone.
Die mangelnde Unterscheidbarkeit
ging Rechtschreibreformern zu weit.
Somit weiß fortan Mann * und Frau
Woher der Wind weht, ganz genau…
© Rena Sutor / PTM