Mittwoch 31.7.24

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Kalenderblatt Mittwoch, 31. Juli 2024


Zitat des Tages: „Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen.“ Peter Rosegger (1843-1918)
linie-0441.gif von 123gif.de31.7.1944: Saint-Exupérys letzter Flug
Der französische Pilot und Schriftsteller, Antoine-Marie-Roger Graf von Saint-Exupéry, der durch sein 1943 erschienenes Märchen „Der kleine Prinz“ international Bekanntheitsgrad erlangte, kommt heute bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der 44-Jährige verunglückt während des Zweiten Weltkriegs auf rätselhafte und nie ganz geklärte Weise während eines Aufklärungsfluges nahe Korsika.


Mehr Details:
„Nur fliegen ist schöner!“ Antoine de Saint-Exupéry hat es meisterhaft verstanden, seinen Lesern eine Ahnung dieses „geflügelten Gefühls“ zu vermitteln. Fliegen war bei Saint-Exupéry nie ein reines Mittel der Fortbewegung, sondern ein Lebensgefühl und eine Möglichkeit, die Realität zu analysieren und nach Freiheit zu streben. Dass er auf der Suche nach dieser Freiheit den Tod fand, ist eines der Rätsel der Kategorie „Höhere Gewalt“.
21-jährig trat der blaublütige Franzose als Pilot in die französische Luftwaffe ein. Da er einerseits vom Fliegen nie genug kriegen konnte und sich andererseits dem Vaterland verpflichtet fühlte, verdingte er sich nach Dienstschluss als fliegender Postbote bei der „Aéropostale“, der ersten, 1919 gegründeten Postfluglinie der Welt. Die Route der einmotorigen Flugzeuge führte vom französischen Toulouse nach Dakar im afrikanischen Senegal und verband so Europa mit Westafrika.
In Memoriam begeben sich seit Anfang der 80er-Jahre alljährlich 24 Crews, in kleinen einmotorigen Maschinen auf die Spuren der „tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ der Zwanzigerjahre, auf die längste und strapazenreichste Flugrallye der Welt: Toulouse –Saint-Louis. Die Abenteurer (darunter auch eine, gelegentlich zwei deutsche Crews, inbegriffen die einzige Frau des Unterfangens) absolvieren im Rahmen der „Saint-Ex“ in 14 Tagen 10.000 strapazenreiche Kilometer, von Toulouse (Frankreich) über Spanien, Marokko und Mauretanien nach Saint-Louis im Senegal und zurück und halten so die Erinnerung an den Piloten Antoine de Saint-Exupéry wach, der 1927 bis 1929 Direktor des Flugplatzes Cap Juby/Rio de Oro (heute Tiris al-Gharbia/Westsahara) war.
Der Autor Saint-Exupéry lebt weiter in so zauberhaften Büchern wie „Wind, Sand und Sterne“, für das er mit dem französischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, oder in „Der kleine Prinz“, „Nachtflug“ und „Südkurier“, in die insbesondere seine Erfahrungen als fliegender Postkurier der „Aéropostale“ eingeflossen sind.
Gedenktage:
1991: Neun Jahre nach den in Genf begonnenen Verhandlungen unterzeichnen US-Präsident George Bush und das sowjetische Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow in Moskau den START-1-Vertrag (Strategic Arms Reduction Talks), der eine 30-prozentige Reduzierung der Atomwaffen zum Inhalt hat.
1964: Luna an Erde! Die US-Mondsonde „Ranger VI“ schickt heute die ersten von insgesamt 4.000 Bildern von der Mondoberfläche auf die Erde. Fast genau ein Jahr später übermittelt die Raumsonde „Mariner 4“ die ersten Aufnahmen vom Planeten Mars.
1977: Erstmals wird der „Große Preis von Deutschland“ auf dem Hockenheimring anstelle des Nürburgrings ausgetragen. Letzterer sei laut Expertenmeinung zu gefährlich geworden; etliche Rennfahrer hatten sich aus Gründen der Sicherheit geweigert, die berühmte Rennstrecke weiterhin zu befahren.
1919: Die Weimarer Reichsverfassung, die zunächst bei vielen Parteien auf Kritik stieß, wird in ihrer dritten Lesung mit großer Mehrheit von der Nationalversammlung angenommen. Zehn Tage später unterzeichnet Reichspräsident Friedrich Ebert das Dokument, das sich zu den demokratischen Grundsätzen des Rechts- und Sozialstaates bekennt und offiziell am 14. August 1919 in Kraft tritt.
1826: Das letzte Todesurteil in Sachen Häresie/Ketzerei wird in der spanischen Stadt Valencia gesprochen. Die jahrhundertealte Inquisition, der zahlreiche andersdenkende und damit gegen den Glauben der römisch-katholischen Kirche verstoßende Gelehrte (darunter der Prager Professor Jan Hus und der italienische Philosoph Giordano Bruno) durch Feuertod zum Opfer gefallen sind, wird 1834 endlich abgeschafft.
Geburtstage:
1965: Joanne K. (Kathleen) Rowling; schottische Schriftstellerin. Von der ehemals arbeitslosen Lehrerin schaffte sie dank „Harry Potter“ den Aufstieg zu einer der reichsten Frauen Großbritanniens. Ihre sieben Bände (2007 erschien mit „Harry Potter and the deathly hallows“ der siebte und letzte), die allesamt um den Zauberlehrling mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn kreisen, haben in der ganzen Welt Millionenauflagen erreicht, und zwar bei Klein und Groß!
1944: Geraldine Chaplin; US-amerikanische Schauspielerin und Tochter des berühmten Slapstick-Stars Charlie C. aus der Ehe mit Oona O’Neill. Die grazile Mimin wirkte in zahlreichen Filmen ihres Lebensgefährten, des spanischen Regisseurs Carlos Sauro, mit (u.a in. „Peppermint Frappé“) sowie in Holly Hunters Filmdebüt „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ (1995).
1928: Kurt Sontheimer († 16.5.2005); deutscher Politikwissenschaftler, dessen Schriften zur Pflichtlektüre an den Lehrstühlen deutscher Universitäten gehören, darunter „Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik“ (1962), „Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland“ (1971) sowie „Die Ära Adenauer“ (1991).Sontheimer war von 1969 bis 1993 Professor für politische Wissenschaften an der Universität München.
1914: Louis de Funès († 28.1.1983); französischer Schauspieler, der einer spanischen Adelsfamilie entstammt. Über die Landesgrenzen Frankreichs hinaus erwarb er sich einen Ruf als grandioser Komödiant. Den tollpatschigen Leinwandhelden sah man in zahlreichen Filmkomödien („Balduin, der Ferienschreck“) sowie als Pechvogel und Kommissar in der Fantômas-Filmreihe.
1843: Peter Rosegger († 26.6.1918); österreichischer Volksschriftsteller und Publizist. Zu den bekanntesten Werken des Heimatdichters aus der Steiermark gehört die autobiografische dreibändige Erzählung „Als ich noch ein Waldbauernbub war“ (1902). Alle Jahre wieder, nämlich zur Weihnachtszeit, wird die verfilmte Version im Fernsehen neu aufgelegt.
Copyright Rosmarie Elsner

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