Mittwoch 26.7.23

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Kalenderblatt Mittwoch, 26. Juli 2023


baby-0152.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Warum bekommt der Mensch die Jugend in einem Alter, in dem er nichts davon hat?“ George Bernard Shaw (1856-1950)

26.7.1978: Louise Brown: Geburtsstunde des ersten Retortenbabies
Eine junge Frau namens Louise Brown, deren Geburt im nordenglischen Oldham am 26. Juli 1978 für einen Riesenwirbel in der Öffentlichkeit sorgte, feiert heute ihren 28. Geburtstag. Besonderheit des damals 2607 g schweren, kerngesunden „Wunderbabys“: Es wurde außerhalb des Mutterleibes in einem Reagenzglas „gezeugt“ und die Eizelle nach der künstlichen Befruchtung in die Gebärmutter gepflanzt.



Mehr Details:
Die 30-jährige Lesley Brown aus Bristol konnte wegen undurchlässiger Eileiter keine Kinder empfangen. Als sie und ihr Mann John nach zehnjähriger Kinderlosigkeit die Hoffnung beinahe schon begraben hatten, hörten sie von einem Spezialistenteam in der Kleinstadt Oldham nahe Manchester. Der Gynäkologe Patrick Steptoe und der Biologe Robert Edwards, die seit über einem Jahrzehnt auf diesem Gebiet tätig waren, rieten dem Paar zu einer künstlichen Samenübertragung.
Dabei wurde die „Patientin“ im Vorfeld des Eingriffes mit der jeweils benötigten Hormondosis stimuliert, bis die Eizellen im Eierstock zur Reife gelangt waren. Die entnommenen Eier wurden in einer Nährlösung mit dem Samen ihres Mannes vereint, und im Reagenzglas vollzog sich schließlich das eigentliche Wunder: die Befruchtung, die sich im Fall des Ehepaares Brown in noch nicht einmal sechs Stunden vollzog. Die befruchtete Eizelle wurde 48 Stunden später in die Gebärmutter eingepflanzt, wo sie sich – wie bei jeder anderen Schwangerschaft – normal entwickelte und in neun Monaten heranreifte. Das „Ergebnis“ kam wenige Minuten vor Mitternacht des 26. Juli 1978 per Kaiserschnitt auf die Welt und unterschied sich in so gut wie nichts von anderen Neugeborenen. Außer dass das „Wunderbaby“ vom Tag seiner Geburt an im Rampenlicht stand und bereits in seinen ersten Lebensmonaten bei Fernsehauftritten in der ganzen Welt herumgereicht wurde.
Frauenarzt Steptoe, dem es mit der Geburt von Louise Brown zum ersten Mal gelang, die Methode der so genannten Retortentechnik (oder Reproduktionsmedizin) erfolgreich anzuwenden, schrieb, nachdem die künstliche Befruchtung geglückt war: „Ich stand voller Ehrfurcht vor diesem wunderbaren Pünktchen potentiellen menschlichen Lebens.“ Unter ethischen Gesichtspunkten lösten diese Art der Zeugung und vor allem die unabsehbaren Konsequenzen eines Eingriffes des Menschen in die Genetik heftige Kontroversen in der Öffentlichkeit aus.
„Lovely Louise“, wie das Neugeborene in der britischen Presse betitelt wurde, arbeitet heute als Kindergärtnerin und führt die Vielzahl derer an, die ihr Leben der künstlichen Samenübertragung verdanken. Auch Schwester Natalie, die vier Jahre nach ihr das Licht der Welt erblickte, kam als Retortenbaby – Nr. 40 – zur Welt.
Gedenktage:
1987: Davis Cup: Das heutige Match im Civic Center in Hartford/Connecticut zwischen Tennis-Ass Boris Becker und dem US-Amerikaner John McEnroe geht als längstes Spiel in die Geschichte des Davis-Cup-Pokals ein. Die beiden Spieler liefern sich ein sechs Stunden und 39 Minuten dauerndes spannendes Duell, das der 19-jährige Leimener um 23.17 Uhr Ortszeit für sich entscheiden kann.
1983: In der Nähe von Barcelona stirbt 87-jährig der katalanische Clown José Andreo „Charlie“ Rivel, der mit seiner 1931 kreierten Nummer „Akrobat schöööön“ die Herzen des deutschen Publikums eroberte. „Charlie“ nannte sich der Künstler mit der roten Lockenperücke nach seinem großen Vorbild Charlie Chaplin.
1957: Ein heute erlassenes Bundesbankgesetz führt zur Gründung einer zentralen Notenbank. Hauptaufgabe der am 1. August offiziell in Aktion tretenden Deutschen Bundesbank (sie löst die von den westlichen Besatzungsmächten geschaffenen Landeszentralbanken ab) ist die Überwachung einer stabilen Währung.
1953: „Don’t cry for me Argentina“: Maria Eva Péron, vom argentinischen Volk liebevoll Evita genannt, stirbt in Buenos Aires im Alter von 33 Jahren an Krebs. Die Frau von Präsident Juan Domingo P., eine ehemalige Schauspielerin, hatte großen politischen Einfluss und kümmerte sich besonders um die Armen und Schutzlosen des Landes. An der Totenbahre versammelt sich ein Menschenmeer, um der früh Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
1882: Die letzte Oper aus der Feder des Komponisten Richard Wagner, „Parsifal“, feiert in Bayreuth Premiere. Im Zentrum des dramatischen Bühnenwerks steht der mittelalterliche Sagenheld Parzival auf der Suche nach dem heiligen Gral, dem der Dichter Wolfram von Eschenbach bereits Anfang des 13. Jahrhunderts in seinem gleichnamigen Werk ein Denkmal gesetzt hat.
Geburtstage:
1965: Sandra Bullock; US-amerikanische Filmschauspielerin, die in ihrer bisherigen Laufbahn immer zwei Sprossen der Erfolgsleiter auf einmal genommen hat. Die Schöne mit den verträumten Augen ist in romantischen Komödien („Während Du schliefst“) ebenso zu sehen wie in spannungsgeladenen Thrillern, darunter „Die Jury“, „Speed/Speed 2“ und „Netz“.
1944: Hannelore Elsner; deutsche Schauspielerin. Die Künstlerin, der man neben Iris Berben die erotischste Ausstrahlung im Lande nachsagt, ist von Fernsehschirm und der Kinoleinwand nicht wegzudenken: ob in Krimiserien („Die Kommissarin“) oder in Kinofilmen. Ihre Rolle in „Die Unberührbare“, das aufrüttelnde Porträt einer gescheiterten Schriftstellerin, brachte ihr 2000 u.a. den Deutschen Filmpreis ein. 2006 wurde sie mit dem Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
1943: Mick Jagger; britischer Musiker und Leadsänger der „Rolling Stones“. Sittsam und gediegen wird der Boss der dienstältesten Rockgruppe der Welt trotz seiner inzwischen 65 Lenze wohl nie werden. Auch in seinem Privatleben geht’s mitunter drunter und drüber: zweimal geschieden, fünf Kinder (das letzte uneheliche gab den Auslöser zur Trennung von Ehefrau Jerry Hall). Warum er es mit der Treue nicht so genau nimmt, bekannte er schon 1965 musikalisch: „I Can’t Get No Satisfaction“.
1894: Aldous Huxley († 22.11.1963); britischer Schriftsteller und Kulturkritiker. Sein utopischer Roman „Schöne neue Welt“ (1932) zeichnet ein totalitäres System, in dem der Mensch zugunsten einer scheinbaren Sicherheit seine Freiheit und Fantasie verloren hat. Erwähnenswert sind auch seine Werke „Affe und Wesen“ und „Nach vielen Sommern“.
1856: George Bernard Shaw († 2.11.1950); irischer Schriftsteller mit sozialkritischem Ansatz. Der Literaturnobelpreisträger von 1925 war ausgesprochen fleißig: Rund 70 Theaterstücke entsprangen seiner Feder, darunter die Dramen „Frau Warrens Gewerbe“ (1894) und „Die heilige Johanna“ (1923).
Copyright Rosmarie Elsner

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