Kalenderblatt Mittwoch, 3. Juli 2024
Zitat des Tages: „Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.“ Franz Kafka (1883-1924)
3.7.1942: Die Schlacht von El Alamein
Das deutsch-italienische Afrikakorps unter dem Oberbefehl von „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel scheitert heute bei der Schlacht von El Alamein nahe der ägyptischen Stadt Alexandria. Der unerwartet heftige Widerstand, den die britischen „Tommys“ den Deutschen entgegensetzen, ausbleibende Verstärkung und damit fehlender Nachschub zwingen die Achsenmächte zum Einstellen der Angriffe.
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Die Schlacht um El Alamein bringt den Vormarsch der deutschen und italienischen Truppen auf der „Straße des Sieges“ nach Kairo – und damit in Richtung Suez-Kanal – unweigerlich zum Stillstand. Mehrmals hatten die Truppen von Generalfeldmarschall Erwin Rommel vergeblich versucht, die feindlichen britischen Linien zu durchbrechen. Doch angesichts des fehlenden Nachschubs, in erster Linie Munition und Treibstoff, sieht sich der „Wüstenfuchs“ genötigt, die Aktion gegen die 8. Armee unter dem britischen Feldmarschall Montgomery (auch „Montgomery of Alamein“ genannt) bis zum Eintreffen der Verstärkung abzublasen. Das Vordringen der Versorgungstrupps geht jedoch nur langsam und mühsam vor sich, da diese durch den weiten Vorstoß Rommels in der Gluthitze der nordafrikanischen Wüste und unter Beschuss der Alliierten eine etwa 400 km lange, beschwerliche Strecke zurücklegen müssen. So erreicht noch nicht einmal ein Zehntel des dringend benötigten Materials die deutsch-italienischen Front-Stellungen.
Zwar sind die Deutschen bei der Qualität ihrer Ausrüstung (insbesondere Panzer und Artillerie) den Alliierten überlegen, doch bei der Versorgung haben sie eine weit ungünstigere Ausgangsposition, da die Briten über die Mittelmeerinsel Malta und eine weitere Versorgungsbasis in der afrikanischen Hafenstadt Tobruk verfügen.
Bereits im Sommer 1941 waren etwa 35 Prozent sowohl des italienischen als auch des deutschen Nachschubs beim Transport übers Mittelmeer versenkt worden, im Herbst erhöhte sich diese Quote sogar bis auf 75 Prozent. Erst heftige Luftangriffe von Seiten der deutsch-italienischen Truppen auf Malta konnten dieses Manko zeitweise wieder wettmachen.
Nach der Schlacht von El Alamein gibt es für das Afrikakorps nicht mehr viel wettzumachen: Zwar wird sich der aufreibende Stellungskrieg noch einige Zeit hinziehen, doch während die Engländer ungehindert Nachschub – auch aus Amerika – beziehen, kämpft Rommel ständig mit dem akuten Versorgungsproblem.
Wenn im August 1942 vor der Küste erneut ein deutscher Tanker mit einer Ladung von mehreren tausend Tonnen Treibstoff an Bord versenkt wird, wird die Lage völlig aussichtslos geworden sein. Die endgültige Niederlage und der Abzug der „Wüstenfüchse“ aus Afrika sind dann nur noch eine Frage der Zeit.
Gedenktage:
1953: Der 29-jährige Tiroler Bergsteiger Hermann Buhl bezwingt im Alleingang als erster Mensch den 8.125 Meter hohen Nanga Parbat. Alle früheren Versuche, den Himalajagipfel zu erklimmen, waren gescheitert und hatten insgesamt 31 Menschenleben gefordert.
1931: Als erste deutsche Tennisspielerin siegt die 22-jährige Kölnerin Cilly Aussem – die mehrmalige Deutsche Meisterin – im Finale des Damen-Einzel in Wimbledon. Im deutsch-deutschen Endspiel steht sie ihrer Rivalin aus Essen, Hilde Krahwinkel, gegenüber. Erst mit Steffi Graf im Sommer 1988 wird es erneut eine deutsche Wimbledon-Siegerin geben.
1897: Mit dem heute in Betrieb genommenen Riesenrad wird der Wiener Vergnügungspark „Prater“ um eine Attraktion reicher. Die 67 Meter hohe und rund 430 Tonnen schwere Konstruktion des britischen Ingenieurs Walter Basset entstand in nur acht Monaten Bauzeit.
1919: Die Unstimmigkeiten über die Farben der deutschen Reichsflagge werden von der Weimarer Nationalversammlung bereinigt: Gemäß Artikel 3 werden die Reichsfarben mit schwarz-rot-gold angegeben, während der Handelsflagge die Gestaltung in schwarz-weiß-rot vorbehalten ist.
1898: Zum ersten Mal findet in Deutschland ein Marathonlauf statt. Der Gewinner des in Leipzig ausgetragenen Wettbewerbs heißt Arthur Techtow, kommt aus Berlin und bewältigt die Strecke in drei Stunden, 19 Minuten und 50 Sekunden.
Geburtstage:
1962: Tom Cruise; US-amerikanischer Filmstar, Produzent („Mission Impossible“) und Regisseur. Der populäre Leinwandheld (Ex-Ehemann von Filmdiva Nicole Kidman und seit 2006 mit Schauspielerin Katie Holmes verheiratet) brillierte in unterschiedlichen Rollen, u.a. in „Rain Main“ als Bruder eines Authisten oder als an den Rollstuhl gefesselter Vietnam-Veteran in „Geboren am 4. Juli“; für diese Rolle wurde der überzeugte Scientology-Anhänger mit einem Oscar ausgezeichnet.
1932: Alexander Schalck-Golodkowski; deutscher Politiker, Waffen- und Devisenhändler und Wirtschaftsfunktionär. Der frühere Stasi-Oberst, ab 1975 Staatssekretär für Außenhandelsgeschäfte, galt als Devisenbeschaffer in der Ära Honecker als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der DDR. Der Mann, der mit Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß 1983 einen Milliardenkredit für die DDR aushandelte und sich 1989 der Anklage wegen Schiebung durch Flucht entzog, lebt heute als Pensionär am Tegernsee.
1883: Franz Kafka († 3.6.1924); österreichischer Schriftsteller. Er setzte die Erfahrung der Entfremdung, die das Lebensgefühl der Intellektuellen zu Beginn des Jahrhunderts kennzeichnete, in visionären Bildern und Allegorien um. Insbesondere durch seine posthum veröffentlichten Romane „Der Prozess“ (1925) und „Das Schloss“ (1926) wurde er zu einem der bedeutendsten Erzähler des vergangenen Jahrhunderts.
1875: Ferdinand Sauerbruch († 2.7.1951); deutscher Arzt. Mit völlig neuen Methoden revolutionierte der Chirurg die herkömmlichen Operationspraktiken (Brustkorbchirurgie, Druckdifferenzverfahren) und entwickelte die nach ihm benannte Prothese („Sauerbruch-Arm“), die mit der Muskulatur verbunden wurde und deshalb beweglich war.
1789: Johann Friedrich Overbeck († 12.11.1869); deutscher Maler. Er gilt als Mitbegründer der Künstlergruppe der Nazarener in Rom. In seinen Fresken in der Villa Massimo in Rom (1817-27) erkennt man sein Bemühen um eine neue Sichtweise der religiösen Kunst.
Copyright Rosmarie Elsner