Eugène Boudin – Der Himmelsmaler wird 200

Eugène Boudin – Der Himmelsmaler wird 200

Am 12. Juli, hat der „Himmelsmaler“ Monsieur Boudin aus Honfleur seinen 200. Geburtstag.

Ihm widmete Dr. Winfried Rathke in seinem Buch über den Impressionismus in der Malerei

ein Kapitel. Siehe unterhalb

Honfleur – Normannische Küsten

2) Eugène Boudin (1825-1898) 3) Gustave Courbet (1810-1877)  4) AA B. Jongkind (1819-1891)

5) Eugène Boudin – La Côte de Grâce – Saint Siméon – 1846

Nach Barbizon entstand bald auch in Saint-Siméon, einem Gehöft nahe der Seinemündung bei Honfleur, ein neuer Künstler-Treff. Patronin „Mère Toutain“ verschaffte Eugène Boudin, einem Künstler aus Honfleur, den Millet zum Malen bewegt hatte, ein solides Quartier auf ihrem Hof. Bald gesellte sich der Holländer Johan Barthold Jongkind hinzu. Auch Gustave Courbet kam in das „normannische Barbizon“ und widmete sich der Landschaftsmale-rei.

 

6) Eugène Boudin – La Ferme Saint-Siméon

7) In Saint-Siméon beobachteten die Künstler romantisch-bukolische Szenen.

 

Ihnen gefiel das friedliche Lokalkolorit. Wie in Barbizon machten sie den arbeitenden Menschen darstellungswürdig. Aber am meisten reizte die Maler das Licht der Normandie, das sich den ganzen Tag über veränderte. Sie bannten die Wolken, die Gezeiten und den Wind auf ihre Lein-wand. Kein Tag glich dort dem anderen. Jede Minute war anders. Das Bild des Himmels wechselte ständig. Boudin liebte das und hatte immer neue Freunde zu Besuch. 

 

Bei Mère Toutain wurde tüchtig Cidre getrunken und über Gott und die Welt diskutiert. Auch Literaten kamen zu den feuchtfröhlichen Abenden. Unten hebt der junge Monet sein Glas und prostet dem eifrig pinselnden Boudin zu.

 

8) Boudin: Jongkind, Van Marcke, Monet, Achard – 1867

9) Boudain: Leuchtturm von Honfleur

 

Boudin war als „roi des ciels“(König der Himmel) mit seinen Wolken-Portraits überall bekannt.

Bei diesen Bildern wurde schon mit raschem Pinselstrich gemalt. Es dominieren helle Farben. Das Tageslicht ist wirklichkeitsgetreu abgebildet.

 

10) Boudin – Hafen von Honfleur – 1858

11)Johan Barthold Jongkind – Hafen von Honfleur

 

Handelsschiffe laufen in dem normannischen Hafen ein und aus. Segel werden gesetzt oder gerafft. Fischer sind in ihren kleinen Booten unterwegs und versorgen die Märkte der Stadt. Naht mit dunklen Wolken ein Gewitter oder wird sich die strahlende Sonne durchsetzen?

 

Boudin, der in Honfleur zu Hause war, malte auch mehrfach Szenen vom lebhaften Treiben auf den Fischmärkten von Honfleur und Trouville. 

 

12) Boudin – Honfleur – Petite poissonnerie – 1855

13) Boudin – Fischmarkt von Trouville

 

Aus der bescheidenen „Ferme“ (Farm) von Saint Siméon ist heute ein imposantes SPA-Hotel geworden, wo dem Gast umfassende Wellness geboten wird.

 

14) Saint-Siméon heute

 

Nichts erinnert an die Cidre-Gelage der Maler von einst. Massage ist an die Stelle der Kunst getreten. Körperpflege ist die neue Religion.

 

Honfleur hat heute die Verwüstungen des 2. Welt-kriegs überstanden und ist ein touristischer Hot-spot geworden. Eine Attraktion ist das kleine Boudin-Museum in Hafennähe.

 

15) Hafen von Honfleur

 

An den Kais liegen die luxuriösen Jachten der Schönen und Reichen. Um sie herum tuckern die Motorboote der Fischer. Touristen knipsen unaufhörlich ihre Fotos und erquicken sich dann in den stimmungsvollen Restaurants. 

 

Bücher aus Dr. Rathkes Schatz-Kiste

Direkt beim Autor zu bestellen

Tags: