Ozapft is‘! – Rathkes Satire-Blickwinkel
Ein Herr mit großer Prostata
erlebte mal ein Mords-Trara
Er kam fast nicht mehr zur Entfaltung
dank hochakuter Harnverhaltung.
Vor Schmerzen sah man ihn erblassen.
Er konnte nicht mehr Wasser lassen.
Sein Harnrohr war total verstopft,
es hat noch nicht einmal getropft.
Die Blase war schon proppevoll,
der Harndrang schmerzte ihn wie toll.
Er rannte also ungelogen
in Panik rasch zum Urologen.
Der machte keinerlei Gezeter,
zog aus dem Schrank einen Katheter,
die Spitze vorn aus dünnem Stahl.
Er nahm Anlauf ein paar Mal,
Dann drang der Stahl dem Mann ins Glied,
das war sein Vogelschutzgebiet.
Und weiter bis hinauf zur Blase,
schon spritzte Harn in eine Vase.
Drei Liter kamen gleich im Schwall,
der Unterleib war nicht mehr prall.
Der Urologe sprach mokant
nur: „Ozapft is !“ und dann verschwand.
Der Herr ging für des Abends Rest
zur Wiesn, aufs Oktoberfest.
Im Hosenbein hing der Katheter.
Es gluckert dort, aber diskreter.
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