Eduard Mörike (1804-1875)
2025 – Hommage zum 150. Todestag
Er war mit der schwäbischen Heimat vertraut,
ein Biedermeier, in Ehren ergraut.
Auf der Lateinschule klassisch erzogen,
blieb er stets der Antike gewogen.
Im Tübinger Stift hat er manches Gedicht,
schon im Jünglingsalter veröffentlicht.
„Septembermorgen“ hat mir von allen,
auch „Der Feuerreiter“ am besten gefallen.
Im „Maler Nolten,“ einem düstren Roman,
werden Liebe und Treue zum Wahn.
„Das lustige Wirtshaus“ aber macht Spaß,
ein guter Wein ist dort immer im Glas.
„Geknechtet“ fühlte er sich als Vikar.
In Niedersulzbach er Pfarrer dann war.
Doch Theologie erschien ihm bankrott,
und manch Rituale fand er bigott.
Als Kleriker litt er also Verdruß,
drum machte er in Bad Mergentheim Schluß.
Fossilien haben ihn mehr interessiert
und zur Novelle „Der Schatz“ inspiriert.
„Das Stuttgarter Hutzelmännchen“ erfand er.
Dies Märchen machte ihn immer bekannter.
Als „Hofrat“ in Stuttgart führt seine Spur
in weit‘re Gefilde der Literatur.
Sein Meisterwerk wurde ganz ohne Frag‘:
„Mozart auf seiner Reise nach Prag.“
Er hat den Stoff zur Novelle gemacht
und dabei an „Don Giovanni“ gedacht.
Turgenjew, Hebbel und Theodor Storm,
waren als Freunde mit ihm konform.
Der Schwäbischen Schule gab er Gewicht.
Ihn zu kennen – wäre wohl Pflicht.

Kontrafraktur
EDUARD MÖRICKE
Septembermorgen – 1827
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
WINFRIED RATHKE
Septemberabend – 2022
Im Chaos taumelt unsre Welt,
Noch strömt man auf die Wiesn.
Die Energie kostet mehr Geld,
Was den Verbrauchern nicht gefällt.
Der Putin uns in Atem hält,
Viel heiße Tränen fließen.










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