Samstag 27.1.24

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Kalenderblatt Samstag, 27. Januar 2024


ostereier-0153.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Es ist mir vollständig gleichgültig, ob in dem Reichstagskäfig rote, schwarze oder gelbe Affen herumspringen.“ Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)

27.1.1945: Befreiung des KZ Auschwitz
Einheiten der Roten Armee erreichen am 27. Januar 1945 das nahe der Weichselmündung in Polen gelegene Konzentrationslager Auschwitz (polnisch: Oswiecim). Zehn Tage zuvor war die Massenvernichtungsstätte von SS-Wachmannschaften in aller Eile „geräumt“ worden, um die Spuren ihrer unmenschlichen Taten zu verwischen. Mit der Befreiung durch die Alliierten endet eines der düstersten und unrühmlichsten Kapitel deutscher Geschichte.



Mehr Details:
In den drei Hauptlagern (Auschwitz I, II und III) sowie 39 Außen- und Nebenlagern des Komplexes kamen in den Jahren 1940 bis 1944 über eine Million Häftlinge auf unvorstellbar grausame Art ums Leben. Neben weiteren Konzentrationslagern der NS – Dachau, Bergen-Belsen, Buchenwald, Sachsenhausen, Flossenbürg, Theresienstadt oder Mauthausen, um nur einige der insgesamt 20 Schreckensstätten beim Namen zu nennen – wurde Auschwitz, das größte deutsche „Todeslager“, zum Inbegriff für den begangenen Völkermord an den Juden.
Das etwa 60 km westlich der Stadt Krakau gelegene KZ wurde auf Befehl Hitlers dem Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, unterstellt. Im Frühjahr 1940 errichtet, diente es zunächst als Arbeitslager und im Jahr darauf als Vernichtungslager. Der Arzt Dr. Josef Mengele, „Todesengel von Auschwitz“ genannt, nutzte es darüber hinaus für widerwärtige medizinische Experimente an gesunden, kranken oder körperlich behinderten Menschen, die er regelrecht als „Versuchskaninchen“ benutzte. Am meisten faszinierten ihn Versuche an Zwillingen.
Neuankömmlinge wurden zunächst in Auschwitz II „selektiert“: Wer nicht arbeitsfähig war, wurde meist sofort in einer der vier als Duschräume getarnten Gaskammern ermordet. Nach den späteren Schätzungen des Lagerkommandanten, SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß, wurden bis Ende 1945 etwa 1,135 Mio. Menschen vergast – 90 Prozent der Opfer waren Juden.
Am 17. Januar erhielt die SS den Befehl zur Räumung von Auschwitz. 66.000 Insassen wurden daraufhin evakuiert, 15.000 von ihnen starben auf dem folgenden qualvollen „Todesmarsch“. Zehn Tage später befreite die Rote Armee rund 7.600 wegen Marschunfähigkeit im Lager zurückgelassene Häftlinge. Viele von ihnen konnten zunächst nicht medikamentös behandelt werden, da sie zu große Angst vor Spritzen hatten (zahlreiche Insassen waren durch Phenolspritzen getötet worden).
1996 wurde der 27. Januar, der Befreiungstag des größten deutschen KZ, zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Holocaust erklärt.
Anmerkung: Sogenannte Konzentrationslager, in denen Menschen interniert und zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, gab es bereits seit Ende des 19. Jh. (in Kuba, in der UdSSR und auch im Burenkrieg der Engländer). In einer derartigen „Konzentration“ und als Instrument zur systematischen Vernichtung von Menschen entwickelten sie sich jedoch erst während der SS-Zeit.
Gedenktage:
1991: Der Leimener Tennisstar Boris Becker gewinnt den Internationalen Cup von Australien und rückt mit dem Sieg über seinen tschechoslowakischen Rivalen Ivan Lendl erstmals auf Platz eins der Weltrangliste vor.
1973: Repräsentanten der Vereinigten Staaten von Amerika, Nordvietnams, der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietnams und der Republik Vietnam unterzeichnen in Paris einen Vertrag, der das Ende des Vietnam-Krieges besiegelt.
1967: Beim Probestart der Apollo-1-Raumkapsel auf Kap Kennedy gerät das Raumschiff in Brand; drei US-Astronauten können sich nicht mehr rechtzeitig aus der „Todesfalle“ befreien.
1947: Eine Kältewelle in Europa führt zu Tiefsttemperaturen von 20 Grad minus und legt in Deutschland zeitweise das Gros aller Industriebetriebe lahm. In Berlin werden täglich bis zu 1.000 Menschen mit Erfrierungen in die Krankenhäuser eingeliefert.
1885: Reinhard und Max Mannesmann, zwei der insgesamt fünf Mannesmann-Brüder, lassen sich ihr Verfahren zum nahtlosen Walzen von Stahlrohren patentieren. Durch die neuentwickelte Schrägwalzmethode können Risse vermieden und hochwertige Stahlerzeugnisse preiswert maschinell gefertigt werden.
Geburtstage:
1964: Bridget Fonda; US-amerikanischer Filmstar und jüngster Spross der bekannten Schauspielerfamilie. Da ist es kein Wunder, dass auch die Tochter von Peter F. („Easy Rider“) den Schauspielerberuf ergriff und damit in die Fußstapfen ihrer Tante Jane, ihres Vaters und ihres berühmten Großvaters Henry Fonda trat.
1948: Michail Baryschnikow; russisch-amerikanischer Tänzer, brillanter Choreograph und einer der ganz großen Stars der Ballettszene. Dem in Riga/Lettland geborenen Künstler gelang 1974 die Flucht in den Westen; von 1980 bis 1989 leitete er als künstlerischer Direktor das American Ballet Theatre in New York.
1859: Wilhelm II. († 4.6.1941); König von Preußen und Deutschlands letzter Kaiser. Nach seinem unfreiwilligen Rücktritt, den Reichskanzler Max von Baden im November 1918 vom Balkon der Berliner Reichskanzlei eigenmächtig verkündet hatte, lebte der eigenwillige Monarch, übrigens ein Enkel der britischen Queen Victoria und Cousin des russischen Zaren Nikolaus, bis zu seinem Tod im holländischen Exil.
1832: Lewis Carroll, eigentlich Charles Lutwidge Dodgson († 14.1.1898); englischer Schriftsteller und Dozent für Logik und Mathematik in Oxford. Der als menschenscheu und etwas eigenbrötlerisch beschriebene Autor wurde bekannt mit dem Kinderbuch „Alice im Wunderland“, das er 1869 für ein kleines Mädchen, die Tochter des Dekans, verfasste und ihr zu Weihnachten auf den Gabentisch legte.
1756: Wolfgang Amadeus Mozart († 5.12.1791); österreichischer Komponist und musikalischer „Tausendsassa“. Der gebürtige Salzburger gab bereits im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit Vater Leopold und Schwester „Nannerl“ Konzertreisen in München und Wien. Das Universalgenie Mozart schuf Serenaden, Sinfonien, Kammer- und Kirchenmusik, Opern und Singspiele.
Copyright Rosmarie Elsner

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