Samstag 8.7.23

Samstag 8.7.23

Kalenderblatt Samstag, 8. Juli 2023


Zitat des Tages: „Ich arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals etwas selbst tun soll, was ein anderer für einen erledigen kann.“ John Davison Rockefeller (1839-1937)


Wolken von 123gif.de8.7.1930: Mit der Zahnradbahn auf die Zugspitze
Deutschlands höchster Berg, die 2.962 m hohe Zugspitze, ist ab heute von Garmisch-Partenkirchen aus mit einer Zahnradbahn erreichbar. Am 8. Juli 1930 weiht der Erzbischof von München-Freising, Michael Kardinal von Faulhaber, das letzte Teilstück der Bahnlinie feierlich ein. Die Zugspitzbahn führt vom Eibsee über eine Strecke von insgesamt 11,2 Kilometern zum Schneefernerhaus im Skigebiet auf dem Zugspitzplatt.

Mehr Details:
Bereits ein halbes Jahr zuvor, am 19. Dezember 1929, war das Teilstück Garmisch-Eibsee fertiggestellt und dem Verkehr übergeben worden. Mit der heute eröffneten Trasse zum Schneefernerhaus unterhalb des Gipfels können nun im Sommer wie im Winter Ausflügler und Skifahrer Deutschlands höchsten Berg ohne mühsame Kletterpartien sicher, schnell und vor allem bequem „erklimmen“. Das letzte Stück zum Gipfel wird schließlich im Januar 1931 mit einer Seilschwebebahn erreichbar sein.
Eine Zahnradbahn mit so genannten Zahnstangen, wie sie der Schweizer Ingenieur Nikolaus Riggenbach 1863 erfand und mit der Rigibahn (1869-71) erstmals in die Tat umsetzte, stellt im Jahr 1930 immer noch eine Besonderheit dar. Das eigentliche Zahnradprinzip ist sogar noch älter und geht auf den britischen Konstrukteur John Blenkinsop zurück. Er zeichnete für die erste Zahnradbahn der Welt samt Lokomotive „Prince Regent“ verantwortlich, die im August 1812 im englischen Middleton auf Fahrt ging. Die elektrische Zahnradbahn zur Zugspitze vereint neben den Zahnstangen à la Riggenbach, in deren Sprossen das Zahnrad der Lokomotive greift, auch Lamellen- und Doppelzahnstangen. Betrieben wird die neue Bahn von der Bayerischen Zugspitzbahn AG, die sich auch für die rasche Fertigstellung einsetzte. Nicht zuletzt unter Wettbewerbsdruck mit den österreichischen Nachbarn, die ihre Seite der Zugspitze bereits seit vier Jahren mit einer rege frequentierten Seilschwebebahn „bestückt“ haben.
Auf ihrer Fahrt vom Eibsee zum Schneefernerhaus auf dem Zugspitzplateau überwindet die Zugspitzbahn einen Höhenunterschied von 1.950 Metern und passiert einen 4,4 km langen Tunnel.
Im Juni 2000 kam es auf der Strecke zwischen Grainau und Garmisch vor dem Eingang zum Katzensteintunnel zum Zusammenstoß zweier Triebwagen der Zugspitzbahn, dem ersten Unfall in 70 Jahren. Das Unglück, bei dem insgesamt 64 Passagiere verletzt wurden – etliche davon schwer –, wurde auf menschliches und nicht auf technisches Versagen zurückgeführt. Nach wie vor stehen Zahnradbahnen im Ruf, zu den sichersten Beförderungsmitteln der Welt zu gehören.
Gedenktage:
1994: In Neapel nimmt der russische Präsident Boris Jelzin zum ersten Mal in vollem Umfang teil an den Beratungen auf dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten, kurz G 7 genannt. Dies ist der erste Schritt zu G 8, der vollen Aufnahme Russlands als Partner im Jahr 1997.
1990: Nach 1954 und 1974 gewinnt die deutsche Fußballnationalmannschaft zum dritten Mal den begehrten Weltmeistertitel: Im Olympiastadion in Rom besiegt die deutsche Elf unter Teamchef Franz Beckenbauer den Gegner und zweimaligen Weltmeister Argentinien mit 1:0 durch einen von Andreas Brehme ausgeführten Elfmeter in der 84. Minute.
1975: Zum ersten Staatsbesuch eines israelischen Ministerpräsidenten in Deutschland trifft heute Yitzhak Rabin in der Bundesrepublik ein. Seine Stippvisite führt Rabin auch ins frühere Konzentrationslager Bergen-Belsen.
1924: Dieser Tag und die kommenden fünf gehen in die Annalen des Sports ein: Der finnische Wunderläufer Paavo Nurmi geht bei den VIII. Olympischen Spielen in Paris an sechs Tagen insgesamt sieben Mal an den Start und holt sich sieben Siege. Der Lohn: fünf Goldmedaillen und zwei Olympiarekorde.
1914: Weil Erzherzog Franz Ferdinand und seine Ehefrau Herzogin Sophie in Sarajevo durch die Hand eines serbischen Attentäters getötet wurden, drängt die deutsche Regierung heute beim österreichisch-ungarischen Außenminister Leopold Graf von Berchtold auf Vergeltung: den Schlag gegen die Serben.
Geburtstage:
1958: Kevin Bacon; US-amerikanischer Schauspieler. Irgendeiner muss ja schließlich der Böse sein, und Bacon scheint dieses Image – bis auf wenige Ausnahmen, darunter seine Teenie-Rolle im Musikfilm „Footlose“ – auf den Leib geschneidert zu sein: Einen besonders perversen Fiesling verkörperte er im US-Drama „Sleepers“.
1885: Ernst Bloch († 4.8.1977); deutscher Philosoph und Schriftsteller. In seinen Werken, die sich überwiegend an marxistischen Grundsätzen orientieren, zeichnete der ehemalige Inhaber des Leipziger Lehrstuhls für Philosophie das Bild einer humanen Gesellschaft (u.a. „Das Prinzip Hoffnung“).
1851: Arthur Evans († 11.7.1941); englischer Archäologe. Wegen seiner Verdienste für England wurde er 1911 von der Queen zum Sir geadelt. Unter seiner Leitung begannen 1900 auf der griechischen Insel Kreta umfangreiche Ausgrabungen, bei denen er auf zahlreiche Funde minoischer Kultur stieß, darunter den Palast von Knossos.
1839: John Davison Rockefeller († 23.5.1937); US-amerikanischer Industrieller. Sein Name wurde zum Synonym für Reichtum und Erfolg. Nicht von ungefähr wurde er einer der vermögendsten Männer der Welt, denn er hatte ein Finanzimperium aufgebaut, das sich vor allem auf Öl gründete.
1621: Jean de La Fontaine († 14.4.1695); französischer Dichter. In Deutschland ist der Künstler weniger bekannt, in Frankreich hingegen wird jedes Schulkind im Unterricht mit seinen faszinierenden Tierfabeln („Fables“, insgesamt 12 Bücher) konfrontiert, die er zwischen 1668 und 1694 verfasste.
Copyright Rosmarie Elsner

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