Die Erde brennt auf Tollwood

Die Erde brennt auf Tollwood
Die Erde brennt. Tollwood-Aktion. C. Alexander Scharf

Die Erde brennt – jetzt ist Zeit zu handeln

Schweigen für den Klimaschutz: Tollwood und Fridays for Future setzen ein Zeichen mit flammender Aktion vor dem Winterfestival – jetzt ist Zeit zu handeln

 

Es schlägt fünf an der Paulskirche. Vor dem Haupteingang des Tollwood Winterfestivals geht die Erde allerdings nicht gleich in Flammen auf. Erst muss noch kräftig gezündelt werden, weil bis Punkt 17h der aufzutragende Brennstoff noch nicht alle Kontinente erreicht hatte… Aber: schlecht Ding will Weile haben – das gilt auch bei der Zerstörung der Erde. Und irgendwann ist es dann soweit und sehr beeindruckend (siehe Foto oben) , vor allem von den Kränen aus, auf denen die Presse saß. (Foto unten)

 

Fridays for Future und Tollwood wollen ein deutliches Zeichen setzen: Die Erde brennt. Drei Minuten dauert es bis der Globus, der mit einem Feuerseil ausgelegt und angezeichnet ist, abgebrannt ist. Und während auf dem Feuershowplatz vor dem Tollwood Winterfestival die Umrisse unseres Planeten in Flammen aufgehen, schweigt die Menge. Rund 50 Menschen halten ein Banner: „#Our House is on Fire – act now!“ Denn jetzt ist es höchste Zeit anzupacken für eine lebenswerte Welt.

 

Kurz nach 17 Uhr wurde das 468 Meter lange Feuerseil entzündet. Damit wurde die Erde in einem Durchmesser von 30 Metern auf dem Feuershowplatz des Tollwood Winterfestivals symbolisch dargestellt. „Der politische Diskurs müsste sich vielmehr auf die Klimakrise konzentrieren. Deshalb sind wir hier: um auf die zerstörerischen Auswirkungen der Klimakatastrophe aufmerksam zu machen, und einen grundlegenden Wandel einzufordern“, betont Romy Karolus von Fridays for Future München. Und Daniela Schmid, zuständig für die Umweltprojekte bei Tollwood und den Aktionsort auf dem diesjährigen Festival, sagt: „Noch haben wir es in der Hand, den Temperaturanstieg einzubremsen. Doch es ist allerhöchste Zeit zu handeln. Es braucht uns alle, um eine gute Zukunft auf dem Planeten zu sichern.“

 

Politischer Wandel

Deswegen fordern Fridays for Future München, die fossile Zerstörung zu beenden, einen Kohleausstieg 2030 und den Erhalt des Dorfes Lützerath. Außerdem sei eine schnelle Verkehrswende nötig – dafür soll langfristig auf kostenlosen ÖPNV gesetzt werden. Auf München bezogen bedeutet das für Fridays for Future: Bis 2035 soll die Landeshauptstadt klimaneutral und die Wärmewende umgesetzt sein. Außerdem gilt es, die Verkehrswende voranzutreiben zum Beispiel mit dem Ausbau des ÖPNV über eine Erhöhung der Kapazitäten und des Taktes, darüber hinaus müsse die Radinfrastruktur ausgebaut werden. Diese Transformation könne nur durch Druck von der Straße erreicht werden, deshalb ruft Fridays For Future München jeden ersten Freitag im Monat zum Klimastreik um 14 Uhr am Marienplatz auf.

 

Jetzt anpacken: Tu Du’s

Die Aktion „Erde brennt“ passt zum Motto des diesjährigen Tollwood Winterfestivals „Tatort Zukunft“. Im Umwelt-Aktionsort TAT-Ort Zukunft dreht sich alles um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), die bereits im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen – darunter auch von Deutschland – unterschrieben wurden. Und hier zeigt Tollwood auch, was jede und jeder Einzelne tun kann – mit den „Tu Du’s“ für den Alltag. Es geht um Frieden und Gerechtigkeit, um bezahlbare und saubere Energie, Leben an Land und unter Wasser, Maßnahmen zum Klimaschutz.

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