Donnerstag 6.7.23

Donnerstag 6.7.23

Kalenderblatt Donnerstag, 7. Juli 2023


Zitat des Tages: „Russland hat zwei Generäle, denen es immer vertrauen kann – die Generäle Januar und Februar.“ Zar Nikolaus I. (1796-1855)


feuer-0114.gif von 123gif.de6.7.1415: Reformator Hus: Tod auf dem Scheiterhaufen
Der auf päpstlichen Befehl verbannte böhmische Kirchenreformator Jan Hus wird unter der Anklage der Ketzerei vom Konstanzer Konzil zum Tode verurteilt und am 6. Juli 1415 hingerichtet. Der frühere Rektor der Karls-Universität in Prag hatte in seinem 1413 erschienenen Hauptwerk „De Ecclesia“ heftige Kritik an der Kirche geübt, seinen „Irrlehren“ trotz Aufforderung nicht abgeschworen und musste seine Überzeugung mit dem Tod büßen.



Mehr Details:
„Ein schmerzliches Kapitel in der religiösen und zivilen Geschichte der tschechischen Nation“, nannte Papst Johannes Paul II. die Verbrennung des von der Kirche verfemten Reformators anlässlich einer Audienz für Präsident Václav Havel 580 Jahre später. Wenngleich der Papst sein tiefes Bedauern über den Tod Jan Hus zum Ausdruck brachte, so zeigten sich Vertreter der Presse von dieser Erklärung aus dem Vatikan doch ein wenig enttäuscht. Zu gerne hätten sie es gesehen, wenn der tschechische Volksprediger nicht nur in die Reihe der Kirchenreformatoren, sondern auch in die der Märtyrer aufgenommen worden wäre.
Hus, im Jahr 1400 zum Priester geweiht und im Folgejahr zum Dekan der philosophischen Fakultät der Karls-Universität ernannt, hatte sich mit seinen reformerischen Ideen und der Anlehnung an das Gedankengut des englischen Reformators John Wycliffe schon bald den Unmut des Klerus zugezogen. Nicht nur, dass Hus wie der um 1320 geborene Theologe an die Vorherbestimmung des menschlichen Schicksals glaubte und gemäß der Bibel Jesus Christus als einzige Autorität anerkannte, kritisierte er doch darüber hinaus die Kirche wegen ihres weltlichen Besitzes und ihres Autoritätsanspruchs. Bald wurde er auch wegen seiner Predigten gerügt, die er nicht – wie gewohnt – in lateinischer Sprache, sondern in der tschechischen Landessprache hielt. 1408 durfte er das Priesteramt nicht mehr ausüben; als schließlich Papst Alexander V. die weit verbreitete Glaubenslehre des englischen Reformators verbot, kam es zu schweren Konflikten zwischen Kirche und den Anhängern Wycliffes. Diese führten auch zur Verhängung des Kirchenbanns über Hus. Letztes Glied in der tragischen Kette war schließlich das 1413 erschienene Werk „De Ecclesia“, das der Kirche in 39 Anklagepunkten zum Vorwurf der Häresie diente.
Wenig später wurde Hus aufgefordert, vor dem Konstanzer Konzil zu erscheinen, um seinem Irrglauben abzuschwören. Obwohl man ihm freies Geleit zugesichert hatte, wurde er bei seiner Ankunft in Konstanz ergriffen und verhaftet. Dass der Reformator weder die Autorität des Konzils anerkannte noch seine Glaubenslehre widerrief, musste er – wie auch ein Jahr später sein Gesinnungsgenosse Hieronymus von Prag – mit dem Leben bezahlen.
Gedenktage:
1995: Nach einer 14-tägigen Performance muss das verhüllte Reichstagsgebäude zum Bedauern der Berliner Bevölkerung sein schimmerndes Kleid aus Polyprophylengewebe wieder ablegen. Das vom bulgarisch-amerikanischen Verpackungskünstler Christo geschaffene Kunstwerk lockte rund fünf Millionen Besucher in die Spreemetropole.
1975: Mit dem 32-jährigen Amerikaner Arthur Ashe gewinnt zum ersten Mal ein farbiger Teilnehmer der „All England Championship“ das weltbekannte Tennisturnier in Wimbledon. „Mr. Ace“, wie er wegen seines kraftvollen Aufschlags genannt wird, fegt im Finale seinen Landsmann Jimmy Connors vom Platz.
1950: Zwischen Polen und der DDR kommt es zum Abschluss des „Görlitzer Vertrages“: In diesem Freundschaftsabkommen wird die Unantastbarkeit der Oder-Neiße-Linie als Grenze zwischen beiden Staaten besiegelt.
1946: Anlässlich einer Pariser Modenschau wird zum ersten Mal ein Bikini vorgeführt. Das bedruckte Baumwoll-Modell, entworfen vom französischen Couturier Louis Reard, wird bald in der ganzen Welt unzählige Fans und Nachahmer finden.
1630: Mit dem Eingreifen des schwedischen Königs Gustav Adolf II. geht der Dreißigjährige Krieg in seine dritte Phase. Mit der Landung seiner Truppen auf Usedom beginnt der sog. Schwedische Krieg, der bis 1935 andauert. Die Zerstörung Magdeburgs durch den Grafen Tilly kann der schwedische Monarch jedoch auch nicht verhindern.
Geburtstage:
1946: Sylvester Stallone; US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Weltbekannt wurde der muskelbepackte Action-Star durch seine Rolle als Boxer „Rocky“ in der gleichnamigen Filmreihe. Auch als Geschäftsmann ist ihm das Glück hold: Mit seinen Schauspielerkollegen Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis betreibt er die erfolgreiche Restaurantkette „Planet Hollywood“.
1946: George Walker Bush; US-amerikanischer Politiker. Der 43. US-Präsident, Ex-Gouverneur des Staates Texas, Nachfolger Bill Clintons und Vorgänger Barack Obamas wurde im Januar 2000, nach einem dramatischen Wahlkampf gegen seinen demokratischen Kontrahenten Al Gore, in diesem Amt vereidigt. Bush, 2004 wiedergewählt, dessen Vater das Präsidentenamt bereits von 1989-93 innehatte, war vor seiner Politkarriere im Ölgeschäft tätig (und setzt sich auch heute noch gerne in manches „Fettnäpfchen“).
1925: Bill Haley († 9.2.1981); US-amerikanischer Rock’n’Roll-Sänger. Nach einigen erfolglosen Nummern mit seiner Begleitband „Comets“ schlug sein Song „Rock Around The Clock“ im April 1954 weltweit wie eine Bombe ein. Es folgten weitere fetzige Tanznummern, u.a. die Millionenseller „See You Later Alligator“ und „Shake, Rattle and Roll“.
1912: Heinrich Harrer († 7.1.2006); österreichischer Bergsteiger, der während des Zweiten Weltkriegs aus einem indischen Internierungslager nach Tibet flüchtete und dort (ab 1946) der Lehrer des damals elfjährigen 14. Dalai Lama wurde. Sein 1952 veröffentlichtes Buch „Sieben Jahre in Tibet“ wurde 1998 mit Hollywoodstar Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmt.
1796: Nikolaus I. Pawlowitsch († 2.3.1855); Zar von Russland. Der mit Charlotte von Preußen, der Tochter des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III., verheiratete Monarch führte erfolgreich Feldzüge gegen Persien (1826-28) und anschließend gegen die Türkei, scheiterte mit seiner Orientpolitik jedoch im Krimkrieg.
Copyright Rosmarie Elsner

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