Ein Gedicht! Föhn-Fön-Gedanken

Ein Gedicht! Föhn-Fön-Gedanken

Wenn warme Winde wehen

 

Föhn oder Fön war einst keine Frage.

Beim einen geht’s um die Wetterlage,

Südwind, der von Italien ausgehend

über die Alpen nach Norden wehend,

hinter den Bergen just wieder abfällt

und Migräne-Bayern den Tag vergällt.

 

Dieser Föhn ist auch ein Lupenbauch

Kalifornier nennen ihn Teufelshauch.

Mitunter scheinen die Berge so nah,

dass Münchner denken: „Ja hoppala,

seh’ ich jetzt noch den Olympiaturm

oder schon Auerbachs Tatzelwurm?“

 

 

Den Fön, der früher mal h-los blieb,

haben Langhaarige besonders lieb.

Hier sucht die nasse Lockenpracht,

eine Gerätschaft, die trocken macht.

Mit Puste-Stufen und Wärmegraden

dürfen Haare im Windhauch baden.

 

Bis 1996 gab’s Fö(h)n mit und ohne,

was ich der Ordnung halber betone.

Diese wertvolle Unterscheidbarkeit

ging Rechtschreibreformern zu weit.

Seitdem weiß endlich niemand mehr

Woher der Wind weht, bitte sehr …

RS/PTM

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