02.04.2016 SZ & Münchner Stadtmuseum
Hg. Ursula von Eymold
Bier.
Macht.
München
500 Jahre Reinheitsgebot in Bayern
352 S., 29,90 €, Hardcover. ISBN:978-3-86497-336-9
500 Jahre Reinheitsgebot in Bayern… Anlässlich des 500. Jubiläums (2016) erschien dieser reich bebilderte Katalog Bier. Macht. München begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Münchner Stadtmuseum (8.04.16-08.01.17). Dem Einfluss des Phänomens „Bier“ auf Politik und Gesellschaft, auf die Entwicklung der Stadtkultur und die schönen Künste wird anhand von rund 700 Exponaten und teils einzigartigen historischen Abbildungen nachgespürt.
Jedes Jahr muss der Münchner Oberbürgermeister seine Schlagkraft vor internationaler Fernsehpräsenz beweisen und mit dem traditionellen Ruf „O’zapft is!“ das alljährliche Oktoberfest eröffnen. „Bier. Macht. München“ – in drei Schlagworten beschreibt der Begleitband zur Ausstellung das besondere Verhältnis, das Bier und München zueinander haben. Das Wappenzeichen Münchens, das Münchner Kindl, wird oft mit einem Bierkrug in der Hand dargestellt – getreu der Devise des bayerischen Grundnahrungsmittels. Das Phänomen „Bier“ hat sich seit der Gründung der Augustinerbrauerei 1328 in vielerlei Hinsicht positiv auf den bayerischen Freistaat ausgewirkt. „Bier. Macht. München“ zeugt mit den rund 700 abgebildeten Ausstellungsobjekten von seiner Bedeutung.
Der unterhaltsame wie informative Ausstellungskatalog präsentiert die Anfänge der Braukunst, beleuchtet das althergebrachte Handwerk in Zeiten moderner Braukunst und wissenschaftlicher Methodik, zeichnet die wirtschaftliche Relevanz des Münchner Hellen als Exportschlager nach und hebt die identitätsstiftende Wirkung des Gerstensaftes auf die bajuwarische Kultur hervor. Die ältesten Unternehmen in München sind die Brauereien Augustiner, Löwenbräu, Spaten und Hacker – ein Indiz dafür, dass es dem Brauwesen wie keinem anderen Industriezweig gelungen ist, die handwerklichen Traditionen vom Mittelalter bis in die heutige Zeit zu transformieren. Anlässlich des Jubiläums wurden Unternehmensarchive geöffnet und viele einzigartige Exponate der Öffentlichkeit erstmalig zugänglich gemacht. Experten schildern im lesenswerten Aufsatzteil die Entwicklung Münchens zur „Stadt des Bieres und der Kunst“, erläutern die Wechselwirkungen zwischen Gütesiegeln und Markenzeichen und zeigen moderne Qualitätsmaßstäbe auf – auch und vor allem im Vergleich zum 500 Jahre alten Reinheitsgebot.