Mittwoch 31.1.24

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Kalenderblatt Mittwoch, 31. Januar 2024


Zitat des Tages: „Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist.“ Th. Heuss (1884-1963)

symbole-0412.gif von 123gif.de31.1.1943: Stalingrad: Massensterben an der Wolga
Die Südgruppe der Sechsten deutschen Armee unter Generaloberst Paulus kapituliert an diesem Januartag gegen den ausdrücklichen Befehl Hitlers im Kessel von Stalingrad. Der Nordkessel gibt zwei Tage später auf. Damit endet eine der blutigsten und sinnlosesten Schlachten der Weltgeschichte, in der über eine Million Soldaten und 300.000 Zivilisten ihr Leben ließen. Die Schlacht markiert die militärische und moralische Wende im Zweiten Weltkrieg.



Mehr Details:
Nach dem Scheitern der deutschen Moskau-Offensive und den erbitterten Abwehrkämpfen des Winters 1941/42 beabsichtigte die deutsche Heeresführung, im Sommer 1942 mit einem neuen Vorstoß die Entscheidung herbeizuführen. Bei seiner Rede am Jahrestag der Machtergreifung erklärte Hitler den Krieg an der Ostfront zum „Kampf für Europa“ und „für die zivilisierte Menschheit“ – und erreichte mit ihm eher das Gegenteil!.
Je näher sich die deutschen Truppen im Laufe des Septembers an die Stadt Stalingrad herankämpften, umso mehr verstärkte sich der sowjetische Widerstand. Die Diktatoren Adolf Hitler und Josef Stalin hatten den Kampf um Stalingrad zur militärischen „Prestigeangelegenheit“ erklärt.
Mitte November 1942 schloss eine sowjetische Angriffszange die deutsche 6. Armee unter Generaloberst Friedrich Paulus in Stalingrad ein. In einer kesselförmigen Verteidigungslinie von 30 km Länge und 20 km Tiefe gefangen, erhielt Paulus von Hitler den Befehl zum „Kampf bis zur letzten Patrone”. Obwohl sich die Situation dramatisch zuspitzte, unterließ Paulus auf Anordnung des „Führers“ jeglichen Ausbruchsversuch und die Aufnahme von Kapitulationsverhandlungen. Die Luftwaffe konnte zwar rund 32.000 Verwundete aus dem „Kessel“ ausfliegen, aber in der Stadt siechten Zigtausende unversorgte Verwundete dahin, andere waren infolge von Erfrierungen und Hunger kampfunfähig. Der „Kessel“ wurde unter der Wucht der Angriffe der sowjetischen Übermacht immer kleiner und am 25. Januar schließlich in zwei Teile gespalten.
Am 30. Januar wurde Paulus von Hitler zum Generalfeldmarschall befördert – der blanke Hohn angesichts der aussichtslosen Lage und eine verkappte Aufforderung zum soldatischen „Heldentod“. Der leidgeprüfte Marschall beantwortete sie mit der Kapitulation des Südkessels am Folgetag. Am 2. Februar legte schließlich auch der Nordkessel unter General Karl Strecker die Waffen nieder. Die sechste Armee war untergegangen.
Für die sinnlose Opferung unzähliger deutscher und russischer Soldaten hatte der Wehrmachtsbericht vom 1. Februar 1944 folgende Worte übrig: „In Stalingrad ist die Südgruppe der VI. Armee unter Führung des Generalfeldmarschalls Paulus nach mehr als zweimonatiger heldenhafter Verteidigung von der Übermacht des Feindes im Kampf überwältigt worden.“
Gedenktage:
1996: Der ehemalige Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski wird mit der Anschuldigung, Waffen und Nachtsichtgeräte aus der Bundesrepublik in die DDR geschmuggelt zu haben, zu einem Jahr Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.
1994: Die Bayerischen Motorenwerke (BMW) übernehmen den britischen Automobilkonzern Rover. Der Deal sorgt zwar für Aufsehen in der Fachwelt, geht aber mit beträchtlichen finanziellen Verlusten für das Unternehmen BMW einher.
1992: Eine Jury aus Germanisten und Sprachwissenschaftlern erklärt das Wort „ausländerfrei“ zum „Unwort des Jahres 1991“. Dieser Ausdruck sei ein herausragendes Beispiel für den „inhumanen Gebrauch der deutschen Sprache“.
1977: In Paris wird das nach dem ehemaligen französischen Ministerpräsidenten benannte „Centre Pompidou“ eröffnet. Die öffentliche Einrichtung in der Seinestadt bietet Platz für Kunstausstellungen, Bibliotheken, Musikeinrichtungen und ein modernes Museum.
1958: Mit dem Abschuss von „Explorer 1“ um 22.48 Uhr gelingt der NASA erstmals der Start eines Erdsatelliten. Damit holen die Vereinigten Staaten die Sowjetunion im „Wettlauf ums All“ endlich wieder ein.
1858: In London wird die „Great Eastern“, das größte Dampfschiff der Welt, zu Wasser gelassen. Das 3.000 Personen fassende Passagierschiff erweist sich zwar für die realen Bedürfnisse als zu groß, sein Schraubenantrieb ist jedoch maßgebend für den späteren Schiffbau.
Geburtstage:
1938: Beatrix Wilhelmina Armgard; Königin der Niederlande. Die älteste Tochter von Königin Juliana und Prinz Bernhard bestieg nach der Abdankung ihrer Mutter im April 1980 den Thron. Seit 1966 war sie mit dem deutschen Diplomaten Claus von Amsberg verheiratet, der im Oktober 2002 verstorben ist. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne, Kronprinz Willem-Alexander, Johan Friso und Constantijn, hervor.
1923: Norman Mailer († 10.11.2007); US-amerikanischer Schriftsteller. Seinen großen Durchbruch hatte der Sohn litauischer Einwanderer 1948 mit dem Antikriegsroman „Die Nackten und die Toten“. Letztes in Deutschland erschienenes Werk des sechsmal verheirateten Autors, zweifachen Pulitzer-Preisträgers, vehementen Bush-Gegners und „Enfant Terrible“ der amerikanischen Literatur ist der umstrittene Roman „Das Schloss im Wald“, in dem Mailer die Taten Hitlers zu deuten versucht.
1921: Mario Lanza, eigentlich Alfredo Cocozza († 7.10.1959); US-amerikanischer Operntenor italienischer Herkunft. Weltweiten Bekanntheitsgrad erlangte der früh verstorbene Künstler durch seine Rolle als Enrico Caruso im Musikfilm „Der große Caruso“ (1951), in der er nicht nur musikalisch, sondern auch schauspielerisch überzeugte.
1884: Theodor Heuss († 12.12.1963); deutscher liberaler Politiker, Nationalökonom, Historiker und Publizist. Deutschlands erster Bundespräsident (1949-59) und früherer Kultusminister Baden-Württembergs übte als Mitglied des Parlamentarischen Rates großen Einfluss auf die Formulierungen des Grundgesetzes aus.
1797: Franz Schubert († 19.11.1828); österreichischer Komponist der Romantik. Auf sein Konto gehen unzählige bekannte Kunstlieder, die heute noch in aller Munde sind, wie etwa der „Erlkönig“ oder „Die Winterreise“. Sein Repertoire beinhaltet aber auch viele schöne, heiter-melodische Instrumentalwerke, darunter das populäre „Forellenquartett“.
Copyright Rosmarie Elsner

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