3.-5.7.15 Christoph Heilmann Stiftung

3.-5.7.15 Christoph Heilmann Stiftung

3./4./5. Juli 2015 Internationales Symposium der Christoph-Heilmann-Stiftung. Lenbachhaus München und der Pinakothek der Moderne. (Lenbachhaus) anlässlich der Neuerwerbungen der Christoph Heilmann Stiftung  und des Symposiums zum Thema: Mobilität und Naturerfahrung im 19. Jahrhundert – Landschaftsmalerei, eine Reisekunst?
Mobilität und Naturerfahrung sind zwei wesentliche Angelpunkte der Landschaftskunst im 19. Jahrhundert. Reisen in nah und fern führten nicht nur zu einer neuen künstlerischen Arbeitspraxis, sondern mit der Ölstudie auch zur Erfindung einer neuen Gattung. Mehr noch wurde die aufkommende Reiselust, wie sie etwa in dem berühmten Handbuch von Pierre Henri de Valenciennes früh (1800, deutsche Übersetzung 1803) propagiert wurde, zum Ideal der Aus- und Identitätsbildung des Landschaftsmalers.
Der Wunsch nach Naturnähe, die Suche nach Neuem und das Bedürfnis nach künstlerischem Austausch machte die Landschaftsmalerei zu einer europäischen Kunstform par excellence. Das internationale Symposion zur Reisekunst nimmt ihren Ausgangspunkt von der Sammlung intimer europäischer Landschaften und Ölstudien der Christoph Heilmann Stiftung | Lenbachhaus.
Zu keiner anderen Epoche unterlag der Landschaftsmaler einem solchen Mobilitätsparadigma. Ausgehend von der Romantik erweiterte sich der Radius der Künstlerreise unermüdlich: von der Wanderschaft und Kutschfahrt bis hin zur Reise per Schiff und Eisenbahn. Die städtische Atelierkunst mit ihren Überformaten fand in der Landschaftskunst ein neues Gegenmodell. Letztere tendierte zur Mobilität und Intimität. Im „paysage intime“ fand sie ihre später im Impressionismus aufgehende Formulierung.
Der Eintritt zum Symposium ist frei.
Neuerwerbungen der Christoph Heilmann Stiftung
Die Sammlung der Christoph Heilmann Stiftung: Frühe Deutsche und Französische Landschaftsmalerei des 19. Jh wird entsprechend ihrem zu Grunde liegenden Konzept kontinuierlich ausgebaut. So kamen in den letzten beiden Jahren zu den Sammlungsschwerpunkten wichtige Neuerwerbungen hinzu: Darunter die bildmäßig ausgeführte Ölstudie von Ernst Fries (1801-1833), einem der bedeutendsten süddeutschen Romantiker der zwanziger Jahre und Malergenosse von Camille Corot. Wie viele seiner Malerfreunde hat Fries sich hier das Motiv des romantisch verwilderten Parkes Chigi in den Albaner Bergen bei Rom vorgenommen.
Adolph von Menzel (1815-1905) ist nunmehr in der Sammlung mit einer jüngst wieder aufgetauchten Studie in Aquarell/Gouache vertreten, die den Blick nach dem Hof aus dem Atelierfenster in der Berliner Marienstraße 22 wiedergibt. Es handelt sich dabei um eine Vorarbeit zu der berühmten Ansicht aus dem Jahr 1867 in der Alten Nationalgalerie Berlin.
Zur Gruppe der großen Barbizonmaler zählt neben Théodore Rousseau dessen enger Freund Jean Francois Millet (1814-1875). Von ihm gelang es, ein bedeutendes Frühwerk zu erwerben, das ein ganz in sich gekehrtes, nacktes Bauernmädchen an der Böschung eines Baches zeigt. Interessant ist u.a., dass dieses kleinformatige inoffizielle Bild kurz nach der sogenannten Februarrevolution von Millet im Pariser Salon 1849 gezeigt werden konnte.

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