PRESSEMITTEILUNG vom 08. September 2023
IAA-Protest: Das Mobilitätswende Camp ist ein voller Erfolg
Der Ansturm ist enorm. Die Campfläche musste schon zweimal erweitert werden
Seit Dienstag zelten bereits hunderte Klimaaktivist*innen auf dem Mobilitätswende Camp im Münchner Luitpoldpark, um gegen die IAA zu protestieren. Jeden Tag strömen Neuankömmlinge aufs Camp. Schon zweimal mussten die Campflächen erweitert werden. Den Höhepunkt von 1500 Campteilnehmenden erwarten die Organisator*innen am Samstag, aktuell sind bereits 900 Menschen vor Ort. Vanessa Probst von der Camp Orga sagt: „Wir laden alle Menschen ein, zu unserem Protest und Bildungscamp zu kommen, um über eine klimagerechte Mobilitätswende zu diskutieren und das vegane Essen unserer Küche zu genießen.“
Auf dem Camp gibt es dieses Jahr zum ersten Mal in solchem Format überhaupt einen Deaf Space, der gleichzeitig ein SafeSpace der DeafCommunity ist. In diesem Zelt findet Aufklärung zu Themen aus der Welt der Tauben Menschen statt. Das Programm findet komplett auf Gebärdensprache statt, für hörende Menschen wird gedolmetscht. Matthias Ranner, Gebärdensprachbotschafter, führt aus: „Hörende Menschen sind eingeladen, sich an diesem Ort die Unterdrückung gegenüber tauben Menschen bewusst zu machen. Denn auch taube Menschen haben das Recht auf eine gesunde Umwelt und ihr gebärdensprachkulturelles Biotop soll geschützt statt ignoriert werden. Lautsprache, die Sprache der hörenden Menschen, ist eine Monokultur.„
Der Aufbau des Camps hat drei Tage gedauert, das Programm findet seit Dienstag statt. Tina Turbo freut sich: „Als Camp-Orga-Team sind wir sehr zufrieden, wie das Camp läuft. Alle Aufgaben, um das Camp am Laufen zu halten, werden von den neuen Bewohner*innen des Luitpoldparks selbstorganisiert übernommen. Es ist wundervoll zu sehen, wie Selbstorganisierung funktioniert. Die monatelange Vorbereitung des Camps hat sich gelohnt. Besonders freut es mich, dass unzählige Anwohner*innen in unser Camp kommen, sich begeistert mit uns und unseren Protesten gegen die IAA solidarisieren und ihre Hilfe anbieten.“
Gestern Vormittag ist eine internationale Delegation aus Mexiko im Camp eingetroffen. Rene Riesig von München International meint: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass Menschen vom Nationalen Indigenen Kongress (CNI) aus Mexico und der Menschenrechtsorganisation Fraiyba die weite Reise auf sich genommen haben, um auf unserem Mobilitätswende-Camp ihre Europarundreise zu starten, auf der sie über die angespannte Lage im Süden Mexikos berichten werden. Dort kommt es gerade zu einer Eskalation der Gewalt gegen indigene Dörfer aufgrund von immer weiter fortschreitender Industrialisierung.“
Seit gestern Nachmittag finden zum Bedauern der Camp-Orga rund um das Camp massiv Polizeikontrollen statt. „Die Polizei schikaniert die Protestierenden rund um unser Camp und schüchtert Menschen, die ihren grundrechtlich geschützten Protest auf die Straße bringen wollen ein. Wir fordern die Polizei auf, dies zu unterlassen!„, ärgert sich Vanessa Probst.
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