4.7.-30.9.13 Paris Intense

4.7.-30.9.13 Paris Intense

Tipp: Ausstellung Neue Pinakothek 4.7.-30.9.13 (Details siehe weiter unten)
hc_parisintense2013 Hatje-Cantz-Verlag

PARIS INTENSE

Die Nabis – von Bonnard bis Vallotton

Hrsg. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Vorwort von Klaus Schrenk, Texte von Rachel King, Annabel Zettel, Gestaltung von Schmid, Widmaier Design, München
128 Seiten, 24,80 €, 107 Abb., 24 x 30 cm, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-7757-3643-5. Im Buch blättern
Der Katalog »Paris Intense«, aus dem Hatje-Cantz-Verlag, ist an sich schon ein visueller Genuss, der auch Interessierten, die keine Möglichkeit haben, die Ausstellung in München zu besuchen, das Paris von damals erschließt. Rena Sutor /PTM

»Paris Intense« lautet der Titel, den Félix Vallotton seiner 1893/94 entstandenen Graphik-Serie gab. In seinen Bildern wirft der Künstler einen modernen Blick auf die französische Metropole. Er demaskiert das Paris der Belle Époque und zeigt eine verdichtete, intensivierte Realität jenseits von Tand und manierierter Eleganz. Kurz zuvor hatte sich Vallotton der Künstlergruppe der Nabis (hebräisch für Propheten oder Erleuchtete) angeschlossen, einem Kreis junger Studenten der Académie Julian, deren ungewöhnliche Formensprache im Paris des Fin de Siècle Plakaten, Zeitschriften, Interieurs oder Theaterdekorationen ein neues Gesicht verlieh.
Meisterwerke der Nabis wie Vuillards „Szene im Café“, Bonnards „Braunkohlengrube“, oder Maillols Skulptur der „Flora“ sind dem Besucher der Neuen Pinakothek bereits vertraut. Die Ausstellung zeigt nun alle in der Sammlung des Hauses vertretenen Künstler zum ersten Mal vereint und wirft ein neues Licht auf die ungewöhnliche Gruppe und ihre Intentionen.
Zum inneren Kreis der Nabis zählten u. a. Pierre Bonnard, Maurice Denis, Paul Sérusier, Félix Vallotton und Édouard Vuillard. Sie alle waren auf der Suche nach neuen „echten“ Ausdrucksformen. Die Kunst sollte von ihren repräsentativen Funktionen befreit, der Naturalismus der Impressionisten überwunden werden. Dem Vorbild Gauguins folgend, komponierten die jungen Maler Bilder aus leuchtenden, stark konturierten Farbfeldern und erzeugten mit ihrer einfachen Formensprache zugleich eine hintergründige Atmosphäre, die weit über die pastose Oberfläche hinausweist. Das Sujet trat zurück, während die Materialität des Bildes, seine Linien, Farben und Formen zu Protagonisten wurden. Den Schritt zur Abstraktion vollzogen die Nabis damit noch nicht, doch treiben einige ihrer Werke die Auflösung des Bildgegenstandes und seine Reduktion auf wesentliche Elemente weit voran.
Diese Modernität fand ihren Ausdruck in verschiedenen Medien. Bonnard etwa schuf ungewöhnliche Werbeplakate ebenso wie kongeniale Illustrationen zu den symbolistischen Gedichten Paul Verlaines. Vuillard dekorierte Wohnräume mit großformatigen Interieurszenen, in denen sich seine Auftraggeber selbst gespiegelt sahen. Vallotton wiederum fertigte für Zeitschriften wie die avantgardistische Revue blanche Holzschnitte an, die in klaren Linien eine kühl sezierende Physiognomie städtischen Lebens und menschlicher Beziehungen vor Augen führen. Einige der Nabis Künstler entwarfen Bühnenbilder für das symbolistische Theater und gestalteten kunsthandwerkliche Gegenstände wie Möbel oder Paravents. Kunst und Leben sollten einander durchdringen, so die Maxime der jungen Maler, die das Leben auf den Pariser Straßen, in den Parks und hinter den Türen der Appartements in atmosphärisch dichten Bildern festhielten.
In der Ausstellung in München, präsentiert die Neue Pinakothek Werke der Nabis und ihrer Wegbereiter wie Gauguin, van Gogh und Puvis de Chavannes aus eigenen Beständen. Eine Reihe bedeutender Exponate der Staatlichen Graphischen Sammlung München sowie einige kostbare externe Leihgaben erweitern die Präsentation. Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, alle Mitglieder der Künstlergruppe vorzustellen. Vielmehr setzt die charakteristische Auswahl bedeutender Gemälde und Skulpturen von Bonnard, Vuillard, Vallotton, Sérusier, Denis und Maillol einen neuen Akzent auf die herausragenden Nabis-Bestände der eigenen Sammlung.
Kuratorin: Dr. Annabel Zettel
AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN
MO 15.07. | 12.08. | 16.09. | 30.09. | 15.00 MI 24.07. | 21.08. | 18.30
SO 07.07. | 04.08. | 01.09. | 11.00
KINDERWORKSHOP | MITTEN IM LEBEN – DEN NABIS AUF DER SPUR!
Vor über hundert Jahren taten sich eine Handvoll rebellischer Pariser Kunststudenten zusammen und nannten sich als Gruppe von nun an die »Nabis« – was übersetzt »Propheten« heißt. Ihre Botschaften, die mitten aus dem Leben gegriffen waren, verpackten die Mitglieder der Gruppe nicht nur in vielen lebendigen Gemälden und Zeichnungen – sie gestalteten sogar unzählige Drucke, Theaterplakate, Bühnenbilder und Zeitschriften. Mit farbiger Kreide, buntem Papier und anderen Materialien im Gepäck begeben wir uns auf die Spuren der »Nabis«. Mit Uli Ball, Künstler
SA 13.07. | 17.08. | 31.08. | 15.00-16.30 | Neue Pinakothek Für 6- bis 12-Jährige | Treffpunkt: Foyer Neue Pinakothek Kosten: 5 Euro inkl. Material | Begrenzte Teilnehmerzahl Anmeldung unter: T 089 23805-198, palais@pinakothek.de
Pressekontakt: Tine Nehler M.A.

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