Freitag 27.10.23

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Kalenderblatt Freitag, 27. Oktober 2023


menschen-0077.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandZitat des Tages: „Nie drohe man zuerst mit der Faust und dann mit dem Finger.“ Theodore Roosevelt (1858-1919)

27.10.1934: Der Lange Marsch: Kommunistischer Gewalt- u. Propaganda-Akt
Um der Umklammerung von Chiang Kai-sheks Kuomintang-Truppen zu entkommen, begeben sich rund 100.000 kommunistische Soldaten und Tausende weiterer Anhänger Mao Tse-tungs heute auf den „Langen Marsch“. Dieser führt sie von der südchinesischen Provinz Jiangxi auf rund 12.000 km durch überwiegend unwegsames Gelände und endet im Oktober 1935 in der nordchinesischen Stadt Yenan. Nur etwa 7.000 Menschen erreichen das Ziel.

Mehr Details:
Der von der Leitfigur der chinesischen Kommunisten Mao Tse-tung initiierte „Lange Marsch“, bei dem der 41-jährige Mao und seine Mitstreiter General Zhu de und Zhou Enlai die Truppen der Roten Armee anführen, bedeutet im Hinblick auf die unzähligen Menschen, die diesen nicht überlebten, eigentlich mehr einen Verlust als einen Sieg. Für die 1949 ausgerufene Volksrepublik China wurde dieser Gewaltmarsch, der in der Geschichte der Menschheit einzigartig ist, jedoch zum Symbol einer siegreichen Revolution. Menschenleben, von denen es im Reich der Mitte „mehr als genug“ gab, spielten dabei nur eine untergeordnete Rolle.
100.000 Soldaten der Roten Armee, die sich aus der Umzingelung der nationalchinesischen Truppen unter ihrem Führer Chiang Kai-shek befreien konnten, brachen im Oktober 1934 von Jiangxi auf, um eine Route von über 12.000 Kilometern zu Fuß – die wenigsten zu Pferd – zu bewältigen, die sie quer durch das riesige Land, durch zwölf unterschiedliche Provinzen und Klimazonen führte. Ein ganzes Jahr war der Menschenzug, dem sich unterwegs weitere Zehntausende anschlossen, unterwegs, um sein Ziel im Nordwesten des Landes, in der Provinz Shaanxi zu erreichen. Darüber hinaus gestaltete sich dieser entbehrungsreiche Gewaltmarsch, der über hohe Gebirgszüge ebenso wie durch unwegsame Steppen und Flusstäler führte, zu einem der größten „Propagandazüge“. Mao Tse-tung, dem Führer der Massenbewegung und späteren „Großen Steuermann“ gelang es, der in ländlicher Abgeschiedenheit lebenden Bevölkerung die kommunistische Sache näher zu bringen. Die meisten der Bauern in diesen Provinzen kamen auf diese Weise zum ersten Mal in ihrem Leben mit der Idee des Kommunismus in Berührung.
Im Oktober 1935 erreichte der Trupp, der sich aufgrund der extremen Strapazen auf 7.000 Menschen reduziert hatte, das nordchinesische Yenan. Die Kleinstadt in der Provinz Shaanxi wurde dadurch zum Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung und der KP Chinas, die nach diesem Triumph ihren unaufhaltsamen Aufstieg feierte. Noch heute kann in Yenan ein Revolutionsmuseum besichtigt werden, das an den kommunistischen Kraftakt erinnert.
Gedenktage:
1999: Tragisches Ende eines alternden Schlageridols. Drei Tage nach dem Sprung aus dem Fenster eines Münchner Wohnhauses erliegt der in den 1960er-Jahren gefeierte Sänger Rex Gildo („Fiesta Mexicana“) in einer Münchner Klinik seinen schweren Verletzungen. Gildo, eigentlich Ludwig Alexander Hirtreiter, wurde 63 Jahre alt.
1998: Genau einen Monat nach der Bundestagswahl, bei der der seit 16 Jahren amtierende Kanzler Helmut Kohl eine Niederlage erlitten hatte, wird der SPD-Politiker Gerhard Schröder, bisher Ministerpräsident von Niedersachsen, zum siebten deutschen Bundeskanzler vereidigt.
1959: Das im niedersächsischen Wolfsburg ansässige Volkswagenwerk, seit 1937 in Staatsbesitz, wird privatisiert. 60 Prozent des VW-Stammkapitals veräußern die Bundesregierung und das Land Niedersachsen in Form von Volksaktien, die verbleibenden 40 Prozent obliegen der öffentlichen Kontrolle.
1937: Der US-amerikanische Erfinder Chester F. Carlson meldet das Xerox-Verfahren für Trockenkopiergeräte zum Patent an. Mit der von dem 31-Jährigen entwickelten Methode lassen sich erstmals Vervielfältigungen auf trockenem, unbeschichteten „Normalpapier“ anstatt wie bisher auf Wachspapier erstellen.
1858: In der eleganten Sixth Avenue im New Yorker Stadtteil Manhattan eröffnet der Amerikaner Roland H. Macy ein Geschäft, das später unter dem Namen „Macy’s“ als weltweit größtes (Edel)Kaufhaus in die Shopping-Geschichte eingeht.
Geburtstage:
1952: Roberto Benigni; italienischer Schauspieler und Regisseur. Der quirlige Künstler aus der Toskana, dem mit Jim Jarmuschs Film „Down by Law“ der internationale Durchbruch gelang, wurde als einer der wenigen Europäer mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet: für „Das Leben ist schön“, in dem er auch als Hauptdarsteller auftrat – eine gewagte, aber brillante KZ-Satire.
1939: John Cleese; britischer Schauspieler und Autor. Ab 1969 wirkte er in den Nonsens-Filmen der Monty-Python-Reihe mit und schrieb danach das Drehbuch zur TV-Komödie „Fawlty Towers“, in der er zugleich als Hauptdarsteller auftrat. Bizarr ist sein Part im Kinofilm „Ein Fisch namens Wanda“, wo er als verliebter, vertrottelter Anwalt „Archie“ für Lacher sorgt.
1858: Theodore „Teddy“ Roosevelt († 6.1.1919); US-amerikanischer Jurist und Politiker. Dem 26. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika (1901-09) wurde 1906 für seine Verdienste um die soziale Gerechtigkeit im Lande der Friedensnobelpreis verliehen.
1782: Niccolò Paganini († 27.5.1840); italienischer Komponist und Geiger. Das Wunderkind aus der Hafenstadt Genua trat bereits im Alter von elf Jahren vor Publikum auf. 1828 wurde ihm in Wien der Titel eines kaiserlichen Kammervirtuosen verliehen. Werke: 24 Capricci, Violinkonzerte D-Dur, Es-Dur und h-Moll.
1728: James Cook († 14.2.1779); britischer Seefahrer und Entdecker. Der Engländer, der drei große Weltreisen unternahm, machte sich hauptsächlich durch die Erforschung der Südsee und der Ostküste Australiens einen Namen. 1779 wurde er beim Schlichten eines Streits auf Hawaii von Eingeborenen erschlagen.
Copyright: Rosemarie Elsner

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